Gestresste Bauern sehen anders aus. Judith Ruland, 24 Jahre alt, trägt Zöpfe und eine große runde Sonnenbrille, Berlin-Neuköllner Studentenlook. Allerdings leicht erdverschmutzt, denn sie ist an diesem Morgen schon ein paar Stunden an ihrem Arbeitsplatz: ein Acker der Gemüsegenossenschaft "PlantAge" in Frankfurt/Oder, östlich von Berlin. Es ist ein glühend heißer Sommertag, von denen es neuerdings viele gibt in Brandenburg, rundherum zischelt es. Die Wassersprenger arbeiten auf Hochtouren. Es riecht frisch und würzig nach dem Waldstück, das die Felder umgibt, und nach feuchter Erde. Judith zeigt auf ein schmales Beet, eine wilde Mischung aus allerhand Grünzeug, viel zu dicht bepflanzt. Es ist ein sogenanntes biointensives Beet: Die Pflanzen sollen so nah beieinander wachsen, dass dazwischen kein Platz für Unkraut bleibt. Schwere Maschinen kann man hier vergessen. Judith lacht.
Solidarische Landwirtschaft:Was bitte ist veganes Gemüse?
Lesezeit: 6 min
Judith Ruland, 24, und Frederik Henn, 29, sind von Berlin in die Nähe von Frankfurt/Oder gezogen, um eine Gemüsegenossenschaft zu gründen.
(Foto: Brix & Maas)Die Brandenburger Genossenschaft "PlantAge" baut Gemüse ohne Dünger aus Massentierhaltung an. Wie das funktioniert, warum sie gegen Schädlinge auf die heimische Tierwelt setzen und weshalb das ein Modell für die Landwirtschaft der Zukunft sein könnte.
Von Lorraine Haist
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Liebe und Partnerschaft
»Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal«
"Tár"-Schauspielerin Cate Blanchett
"Es ist einsam an der Spitze"
Tourismus
"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben"
Sternenkinder
Die Wochen mit Jonathan
GPT-4
Die Maschine schwingt sich zum Schöpfer auf