Werbetrend aus Japan:Reklamesticker auf Mädchen-Oberschenkeln

Absolute Territory PR

Ungewöhnliche Werbefläche: In Japan können Mädchen ab 18 Jahren mit Werbestickern auf ihren Oberschenkeln Geld verdienen.

(Foto: Quelle: zettaipr.com)

Werbung zwischen Rocksaum und Overknees: Ein Fetisch-Motiv der Mangaszene wird derzeit von japanischen Werbeagenturen vermarktet. Junge Mädchen tragen gegen Bezahlung Reklame auf ihren nackten Schenkeln - die Botschaft kommt an.

In Sachen Werbung hat die Welt ja schon viel gesehen: Menschliche Reklametafeln, die mit einem Schild in der Hand am Straßenrand herumhüpfen, um potenzielle Kunden auf ein Burgerrestaurant aufmerksam zu machen. Oder Menschen, die, um ihren Kindern die Privatschule bezahlen zu können, Körperteile als Werbefläche verkaufen und sich den Schriftzug ihres Auftraggebers auf die Haut tätowieren lassen.

Auch in Japan hat sich ein neuer Werbetrend etabliert. Frei nach dem Motto "Sex Sells" können Unternehmen über eine japanische Werbeagentur ihre Botschaft auf selbstklebenden Stickern anbringen - und zwar dort, wo sie garantiert auffallen: auf den Schenkeln junger Frauen.

Was zuerst anstößig klingt, ist in Japan keine Seltenheit. Einem Bericht der Daily Mail zufolge sollen sich allein im Jahr 2012 mehr als 1300 Mädchen für die speziellen Hautsticker registriert haben, die Zahl der Neuanmeldungen soll zudem stetig steigen. Die Voraussetzung sei lediglich ein Mindestalter von 18 Jahren, eine gewisse Anzahl an Freunden und Follower auf diversen Social Media Portalen - und natürlich eine Vorliebe für kurze Röcke und Hotpants. Für viele junge Frauen bedeutet das leicht verdientes Geld.

Die Sticker sind bunt, oft in weiblich assoziierten Formen wie Herzen und Sternen erhältlich und ziehen zweifellos so manche Blicke auf sich. Um die Tagesgage zwischen 1000 und 10.000 Yen (etwa acht bis 80 Euro) zu erhalten, müssen die Mädchen zwei Beweisfotos pro Tag im Internet posten, die sie unterwegs mit den Abziehbildchen zeigen. Männer als Werbeträger seien bisher nicht vorgesehen, heißt es auf verschiedenen Blogs.

Dass der Werbetrend und seine außergewöhnliche Platzierung aus Japan stammt, ist nicht weiter verwunderlich: Der Körperbereich "zettai ryouiki", auf Englisch übersetzt "Absolute Territory", der sich zwischen Rocksaum und dem oberen Ende der Strümpfe befindet, gilt dort als besonders erotisch. Die weibliche Schenkelzone wird besonders in der japanischen Manga-Kunst verherrlicht und hat einen regelrechten nationalen Fetisch ausgelöst.

Eine Verstärkung des Effekts erreicht man durch das Tragen von Overknee-Strümpfen, die das "Absolute Territory" auf die Oberschenkel beschränken - und den Blick des Betrachters damit auf das Wesentliche: den Werbesticker.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: