Top-Models, Top-Fotografen, teure Kleider, ein bisschen Beauty, Kultur, Reise, das Ganze auf bestem Hochglanzpapier - natürlich kann man behaupten, die Zutaten der Vogue seien irgendwie immer die gleichen. Egal, ob es sich um die amerikanische, britische, deutsche oder koreanische Ausgabe handelt. Und natürlich wird einem jeder Modemensch daraufhin sofort einen dicken Stapel all dieser Vogues um die Ohren hauen und argumentieren, dass das, was jeden Monat dabei herauskomme, keineswegs immer das Gleiche sei. Genau betrachtet komme die sogenannte Modebibel je nach Land sogar sehr unterschiedlich daher. Merke: Vogue ist nicht gleich Vogue.
Die amerikanische Ausgabe zum Beispiel liebt es traditionell glattpoliert, sie ist die mit den meisten Celebrities auf dem Cover, nebenbei auch die mächtigste. Die französische Vogue war unter der Chefin Carine Roitfeld die Rockige, Freizügige (unter ihrer Nachfolgerin Emmanuelle Alt meinen viele: allenfalls noch Letzteres). Die italienische Vogue gibt gern die Provokateurin, etwa wenn die Chefredakteurin Franca Sozzani passend zur Ölpest am Golf von Mexiko die Models für eine Fotostrecke eben in Öl baden lässt. Die deutsche dagegen gilt als elegant, differenziert, kulturlastig. Und die britische Edition? Sie ist das coole, distinguierte Familienmitglied.