Vorratshaltung:Ravioli kann jeder - Tipps für besseres Hamstern

Welche Konserven sind geeignet? Wie werden Vorräte richtig gelagert? Und was kann man daraus kochen? Rat und Rezepte

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Quelle: imago stock&people

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Die Auswahl an Konserven ist riesig und das ist gut so, denn: Vollkonserven sind die beste Möglichkeit, Lebensmittel über einen längeren Zeitraum hinweg zu lagern, sagt Dr. André Lipski von der Abteilung Lebensmittelmikrobiologie und -hygiene der Uni Bonn.

"Vollkonserven sind sterilisiert", sagt Lipski, "und deswegen sehr lange haltbar." Halbkonserven seien hingegen nur pasteurisiert und deshalb nicht ganz so lange haltbar. Zu den Halbkonserven gehören oft Dosen mit eingelegtem Fisch. Um was für eine Konserve es sich handelt, steht auf der Verpackung. Die meisten Dosen im Supermarktregal sind aber Vollkonserven. Die sind mindestens 18 Monate, in der Regel aber deutlich länger, haltbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum muss auf der Dose stehen. Oft sind die Lebensmittel dann noch deutlich länger haltbar: "Aufmachen und prüfen", rät Lipski.

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Quelle: Robert Haas

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Ähnlich gut eignen sich in Gläsern eingeweckte Lebensmittel, nur Vorsicht beim Selbstmachen: "Da kommt es auf das handwerkliche Geschick an, ob das Glas wirklich luftdicht verschlossen ist oder nicht", sagt Mikrobiologe Lipski.

Das eingekochte Essen im Bild ist von 1961 - und steht als Austellungsstück im Deutschen Museum in München.

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Quelle: Gräfe und Unzer Verlag/Ulrike Schmid & Sabine Mader

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Wer es lieber richtig herzhaft mag: Sauerkraut enthält viel Vitamin C und soll schon Seefahrer wie James Cook vor Hunderten Jahren vor Skorbut bewahrt haben. Ein echter Klassiker unter den Katastrophen-Essen also, das als Vollkonserve in keinem Vorratsschrank fehlen sollte. Eisbein in der Dose gibt es beim gut sortierten Metzger als Schmankerl dazu: Gericht fertig.

Wer Aufwand betreiben will, kann das Sauerkraut auch selbst einmachen:

Zutaten für 2 Bügelverschlussgläser (à 1 l)

2 ½ kg Weißkohl

50 g unraffiniertes Meersalz

2 TL Kümmelsamen

2 Lorbeerblätter

1 TL Wacholderbeeren

200 ml Weißwein

Zubereitung

1. Kohl waschen, 2-3 Außenblätter abnehmen und beiseitelegen. Kohlköpfe vierteln und mit dem Gemüsehobel in dünne Streifen hobeln, den Strunk nicht verwenden. Kohl in eine große Schüssel geben, Salz und Kümmel darüber streuen. Kohl mit den Händen ca. 15 Min. kräftig durchkneten, bis er weich und sehr saftig ist. Lorbeerblätter in kleine Stücke brechen.

2. Die Gläser mit je 1 Stück Kohlblatt auslegen. Etwa ein Drittel hoch Weißkohl einfüllen. Mit dem hölzernen Kartoffelstampfer so fest in die Gläser stampfen, dass ca. 2 cm Saftdarübersteht. 1 Stück Lorbeerblatt, 2-3 Wacholderbeeren und 1 Portion Weißkohl darauf geben.

3. Wieder fest einstampfen und so fortfahren, bis Kohl und Gewürze aufgebraucht sind, der Saft schäumt und 3 cm hoch über dem Kraut steht. Je 1 Stück Kohlblatt darauflegen, den Wein dazugießen. Das Kraut beschweren, damit es nicht an die Oberfläche kommt. Dafür eignet sich ein kleines, mit Wasser gefülltes Glas oder auch ein mit Wasser gefüllter, sehr gut verschlossener Gefrierbeutel. Die Bügelgläser schließen.

4. Die Gläser mit einem dunklen Tuch bedecken und eine Woche bei Raumtemperatur stehen lassen. Wenn sich am Rand trübe Flüssigkeit und Schaum bilden, das Glas herunternehmen, Schaum und trübe Flüssigkeit vorsichtig abschöpfen. Das Glas mit heißem Wasser gründlich säubern und erneut zum Beschweren auf das Kraut setzen.

