Als die Sporthilfe 2008 die „Hall of Fame des deutschen Sports“ gründete, wollte sie auch die Brüche der Nation offenlegen – und nahm ehemalige NSDAP-Mitglieder auf. Doch nun zeigen Recherchen: Nicht fünf der Geehrten waren in der Nazipartei – sondern 15. Darunter zwei der größten deutschen Sporthelden.
Zeitgeschichte im Landkreis
:Vergangenheit und Zukunft
Ist der Ebersberger Richter Dr. Wintrich auch heute noch ein Vorbild? Die Grünen im Stadtrat würden darüber gern diskutieren - aber erst in zwei Jahren.
Zeitzeugen
:"Nie wieder dürfen wir Verbrechen zulassen, wie Sie sie erlebt haben"
Hanna Zimmermann wird im November 100 Jahre alt. Noch immer quälen sie die Erinnerungen an die Verfolgung durch die Nazis, die Zeit im Ghetto und im Konzentrationslager. In der Evangelischen Stadtakademie München berichtet sie von den Grausamkeiten, die sie in ihrer Jugend erleiden musste.
Nahostkonflikt
:Wie die Deutschen auf Israel blicken
Besonders junge Menschen hätten ein Problem mit Israel, heißt es immer wieder. Stimmt das?
SZ-Podcast "Auf den Punkt" - am Wochenende
:"Klare Kante" gegen Antisemitismus - aber wie?
In Deutschland mehren sich antisemitische Vorfälle. Was hilft gegen die Polarisierung?
Deutsche Geschichte
:Reichsexekution
Im Oktober 1923 gingen dem Fiasko Hitlers an der Feldherrnhalle turbulente Tage in Thüringen und Sachsen voraus. Der Blick darauf lohnt noch heute.
Zwangsarbeiterlager in München
:Zurück in die verdrängte Vergangenheit
Der Niederländer Teunis van Houwelingen musste in der NS-Zeit mit 18 Jahren als Zwangsarbeiter in Neuaubing schuften - seiner Familie hat er erst vor zehn Jahren davon erzählt. Nun kehrt der 96-Jährige zurück in eine Stadt, die von den Kriegssklaven profitierte.
Niederlande
:Prinz Bernhard war Mitglied der NSDAP
Schon lange gab es Hinweise darauf, doch der Großvater des heutigen Königs der Niederlande leugnete es bis zu seinem Tod. Nun kommt der originale Mitgliedsausweis an die Öffentlichkeit.
MeinungBundesrepublik
:Deutsche Lehren
Zum Jahrestag der Wiedervereinigung ergehen Appelle an die Bürger, Gemeinsinn und Zusammenhalt zu pflegen. Das ist richtig, reicht aber nicht: Es braucht einen leistungsfähigen Staat und eine wehrhafte Demokratie.
Historie
:Von Brüning zu Ramelow
Nach dem Eklat im Thüringer Landtag: Was sich in Sachen Minderheitsregierung und Tolerierungspolitik aus der Weimarer Republik lernen lässt.
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland
:Ein Ort der Geselligkeit - und ein Gefängnis
Der Sommerkeller auf einem Hügel bei Benediktbeuern war im 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsplatz mit Gastbetrieb. Doch im Ersten Weltkrieg wurden hier Kriegsgefangene geknechtet.
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland
:Zeitgeschichte hinter Stacheldraht
Im Wald bei Hohenbrunn mussten Zwangsarbeiter Munition für die Nazis produzieren. Später übernahmen die Amerikaner und die Bundeswehr das "Muna-Gelände" voller Bunker. Noch heute darf man es nicht einfach so betreten.
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland
:Heinrich Himmlers "Bio-Plantage"
Gefangene des KZ Dachau mussten unter unmenschlichen Bedingungen biologisch-dynamische Landwirtschaft betreiben. Die Reste des „Kräutergartens“ verrotten seit Jahrzehnten - dabei soll er eigentlich zum Gedenkort werden.
Arte-Themenabend
:Glorifizierter Widerstand und Träume von Europa
"Nazi-Erbe und Neuanfang": Arte widmet sich mit einem Themenabend und drei Dokumentationen der Nachkriegszeit in Europa.
Geschichte
:Sternstunde der Demokratie
Vor 75 Jahren begannen Sachverständige auf der Insel Herrenchiemsee mit der Ausarbeitung des Entwurfs für das Grundgesetz. Es dauerte nur 14 Tage, bis ein Ergebnis vorlag, auf das Deutschland auch heute noch stolz sein darf.
Nationalsozialismus
:„Den Namen Wallach kennen viele, die Geschichte nicht“
Das Trachtengeschäft Wallach war einst das bekannteste Münchens. Bis die Nazis kamen. Jetzt wollen Amelia Rosenberg und Jamie Hall die Erinnerung an ihre Urgroßeltern wiederbeleben. Dafür sind sie zurückgekommen in die Stadt, die ihre Familie damals verraten hat.
