Ladies & Gentlemen:Untenrum kühl bleiben

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Baumwollunterwäsche von Skin (Foto: Uniqlo)

Unterwäsche beeinflusst gerade an heißen Tagen das Lebensgefühl. Während die Frau es im Sommer lieber einfach hält, probiert der Mann Hi-Tech aus.

Von Julia Werner und Max Scharnigg

Für sie: Im Sommer einfach

Der Sommer hat gerade erst angefangen, da läuft der Sale in den Läden schon wieder auf Hochtouren: Die Händler wissen schließlich gar nicht mehr, wohin mit all dem Zeug! Was lohnt sich zu kaufen? Die Leserin weiß die Antwort natürlich selbst: nichts. Man hat ja schließlich alles.

Weil sie ihr Geld aber wahrscheinlich trotzdem loswerden will, hätten wir hier die ultimative Kaufempfehlung: Unterwäsche. Die wird ja oft vernachlässigt, weil man sie nicht sieht. Aber das, was man drunter trägt, beeinflusst natürlich das Lebensgefühl und die Ausstrahlung. Die sauteuren, angeblich verführerischen Dessous aus Spitze und Seidensatin kosten jetzt zwar auch nur noch die Hälfte, sind aber trotzdem kein Schnäppchen, zumindest nicht aus spiritueller Sicht: Sie sind wartungsintensiv, dürfen nicht zu heiß und nur in Wäschesäckchen gewaschen werden - und zerfallen trotz aller Bemühungen irgendwann in löchrige Einzelteile.

Außerdem zeichnet sich Spitze gerne unter leichten Sommerkleidern mit bizarren Mustern an Körperstellen ab, an deren Glattheit wir in Fitnessstudios doch unermüdlich arbeiten. Wie wäre es also mit der Unterhose, die Frauen in ihrer ausgeleierten Variante für Krankheitstage sowieso in rauen Mengen besitzen: Baumwollschlüpfer. Man sieht sie nicht, man spürt sie nicht, und vor allem fühlen sie sich, im Gegensatz zu allen schicken Modellen mit Lycra-Anteil, auch dann noch nach Sommerleichtigkeit an, wenn es schwitzig-schwül wird.

Ziemlich angenehm und schön sind die Modelle von Skin (über netaporter.com). Es gibt sie sogar im Dreierpack, was sich nicht wahnsinnig sexy anhört. Aber die (Unterwäschesorgen-)freie Frau ist unwiderstehlich. Julia Werner

Niemand möchte dem Designer Tom Ford beim Thema Männerunterhosen seine Expertise absprechen. Die reinen Seidenshorts, die er neulich als Nonplusdrunter vorstellte, tragen sich bestimmt auch ganz himmlisch. Aber erlaubt sein muss die Frage doch, wie praxisnah Männerunterwäsche ist, die nur von Hand gewaschen werden darf. Und die knapp 300 Dollar pro Stück kostet.

Nein, so versnobt sind wir heute nicht, dass wir derlei empfehlen wollen. Stattdessen scheint beim Thema hitzetauglicher Unterwäsche ein Blick auf das Sortiment des japanischen Konzern Uniqlo sinnvoll, der seinen Textilien gern innovative Eigenschaften angedeihen lässt. Derartige Hightech-Klamotten meidet der Gentleman sonst eigentlich zu Recht. Visionär ist man schließlich lieber selbst, und Bewährtes und Einfaches schmückt doch meistens am besten.

Im Falle der Unterwäsche ist die hauchdünne Airism-Konstruktion samt Mesh-Gewebe der Japaner aber doch eine Begutachtung wert. Wer im Sommer Rad fährt oder sich sonst wie aktiv bewegt, hat vielleicht schon gemerkt, das die gewöhnlichen Baumwoll-Pants, die das restliche Jahr ihren Dienst verrichten, bisweilen doch recht spürbar werden. Es zwickt und klebt an heißen Tagen, wo es sonst nie zwickt und klebt.

Das hier vorgestellte Polyester-Buxengewebe nun fühlt sich tatsächlich immer kühl-seidig an, ist dazu dünn und fast naht- und gewichtslos. Laut Hersteller soll es sogar antimikrobielle und geruchshemmende Eigenschaften haben, was an dieser Stelle aber nur kommentarlos weitergegeben werden soll. Es gibt auch Grenzen der Berichterstattung. Max Scharnigg

© SZ vom 22.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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