5. Nach 3-4 Wochen kann man das Kraut kühl stellen (16-18 Grad) und weitere 2-3 Wochen reifen lassen. Erst dann die Gläser öffnen und das Kraut probieren. Es sollte schön zart und säuerlich sein. Bei Bedarf weiter reifen lassen.

Das Rezept stammt aus dem Buch "Einmachen & Fermentieren", erschienen im Gräfe und Unzer Verlag, Preis: 12,99 Euro

Klassisch würzig oder süß: Pesto verleiht nicht nur Nudeln Pep

Quelle: dpa-tmn

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Nudeln und Reis machen satt und sind einfach zuzubereiten. Wie können die Lebensmittel gelagert werden?

"So, wie man sie einkauft", sagt Lipski. Solange die Verpackung dicht ist und keine Feuchtigkeit nach innen dringt, bleiben Nudeln und Reis in der Regel genießbar: "Man kann sich da auf seine Sinne verlassen. Wenn etwas komisch aussieht oder schlecht riecht, isst man es lieber nicht mehr." Denn auch durch die geschlossene Verpackung hindurch kann über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit dringen.

Lipski rät ohnehin: "Am besten legt man einen Vorrat mit Dingen an, die man auch ab und an verbraucht, und füllt ihn dann eben beim nächsten Supermarktbesuch wieder auf." Eine Box mit sehr lange haltbaren Lebensmitteln zu bunkern, hält er für weniger sinnvoll.

USA im Wasser-Wahn

Quelle: dpa

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Die Bundesregierung rät neben Lebensmitteln, einen Vorrat an Trinkwasser bereit zu halten. Und zwar "für einen Zeitraum von fünf Tagen je zwei Liter Wasser pro Person und Tag in nicht gesundheitsschädlicher Qualität". Klare Anweisung - genau das rät auch André Lipski. "Ohne Wasser", sagt er, "bringen auch die Lebensmittelvorräte nichts." Nur: Welches Wasser eignet sich dafür am besten? Mit Sprudel, ohne? Aus PET- oder Glasflasche? Wird Wasser irgendwann schlecht?

Lipski sagt: "Am stabilsten sind Glasflaschen. Die sind undurchlässig für Gase, von außen wie von innen. Einweg-PET-Flaschen hingegen sind am durchlässigsten. Da können flüchtige Verbindungen von außen eintreten, vor allem bei langer Lagerung. Das schmeckt man und das ist nicht mehr optimal. Ob es schon gesundheitsschädigend ist, ist eine andere Frage."

Auch Wasserfilter, zum Beispiel für Wasser aus einer Regentonne, können sinnvoll sein, sagt der Mikrobiologe. Nur müsse man darauf achten, dass diese sauber blieben, bzw. die Filter regelmäßig getauscht werden. "Sonst kontaminiert man das Wasser unter Umständen noch mehr."

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Quelle: Kinder, kommt essen

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Nudeln, Dosen und Wasser sind gelagert. Wie wird daraus ein Gericht? Im Ernstfall denkbar einfach in nur einem Topf - zum Beispiel diese One-Pot-Pasta mit Thunfisch.

Zutaten für 3-4 Personen (Notfall-Version)

500 g Pasta (Tagliatelle eignet sich sehr gut)

1 Dose gestückelte Tomaten

1 Becher Creme fraîche (durch haltbare Schlagsahne, Kaffeeweißer oder Milchpulver ersetzen)

1 Dose Thunfisch (in Vollkonserven erhältlich)

600 ml Gemüsebrühe (durch Wasser und Salz ersetzen)

Zubereitung

1. Thunfisch abtropfen lassen

2. Alles zusammen in einen Topf geben und aufkochen lassen.

3. Bei mittlerer Hitze und mehrmaligem Rühren etwa 10 min köcheln lassen

4. Vom Herd nehmen und mit geschlossenem Deckel noch kurz ruhen lassen.

für die Luxusvariante außerdem

1 Hand voll Cocktailtomaten

einige Blätter Basilikum

Schuss Balsamico-Essig

Salz, Pfeffer, Chiliflocken

Rezept und Bild stammen von Sarah Weskamp und sind bereits auf ihrem Blog "Kinder, kommt essen!" erschienen. Ursprünglich erdacht wurde das Rezept für einen Campingtrip.

