Buchkritik

SZ PlusDebütroman "Chrysalis"
:Die Verwandlung

Die Protagonistin in Anna Metcalfes Debüt "Chrysalis" nimmt sich, was sie will, stilisiert sich selbst zur Ikone einer suchenden Gesellschaft - und taucht in dem Roman selbst nie auf.

Von Christina Lopinski

Buchvorstellung
:Im Auf und Ab der Jahrhunderte

Der Historiker Reinhard Bauer hat ein reich bebildertes Stadtporträt über "Münchens Bauten und Architektur im Wandel der Zeit" vorgelegt. Nicht unähnlich einem Reiseführer geht das Werk auch auf bekannte und unbekannte Projekte der jüngsten Vergangenheit ein.

Von Jerzy Sobotta

Neues Buch von Clemens J. Setz
:"mudel tudel vedel"

In "Die Bienen und das Unsichtbare" erkundet der Schriftsteller Clemens J. Setz Plansprachen wie Esperanto oder Blissymbolics, erzählt von der Lebensnot ihrer Erfinder und seiner persönlichen Geschichte.

Von Lothar Müller

"Omama" von Lisa Eckhart
:Schau an, ein Proömium!

Kleiner Zwischenstand in der Debatte um die Kabarettistin Lisa Eckhart: Ihr Buch zumindest muss wirklich niemand lesen. Der nächste Streit wartet eh schon.

Von Jakob Biazza

Buchkritik
:Mit Schiller im Gras

Krimiautor Michael Böhm setzt 25 Persönlichkeiten literarisch in Szene

Von Gregor Schiegl

Buchtipps zu Weihnachten
:Die besten Romane zum Fest

Eine Erzählung aus dem Höllenschlund des Patriarchats, eine Meditation über die Absurdität des Krieges und der politische Roman der Zeit über die Finanzwelt. Empfehlungen aus der Redaktion.

Von SZ-Autoren

Neues Buch des Evolutionsbiologen
:Dawkins scheitert an seinem eigenen Anspruch

Der britische Biologe und Religionskritiker veröffentlicht sein Vermächtnis als "Gedanken eines Vernunftmenschen" - doch Vernünftiges kommt dabei nicht immer heraus.

Von Burkhard Müller

Gegenwartsdiagnose
:Wir Lebenszeitverkäufer

"Kanaillen-Kapitalismus": Der spanische Soziologe César Rendueles stellt die Alternativlosigkeit der freien Marktwirtschaft infrage.

Von Sebastian Schoepp

Napoleon-Biografie
:Als wäre man dabei gewesen

Adam Zamoyskis opulente Napoleon-Biografie bleibt beim anschaulichen Detail. Das vermittelt viel von der Rastlosigkeit des Mannes, ersetzt aber nicht den Blick aufs Ganze.

Von Gustav Seibt

Von Freising inspirierter Krimi
:Der Richter der letzten Dinge

Der Historiker Luis Vandiemen hat sich einen Wunsch erfüllt und einen Roman geschrieben. Der Domberg und das spätmittelalterliche Freising haben ihn zu einem spannenden Krimi inspiriert.

Von Thilo Schröder

Buchkritik
:Wenn Worte Walzer tanzen

Helga Sedlak aus Ebersberg erforscht in ihrem Roman "Die Donau war nicht an allem schuld" literarisch ihre bewegte Familiengeschichte

Von Franziska Langhammer

Kulturgeschichte
:Touristen sind immer die anderen

Wir möchten nicht allein sein, wenn wir reisen. Wir möchten, dass alle erfahren, wo wir waren. Der italienische Historiker Marco d'Eramo besichtigt das touristische Zeitalter.

Von Valentin Groebner

Neues Trump-Buch "Pussy"
:Selbstzufriedene Satire über Trump

Dem Trump-Roman "Pussy" von Howard Jacobson fehlen echter Biss und Originalität - dafür sagt er einiges über den Zustand des Liberalismus aus.

Von Burkhard Müller

Neues Buch von Haruki Murakami
:Unter dem Zen-Garten lauern die Geheimnisse

Haruki Murakami erzählt in seinem neuen Roman "Die Ermordung des Commendatore" vom Reich der Geister. Und er beginnt eine neue Trilogie.

Von Burkhard Müller

USA
:"Gegen Trump" - ein engstirniges Buch

Naomi Klein verspricht, mit Donald Trump abzurechnen. Über den US-Präsidenten gäbe es viel Kluges zu sagen. Doch die Analyse scheitert an Übertreibungen und Unterstellungen.

Buchkritik von Viola Schenz

Olympia im Selbstversuch
:Schöner scheitern mit Ilija Trojanow

Achtzig olympische Disziplinen im Selbstversuch? "Meine Olympiade" von Ilija Trojanow ist ein Kompendium der Niederlagen - auch literarisch.

Buchkritik von Alex Rühle

Buchkritik
:Das Bier und die Bayern

Ein Buch anlässlich 500 Jahre Reinheitsgebot

Von Erich C. Setzwein

Heinz Strunk: "Der goldene Handschuh"
:Im schwarzen Loch menschlichen Elends

Selten wurde die Phrase vom "Scheitern als Chance" besser entlarvt als in Heinz Strunks neuem Roman: "Der goldene Handschuh" erzählt vom Hamburger Frauenmörder Fritz Honka.

Buchkritik von Tex Rubinowitz

SZ MagazinAutoren in der Deutschstunde
:"Gib Ghettofaust"

Wir haben drei Schriftsteller in Schulklassen geschickt, wo gerade ihr eigenes Buch durchgenommen wird.