Zweiter Weltkrieg und die Folgen
:Der Gefangene, der blieb
1942 kommt der serbische Offizier Nikola Naumovic ins Gefangenenlager nach Moosburg und bleibt auch nach dem Krieg. 80 Jahre später macht sich seine Enkelin Tina Naumovic auf die Suche nach seinen Spuren, die zu verschwinden drohen.
Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung
:"Retten, was zu retten ist"
Die Historiker Norbert Frei und Michael Brenner fordern die Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung auf, ihre rechte Vergangenheit aufzuarbeiten.
Römische Geschichte
:Die letzte intakte Römerrüstung
Einst muss es Hunderttausende von ihnen gegeben haben, doch gefunden worden ist bislang nur dieser. Im Museum Kalkriese ist der einzige fast komplett erhaltene Schienenpanzer eines Legionärs nun erstmals zu sehen.
Lesung und Gespräch
:Unerzähltes Leben
Benno Gammerl gibt im NS-Dokumentationszentrum einen Überblick über die queere Geschichte Deutschlands.
Höredition "Die Quellen sprechen"
:Das Vermächtnis
Mit der finalen Staffel von "Die Quellen sprechen" schließt der BR sein herausragendes Audio-Projekt über die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden ab.
Haus der Geschichte
:Was bin ich?
Olaf Scholz wird gerne als der Mann ohne Eigenschaften bezeichnet. Stimmt nicht, sagen sie im Haus der Geschichte, er ist der Mann mit der Aktentasche. Wie das Bonner Museum versucht, an die Dinge ranzukommen, die die Kanzler und ihre Zeit ausmachen.
Münchner Historiker Michael Brenner
:Auf der Suche nach Spuren im Olympia-Attentat
Michael Brenner ist einer der wenigen deutschen Historiker von Weltrang. Nun wurde er in eine Kommission berufen, um Akten zu Olympia 1972 zu sichten, und die Frage zu beantworten: Wie konnte der Staat nur so spektakulär versagen?
MeinungWahlrecht und Willkür
:Die perfekte Revolution
Die Ampel versucht gerade, die CSU aus der Parteienlandschaft zu kegeln. Das ist entweder kaltschnäuzig - oder geschichtsvergessen.
MeinungPolitik und Gesellschaft
:Lehrer der Nation
Karl Lauterbach, Nicole Deitelhoff, Harald Welzer: Professoren sind wieder politisch - und das ist gut so und ist sogar eine Tradition, die auf die Revolution von 1848 zurückgeht.
Korrekturen
:Autoren-Rätsel und falsches Geburtsjahr
Zum Beitrag über Otto John reichen wir noch einen Namen nach - und eine Information über den Kurator des African Book Festivals Berlin.
Kulturgeschichte
:"Krieg war immer auch gleichbedeutend mit Leid"
Krieg ist fester Bestandteil der Menschheitsgeschichte, von den ersten Zivilisationen bis zum Ukraine-Krieg. Wo liegen Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede zwischen damals und heute? Ein Gespräch mit Historikerin Anke Fischer-Kattner aus Markt Schwaben.
Ein Jahr Krieg in der Ukraine
:"Es ist falsch, die Angst vor der Eskalation einfach zu verdrängen"
Von Deutschland erwarten viele jetzt militärische Entschlossenheit. Zu Recht? Ein Gespräch mit dem Historiker Frank Biess über pazifistische Prägungen und die "Zeitenwende".
Korrekturen
:Ein Jahrhundert daneben
Der Großindustrielle Alfred Krupp war beim Bau der Essener Villa Hügel etwas unduldsam mit einem seiner Baumeister.
Zeitgeschichte
:Bayerische Staatsbibliothek stellt Fotos aus dem "Stern"-Archiv online
2019 hatte das Magazin der Bayerischen Staatsbibliothek rund 15 Millionen Aufnahmen aus dem Fotoarchiv geschenkt.
Ein Fund für das Tölzer Stadtmuseum
:Des Winzerers alte Kleider
Die katholische Pfarrgemeinde Bad Tölz schenkt der Stadt die Beigaben aus dem mutmaßlichen Grab von Ritter Winzerer II. Darunter befinden sich auch Reste seiner Kleidung. Das gibt Stoff für Textilarchäologen.
Lager in Moosburg
:Kunst, um zu Überleben
2015 entdeckt der Moosburger Stadtarchivar Kopien von Zeichnungen, gemalt von Inhaftierten aus dem früheren Kriegsgefangenenlager. Und macht sich auf die Suche nach den Originalen.
Soldatenfriedhöfe
:Fürs Verzeihen, nicht fürs Verehren
Deutsche Grabfelder dienen einem friedlichen, stillen Gedenken, keinem Heldenkult. Deshalb sind sie auch anders angelegt als Friedhöfe in anderen Ländern.
Musik aus München
:Gitarren gegen Bismarck
Der Münchner Künstler Kalas Liebfried geht musikalisch gegen den Imperialismus des deutschen Reichskanzlers in Stellung.
