Es gibt in Deutschland zu viele Filme ohne Relevanz, zu viel Durchschnitt, zu viel Sehnsucht nach mehr Subventionen. Dabei ist die Krise der Filmindustrie teils auch selbst verschuldet. Was die Branche tun muss, um sich zu retten.
„Der Spitzname“ im Kino
:Nenn mich nicht Pupsi, Schatz
Verhandelt werden nur Harmlosigkeiten, aber die Komödienroutine sitzt: „Der Spitzname“ ist Teil drei von Sönke Wortmanns Namens-Trilogie.
Sexkomödie „Der Vierer“ im Kino
:Showdown im Schlafzimmer
Verheißt der Titel ein Swinger-Experiment mit Florian David Fitz? Aber ja! Die deutsche Komödie „Der Vierer“ bietet statt Sex aber vor allem Verwicklungen.
Sozialdrama „Vena“ im Kino
:Mein Körper, meine Drogen
In ihrem packenden Regiedebüt „Vena“ zeigt Chiara Fleischhacker eine Mutterschaft unter extremen Bedingungen.
Filmdrama „Marianengraben“ im Kino
:Die Ausreißerin
„Marianengraben“ ist ein Glücksfall. Auch weil Regiedebütantin Eileen Byrne ihn verwirklichen konnte – trotz allem, was sie voriges Jahr im Appell „Angst essen Kino auf“ anprangerte.
Hollywood dreht in Bayern „Cliffhanger 2“
:Markus Söder trifft Pierce Brosnan
Der Ministerpräsident postet begeistert Fan-Fotos vom bisher geheimen Drehbeginn in den Penzinger Filmstudios. Nur ein Star ist offenbar doch nicht bei dem Projekt dabei.
„Alter weißer Mann“ im Kino
:Fühlt sich so real an
Simon Verhoeven schickt Jan Josef Liefers auf einen komödiantischen Wokeness-Parcours voller Fettnäpfchen. Merke: Als „Alter weißer Mann“ fühlt man sich nie selbst.
Nachruf auf Filmemacher Eckhart Schmidt
:Münchner Romantiker
Das Kino war ihm eine Traumwelt, in der man sich bedingungslos verlieren muss: zum Tod von Eckhart Schmidt, Regisseur von „Jet Generation“ und „Der Fan“.
Familien-Newsletter
:Großes Kino
In jeder Familie gibt es Vorgeschichten, alte Verletzungen und falsche Erwartungen. Bei Familienessen kommen sie häufig zum Vorschein - so wie in dem neuen Film „Alter weißer Mann“.
Filmpremiere „Hagen – im Tal der Nibelungen“
:Wenn ADHS-Siegfried wieder um sich haut
Bei der Premiere von „Hagen“, eine der teuersten und aufwendigsten deutschen Produktionen überhaupt, passt der Abend zum Film: Er ist anders als erwartet. Am Ende wird der Königssohn aus Xanten nicht einmal vom Richtigen ermordet.
Kinder- und Jugendbuchautorin Franziska Gehm
:„Typisch deutsch ist diese schubladenartige Klassifizierung in U- und E-Kultur“
Zwischen Büchern mit ernsten Themen, Glitzersternchen-Bestsellern und Blockbustern: Die Münchner Schriftstellerin Franziska Gehm ist enorm vielseitig. Jetzt hat sie einen Roman zum Thema KI veröffentlicht.
„In Liebe, Eure Hilde“ im Kino
:Der letzte Sommer
Tanzen, sich verlieben – und gegen die Nazis kämpfen: Liv Lisa Fries spielt die Widerstandskämpferin Hilde Coppi, die 1943 hingerichtet wurde. Was bedeutet ihr Schicksal für die Gegenwart?
Emanzipations-Drama „Samia“ im Kino
:Lauf, Mädchen, lauf
Die junge Samia aus dem kriegszerstörten Somalia träumt davon, bei Olympia die Schnellste zu sein – gegen alle Widerstände. Toll erzählt im gleichnamigen Film von Yasemin Samdereli.
Kultur in Starnberg und Region
:Was das Fünf-Seen-Filmfestival 2024 zu bieten hat
Das renommierte Sommerfestival zeigt in seiner 18. Ausgabe mehr als 100 neue Filme. Als Ehrengäste werden Andreas Dresen, Hans Steinbichler und Corinna Harfouch erwartet, die in Starnberg mit einem besonderen Preis geehrt wird.
Kein ganz normaler Job
:Die Stuntfrau, die auch Männer doubelt
Katja Jerabek springt nicht nur für Anke Engelke oder Nora Tschirner von Dächern und lässt sich in Brand setzen – sie hält auch für Schauspieler wie Tom Schilling die Knochen hin. Ein Besuch an ihrem aktuellen Filmset.
Komödie „Sonnenplätze“ im Kino
:Ratlos auf Lanzarote
Aufwachsen in Künstlerfamilien kann nervenaufreibend sein, das weiß der Schauspieler Aaron Arens. Sein Regiedebüt „Sonnenplätze“ aber verwandelt das Leiden in Lachen.
„The Ordinaries“im ZDF
:Bereit für die Großaufnahme
Sophie Linnenbaum hat in „The Ordinaries“ eine brillante Idee – Filmfiguren, die plötzlich wissen, dass sie Filmfiguren sind. Zu Ende gedacht ist das allerdings nicht.
Regisseur Wim Wenders
:„Gute Filme sind neu erfunden“
Wim Wenders bringt seinen Klassiker „Paris, Texas“ neu restauriert ins Kino. Ein Gespräch über Träume im amerikanischen Westen, den Wahnsinn von Las Vegas, das Geheimnis analoger Filmentwicklung und die Rettung des Kinos.
Holocaust-Justizdrama „Die Ermittlung“ im Kino
:Die Gerichtsshow
Der Regisseur RP Kahl hat Peter Weiss’ „Die Ermittlung“ über den ersten Auschwitz-Prozess verfilmt – und setzt damit einen neuen Akzent im schwierigen Genre des Holocaust-Films.
Reform des Deutschen Filmpreises
:Ein Stück Freiheit weniger
Nach dem Willen von Claudia Roth ist der Deutsche Filmpreis ab sofort undotiert. Warum das ein Fehler ist – und die Kulturförderung im deutschen Film ein großes Missverständnis.
Filmemacher Thomas Arslan
:Rückkehr in die Fremde
Thomas Arslan kehrt zum Film noir zurück: „Verbrannte Erde“ ist ein Wiedersehen mit seinem kriminellen Antihelden Trojan. Und mit Berlin.
Deutscher Filmpreis
:Eine Ikone fällt aus dem Rahmen
Ayşe Polat räumt ab, Matthias Glasner wird erlöst und Hanna Schygulla sorgt für die Unterhaltung: Der Deutsche Filmpreis 2024 zeigt, wie wohltuend es ist, wenn sich nicht alle an die Regeln halten.
Schauspieler Max von der Groeben
:Einmal Danger, nie mehr Danger
Als schlichter Schüler in den "Fack-ju-Göhte"-Filmen wurde er berühmt, gerade spielt er in "Chantal im Märchenland" einen plumpen Prinzen. Wer nun aber denkt, Max von der Groeben sei der Mann für holzschnittartige Dödel-Rollen, übersieht seine Vielschichtigkeit.
"Chantal im Märchenland" im Kino
:Foucault, bitch
Chantal aus den "Fack ju Göhte"-Filmen tritt durch einen Zauberspiegel ins Märchenland - und macht sich direkt daran, das deutsche Sagengut umzuschreiben. Was für ein wunderbarer Spaß.
Dokumentarfilm "Fitness California" im Kino
:Wo man im Alter stark bleibt
Die berührende Doku "Fitness California" zeigt einen sagenumwobenen Kraftraum in Freiburg, wo Sportlegenden dem Alter trotzen. Ein Trainingsbesuch.
Deutscher Filmpreis 2024
:"Sterben" neun Mal nominiert
Das Familiendrama mit Lars Eidinger, Corinna Harfouch und Lilith Stangenberg geht als Favorit ins Rennen um die Lola - die dieses Jahr erstmals nach neuem Verfahren vergeben wird.
Filmproduzentin Regina Ziegler
:"Angst - das ist nicht so mein Gefühl"
Die legendäre Berliner Filmproduzentin Regina Ziegler wird 80. Über eine ausgebuffte Unternehmerin, die Trauer um ihren Mann und warum sie immer noch mit ihm spricht.
Berlinale 2024
:Einfach das Richtige tun
Deutsche Filmemacher bei der Berlinale: Matthias Glasner erzählt zu viel, Julia von Heinz zu wenig - und Andreas Dresen bringt mit "In Liebe, Eure Hilde" eine Geschichte vom Widerstand auf den Punkt.
Filmförderung
:Bayerns Stars setzen sich auf der Berlinale für Demokratie ein
Der Empfang des FFF in der Bayerischen Vertretung gehört zu den beliebtesten Branchentreffen der Berlinale. Dabei geht es nicht nur um die Weißwurst. Stars wie Maria Furtwängler wollen sich gesellschaftlich engagieren.
Claudia Roth und die Filmförderung
:Verdammt zum großen Wurf
Kurz vor der Berlinale präsentiert Kulturstaatsministerin Claudia Roth ihren Plan zur Rettung des angeschlagenen Filmstandorts Deutschland. Kann sie sich durchsetzen?
Russenmafia-Komödie "Roxy" im Kino
:Der tut nix
Oder doch? Devid Striesow glänzt als Provinz-Taxifahrer, der an die Russenmafia gerät, in "Roxy" von Dito Tsintsadze.