Von Ingo Schulze, Katja Lange-Müller, Dirk Kurbjuweit

Krimi aus Dachau
:Mörderische Distanz

Der Frühpensionär Herr Petermann meuchelt fröhlich weiter: Michael Böhm legt seinen zweiten Kriminalroman vor.

Von Viktoria Großmann

"Alles ist Jetzt" von Julia Wolf
:Gesellschaftsdiagnose: egoistische Lethargie

Rauchen, Sex und Kaffee. Für diese drei Dinge lebt Julia Wolfs Protagonistin Ingrid. Kann ein Mensch, der nichts denkt, eine interessante Romanfigur abgeben?

Von Till Briegleb
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"Veränderte Vergangenheiten" von Richard Evans
:Was wäre gewesen, wenn...?

Eigentlich gehört er zu den Historikern, die Geschichtsschreibung beruhend auf Fakten bevorzugen. Umso überraschender ist Richard Evans Buch "Veränderte Vergangenheiten". Darin erzählt er Geschichte nämlich anhand der Fragestellung: Was wäre gewesen, wenn...?

Von Franziska Augstein

"Jäger" von James Salter
:Mörder der Lüfte

James Salter war Kampfpilot der US Air Force, bevor er Schriftsteller wurde. Der Kriegsroman "Jäger" basiert auf seinen Erlebnissen im Koreakrieg. Das Heldenpathos ist schwer zu ertragen, trotzdem fasziniert die Geburt eines großen Autors.

Von Christopher Schmidt

"Urwaldgäste" von Roman Ehrlich
:Geschickt gestalteter Verwirrkosmos

Falltüren zwischen Fernsehquiz und Arbeitsplatz: Roman Ehrlich schickt in seinem Erzählband "Urwaldgäste" die Figuren ins Spiegelkabinett des alltäglichen Wahnsinns. Die Episoden sind nicht alle gelungen, aber handeln alle von Sehnsüchten in einer kalten Welt.

Von Christoph Schröder

Buchkritik "Stars & Sportscars"
:Bildnisse aus einer anderen Welt

Die meisten Autobücher sind Papierverschwendung. Doch dieses nicht. "Stars & Sportscars" zeigt die Rennfahrer und -fans der Nackriegszeit auf Fotos der Fürstin zu Sayn-Wittgenstein - und dokumentiert deren Lebensfreude ebenso wie ihre Todesangst.

Von Jochen Arntz

"Makers" von Chris Anderson
:Eine neue Kultur des Selbermachens

In einem Experiment der "Süddeutschen Zeitung" haben 100 Leser gemeinsam das Buch "Makers" besprochen. Dass es geglückt ist, spricht für Chris Andersons Do-it-yourself-These. Auch wenn der Autor größtenteils Behauptungen aufstellt.

Von Dirk von Gehlen, mit der Unterstützung von 100 SZ-Lesern

Buchkritik "Formel 2 - 1964 bis 1984"
:Wettrennen in den Tod

Eberhard Reuß lässt in seinem Buch über die Formel 2 die waghalsigen Rennen der Grand-Prix-Stars mit den jungen Wilden wieder auferstehen. Eine Zeit, an die unser Autor sehr persönliche Erinnerungen hat.

Von Eckhard Schimpf

Buch "Antifragilität" von Nassim Taleb
:Sokrates hätte ein "Like" kassiert

Nassim Taleb weiß, dass er nichts weiß - das weiß er seiner Meinung nach allerdings deutlich besser als alle anderen. Außerdem hasst er viele Dinge und Menschen. Mit "Antifragilität" liefert er nun ganz unbescheiden eine Theorie von allem. Ein größenwahnsinniges - aber auch irgendwie großartiges Buch.

Von Jan Füchtjohann

"Der Hals der Giraffe" von Judith Schalansky
:Bakterie müsste man sein

Die Biologie-Lehrerin lässt die Kinder spüren, dass sie ihr ausgeliefert sind: "Der Hals der Giraffe" ist ein vergnüglicher Bildungsroman über einen darwinistischen Überlebenskampf in Mecklenburg. Warum es für den Buchpreis trotzdem nicht gereicht hat.

Jörg Magenau

Buchkritik zu Philipp Lahms Biographie
:Viel Lärm um ein leises Werk

Die Passagen aus Philipp Lahms Biographie "Der feine Unterschied" haben für Streit mit sämtlichen ehemaligen Trainern gesorgt. Dabei ist es weniger ein Skandalbuch als Lahms persönlicher Leitfaden für eine Vorzeigekarriere. Es gab schon weit überflüssigere Sportlerbücher.

Holger Gertz

Joschka Fischer: Die Memoiren
:Der bescheidene Polemiker

Von Pulverfässern und amerikanischer Hybris: Beim Lesen der Autobiographie von Joschka Fischer stellt sich eine Art Déjà-vu-Effekt ein - es ist tatsächlich so gewesen, wie man immer vermutet hatte. Über die großen Mühen der Ära Fischer.

Günter Verheugen.

Tilman Spengler: "Sind Sie öfter hier?"
:Verbale Amputationen

Von der Kunst, ein kluges Gespräch zu führen: Tilman Spengler schreibt über das deutsche Unglück der Konversation und wird selbst dessen Opfer.

Tobias Lehmkuhl

Zur Buchmesse
:Bitte zahlen Sie für die Hinrichtung Ihrer Tochter!

Zur Hölle fährt man zu zweit: In "Die Sterblichen" erzählt Yiyun Li von dem übermächtigen Unheil, das das kommunistische China erleiden muss

Ulrich Baron

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