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Quelle: Kuchen im Glas

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Sollen sie doch Kuchen essen! Schon Marie Antoinette wusste, dass man in Notlagen nicht auf Leckeres verzichten muss. Unser Tipp heißt Einweck-Gebäck. Den Kuchen im Glas kann man zum Beispiel bei "Kuchen im Glas" kaufen oder selbst machen.

Um die Kuchen besonders lange haltbar zu machen, sollte man dabei besonders auf zwei Dinge achten: penibel genaues Befüllen der Einmachgläser (nicht auf den Rand kleckern!) und sorgfältige Sterilisation der Einmachgläser

Gläser sterilisieren:

Entweder die Gläser und Deckel für 15-20 Minuten in einen auf 120°C vorgeheizten Backofen oder für 2 Minuten mit kochendem Wasser befüllen und übergießen. Die Gummiringe werden vor dem Verschließen der Gläser in Wasser gelegt.

Zutaten Straciatellakuchen für sechs Gläser á 290ml (im Bild)

130 g Butter

130 g Zucker

1 EL Vanillezucker

3 Eier

200g Weizenmehl

1 EL Backpulver

50 g Quark

50 ml Sonnenblumenöl

90 g Schokostreusel

Zubereitung

Den Backofen auf 170°C Ober- und Unterhitze vorheizen, Weckgläser ordentlich einfetten, hierfür kann man sowohl pflanzliche Öle als auch Butter verwenden. Jedoch sollte man darauf achten, dass kein Fett auf den Glasrand gelangt, sonst lässt sich das Glas nicht verschließen. Die Butter mit dem Zucker und Vanillezucker verrühren. Die Eier dazugeben und untermischen.

Mehl und Backpulver in die Teigmasse sieben, Quark und Sonnenblumenöl hinzugeben und alles zu einem homogenen Teig verrühren. Schokodrops vorsichtig unter den Teig heben.

Die Teigmasse gleichmäßig auf die Weckgläser verteilen und die Kuchen im Ofen ca. 35 Minuten backen. Die noch heißen Kuchen schnellstmöglich mit Gummi und Deckel verschließen.

Wird das Glas luftdicht verschlossen, solange der Kuchen warm ist, bleibt der Kuchen länger haltbar. Wie lange hängt von den Zutaten ab. Obstkuchen halten etwa zwei Wochen, andere bis zu sechs Monaten. Wieder gilt: Den Sinnen vertrauen, riechen, testen.

Das Rezept stammt vom Blog "Kuchen im Glas".

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Quelle: AFP

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Und was macht man den ganzen Tag, wenn man Haus oder Wohnung nicht verlassen darf? Richtig: Filme gucken, netflixen, jedenfalls vorm Bildschirm hängen. Dazu braucht man einen Snack. Popcornmais eignet sich genauso gut wie Nudeln, Reis und andere trocken gelagerte Lebensmittel - solange keine Feuchtigkeit in die Verpackung eingedrungen ist, dürfte mit dem Mais alles in Ordunung sein. Mal dran riechen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, kann nicht schaden. Dann ab in den Topf und warten bis es poppt.

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Quelle: Trek 'n Eat

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Ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit bringt diese Trekking-Version der Bundeswehrkekse, bekannt als "Panzerplatten", in die Lage: der nahrhafte Snack der Firma "Trek 'n Eat" für zwischendurch (Preis: 1,20 Euro pro 100 Gramm). Macht immerhin satt, im Geschmack sind die Kekse gelinde gesagt neutral. Outdoor-Profis wissen außerdem, dass sie sich auch gut zum Feuer machen eignen.

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Quelle: Conserva

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Das ultimative Überlebensvorrats-Kit ganz ohne Schnickschnack und Arbeit gibt es zum Beispiel von der Firma "Mountain House". Zwei Mahlzeiten pro Tag für 90 Tage, fertig abgepackt in Dosen. Darunter Lachs mit Kartoffeln, Nudeln mit Hühnchen und Spaghetti Bolognese. Mindeshaltbarkeitsdatum: 25 Jahre. Preis: 1049 Euro bei Conserva.de

© SZ.de/tamo/feko
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