Ausstellung
:Geschichte, die nicht Wirklichkeit wurde
Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin befasst sich mit Momenten, die auch hätten anders verlaufen können. Und geht der Frage nach: Warum passiert alles so, wie es passiert?
Archäologie
:Wo die Legionen blieben
"Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder", soll Augustus nach der berühmten Varusschlacht geklagt haben. Doch wo genau sind die römischen Soldaten gefallen? Eine chemische Analyse zeigt: Schauplatz war wohl tatsächlich Kalkriese bei Osnabrück.
MeinungPrantls Blick
:Als die SPD ins volle Boot stieg
Vor 30 Jahren machten die Sozialdemokraten auf einem Sonderparteitag in Bonn den Weg frei für die Einschränkung des Grundrechts auf Asyl. Das hat Folgen bis heute.
Meinung9. November
:Was bedeutet euch noch die Erinnerung an die Shoah?
Wir erleben einen Paradigmenwechsel in Deutschland: Die Erinnerung an den Holocaust steht zur Disposition.
"Hakenkreuzparadies"
:Als Coburg zum Versuchslabor der Nazis wurde
Vor 100 Jahren probte Adolf Hitler beim "Zug nach Coburg", wie er mit rechten Schlägertruppen die Straßen für sich gewinnen kann. Über einen deutschen Schicksalsort.
1946
:Freiheit von Willkür und Gewalt
Drei Freisprüche, sieben Gefängnisstrafen, zwölf Todesurteile: Die Urteile im Nürnberger Prozess 1946 gegen die Spitzen des NS-Regimes waren keine "Siegerjustiz", wie manche meinten. Das Verfahren setzte Maßstäbe und beeindruckte viele Prozessbeobachter.
Grenzübergang
:"Öffnen Sie die Motorhaube"
Marienborn war bis 1989 der größte innerdeutsche Grenzübergang. Eine Gedenkstätte erinnert an die Zeit, in der quälend lange Pkw-Kontrollen und ein schroffer Ton der Grenzer den Ort prägten.
TV-Kritik "Das weiße Haus am Rhein"
:Männer vor Flusslandschaft
Die ARD zeigt uns zum Tag der Deutschen Einheit, wie formidabel aufrechte Deutsche mit den Widrigkeiten des 20. Jahrhunderts umgegangen sind.
Fürth
:Adolf-Hitler-Straßenschild bei Bauarbeiten entdeckt
Das unter der Erde gefundene Adolf-Hitler-Straßenschild regt die Fantasie an. Warum taucht das erst jetzt auf, wie kommt es dort hin und was soll jetzt damit geschehen?
Nationalsozialismus
:"Ich mache die hässlichen Sachen"
Über die NS-Zeit ist auf lokaler Ebene oft wenig bekannt. Historikerinnen und Stadtarchivare wollen das ändern - und stoßen auf verdrängte Euthanasietote, vergessene Arbeitslager und großes Schweigen.
Historie
:Die letzte Chance, Hitler zu verhindern
Der "Preußenschlag" 1932: Wie die demokratischen Parteien der Weimarer Republik die Demokratie verteidigen wollten - und sich dann doch nicht konsequent genug dem Feind von rechts entgegenstellten.
Deutsche Geschichte
:Berg im Nationalsozialismus
Das erste Nachkriegsrathaus war zuvor ein HJ-Heim, die spätere Turnhalle eine BMW-Fabrik, in der Zwangsarbeiter schufteten, und auf dem heutigen Klinikgelände wurden Behinderte ermordet. Die NS-Zeit prägte Berg - nun will eine Ausstellung die Geschichte aufarbeiten.
Documenta Fifteen
:Antisemitisches Kunstwerk verhüllt
Wenige Tage nach der Eröffnung sorgt das Werk eines indonesischen Künstlerkollektivs für einen Eklat. Der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank spricht von "klarer antisemitischer Hetze", die israelische Botschaft in Berlin vergleicht die Arbeit mit der Propaganda Goebbels. Andere fordern personelle Konsequenzen.
ExklusivKontroverse um Documenta Fifteen
:"Eine klare Grenzüberschreitung"
Kulturstaatsministerin Claudia Roth über die Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Weltkunstschau Documenta Fifteen und die öffentlichen Mahnungen, zum Beispiel des Bundespräsidenten Steinmeier.
MeinungDocumenta
:Die Kunst des Zusammenhalts
In Kassel wird diesmal der Gemeinschaftsgedanke gefeiert. Besucherinnen und Besucher müssen sich nur noch darauf einlassen.
Erinnerungskultur
:"Kräutergarten" wird zum Gedenkort
In der ehemaligen SS-Plantage "Kräutergarten" im KZ Dachau arbeiteten unter mörderischen Bedingungen bis zu 1500 Häftlinge. Was mit dem verfallenen Gelände passieren sollte, war lange unklar. Nun hat man sich endlich geeinigt.