"The Woddafucka Thing" im Kino
:Diebesnöte
Cool: Gianluca Valleros "The Woddafucka Thing" ist ein Gangsterliebesfilm aus Berlin.
"Stella. Ein Leben" im Kino
:Das Gespenst
Im neuen Film "Stella" spielt Paula Beer die jüdische Denunziantin Stella Goldschlag. Warum fasziniert die Geschichte so - und warum sind deutsche Filme über den Holocaust generell nicht besser?
Programm der Berlinale 2024
:Das wird ein Heimspiel
Das Programm der 74. Berlinale steht fest: Zwei deutsche Filme unter den Produktionen im Wettbewerb- und eine 14 Stunden lange Doku.
"Das Kanu des Manitu"
:Unkorrekter Humor? Jetzt?
24 Jahre nach dem "Schuh des Manitu": Michael Bully Herbig platziert "Das Kanu des Manitu" in eine missmutige Gegenwart.
"Brandbrief" an Kulturstaatsministerin
:Bitte, gib uns ein Gesetz
Claudia Roth kommt mit der Reform der Filmförderung nicht voran. Acht Branchenverbände möchten sie nun gern zum Jagen tragen. Wie reagiert die Kulturstaatsministerin?
Kurdistan-Drama "Im toten Winkel" im Kino
:Geisterland
Ayşe Polats "Im toten Winkel" macht aus dem verdrängten Trauma der kurdischen Bevölkerung in der Türkei einen multiperspektivischen Mystery-Thriller.
Porträt
:Richard, die Stille und der Tod
Der vielseitige Münchner Autor und Regisseur Sascha Fersch schreibt fürs Theater, hat jetzt aber auch bei den Hofer Filmtagen debütiert.
Rechtsstreit um Til-Schweiger-Filme
:"Keinohrhasen"-Autorin geht in Berufung
Der Prozess der Drehbuchautorin Anika Decker gegen Til Schweiger und den Filmverleih Warner geht in die nächste Runde. Ist noch mehr Geld drin?
"Die Theorie von Allem" im Kino
:Wenn alles egal ist
Timm Kröger erzählt im Film "Die Theorie von Allem" ganz im Sinne der Quantenlogik: Alles ist da und doch nicht. Funktioniert das?
"Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste" im Kino
:Die Prinzessin und der Frosch
Margarethe von Trotta erzählt opulent vom Scheitern der Liebe zwischen Max Frisch und Ingeborg Bachmann. Aber wieso waren sie noch mal zusammen?
"Ein Fest fürs Leben" im Kino
:Knochenjob
Wenn Christoph Maria Herbst im Kino eine Hochzeit plant, wird's "Ein Fest fürs Leben". Oder aber ein totaler Albtraum.
Nachruf auf Thomas Danneberg
:Das Timbre einer guten Zeit
Terence Hill, Sylvester Stallone, John Travolta, Arnold Schwarzenegger und so viele andere: Der Synchronsprecher Thomas Danneberg war die Stimme der vielleicht besten Ära der Actionfilme. Nun ist sie verstummt.
Deutscher Filmpreis
:Die Lolas werden reformiert
Beim Entscheidungsprozedere über den Deutschen Filmpreis entfällt künftig die Vorauswahl. Das Vergabeverfahren steht immer wieder in der Kritik.
"Berlin Alexanderplatz" auf Arte
:Moralischer Ballast als einziges Gepäck
In Burhan Qurbanis Neuverfilmung von Döblins Romanklassiker ist die Hauptfigur schwarz und ein Flüchtling. Lässige Idee? Nur auf den ersten Blick.
ExklusivKamera-Pionier Arri im Nationalsozialismus
:Im Dienst der Bewegung
Wie agierten die Gründer der weltberühmten Münchner Filmtechnik-Firma Arri im Nationalsozialismus? Dokumente zeichnen ein Bild, das das Unternehmen bisher kaum aufgearbeitet hat.
Waldbaden mit Benno Fürmann
:"Ich empfinde Demut vor einem Baum"
Der Schauspieler Benno Fürmann hat in Thailand meditiert, war im Himalaja wandern, hat die Welt bereist. Wirklich zu sich selbst gekommen, sagt er, ist er aber woanders: im Wald.
Anika Decker vs. Til Schweiger
:Millionenstreit
Im Prozess der "Keinohrhasen"-Autorin Anika Decker gegen Til Schweiger und Warner Bros. fand der nächste Gerichtstermin statt. Verhandlungsstatus: Es ist kompliziert.
Missbrauch in der Filmbranche
:Mal ganz im Vertrauen
Die Filmbranche diskutiert in München, wie man Sets zu sicheren Orten machen kann. Leute feuern, die Grenzen überschreiten? Wäre eine Idee.
"Bis ans Ende der Nacht" im Kino
:Wo die Grenzen sich auflösen
Undercover-Polizeithriller, Liebesgeschichte, Melodram um Trans-Identität: Christoph Hochhäuslers "Bis ans Ende der Nacht".