Trendsportarten:Von Discgolf bis Parkour

Jedes Jahr tauchen neue "Trendsportarten" auf. Manche davon entwickeln sich prächtig, die Mehrheit aber ist schnell vergessen. Ein Überblick über die Tops und Flops der vergangenen Jahre.

Von Kathrin Stein

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Quelle: Illustration: Jessy Asmus / SZ.de

Bewegung ist schön, gesund - und ein Riesengeschäft. Auch deshalb entstehen laufend neue "Trendsportarten". Meist steckt dahinter der Versuch, einen Markt zu schaffen, für Geräte, Klamotten und Zubehör. Das ist nicht verwerflich, geht aber oft in die Hose. Und schon nach einer Saison kennt die angebliche neue Massenbewegung kein Mensch mehr. Oder weiß noch jemand, wie man "Jugger" spielt?

Hier eine kleine Auswahl der vergangenen Jahrzehnte (ohne Yoga und Fitnesskurse): Was hat sich durchgesetzt? Und was haben wir zu Recht vergessen?

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2015 - Discgolf

Discgolf

Quelle: Wiki Commons/ Btracing

Wie geht das? Wie der Name sagt: eine Mischung aus Frisbee und Golf. Die Spieler müssen die Scheibe mit möglichst wenigen Würfen in Körbe auf einem Spielfeld werfen. Wo sie liegen bleibt, wird weitergespielt.

Wo kommt das her? Discgolf ist ein Sport mit engen regionalen Grenzen. In den USA, wo er in den Siebzigerjahren entwickelt wurde, gibt es sogar eine Profiliga. In Europa sind vor allem die Skandinavier Fans. In Deutschland kennt das Ganze hingegen fast niemand, dabei gab es bereits 1986 eine Meisterschaft. Doch das mit der Bekanntheit könnte sich ändern. Anfang Juli verkündete die Regensburger Universität, dass sie Discgolf offiziell als Hochschulsport einführt - mit einem Parcours mitten auf dem Campus.

Wer macht das? Alle, denen das olle Hin und Her beim Frisbee zu langweilig ist.

Was kostet das? Das Wurfgerät gibt es für etwa 15 Euro. Die Nutzung eines Parcours ist in der Regel frei.

Will ich das? Warum nicht? Klingt gemütlich und kostet fast nichts.

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2014 - Freeletics

Freeletics

Quelle: dpa-tmn

Wie geht das? Der Sport basiert auf einer Fitness-App, die auf Hanteln verzichtet. Nutzer trainieren nur mit dem eigenen Körpergewicht: Kniebeugen, Sit-Ups, Klimmzüge, Liegestütze und so weiter. Ziel ist es, die Übungen sauber, aber schnell zu absolvieren. Viele trainieren zusammen im Park, um sich gegenseitig anzufeuern und zu messen. Auch sonst tun die "freien Athleten", wie sich die App-Anhänger nennen, einiges, um sich von gewöhnlichen Freizeitsportlern abzusetzen. Sie haben sogar ihren eigenen Gruß, den doppelten Handschlag ("Clap-Clap"). Die Trainingseinheiten heißen auch nicht einfach "Oberkörper" oder "Dienstag", sondern wie griechische Götter, etwa Aphrodite, Zeus oder Hades. Nach dem Training vergleichen die Athleten ihre Ergebnisse online.

Wo kommt das her? Aus München. Drei Studenten haben die App 2012 in Zusammenarbeit mit Sportprofessoren entwickelt. Erst war das Ganze nur ein lokaler Trend, dann bildeten sich auch im Rest des Landes Gruppen. 2014 war das Jahr, in dem "Freeletics" bisher am häufigsten gegoogelt wurde.

Wer macht das? Leute, die keine Lust aufs klassische Fitnessstudio haben und gerne schnell und unkompliziert trainieren. Egal, ob zu Hause, im Park oder auf dem Spielplatz: Benötigt wird nur eine Trainingsmatte.

Was kostet das? Die App mit den Basisübungen ist kostenlos. Den virtuellen "Coach" - einen individuellen Trainingplan mit allen Übungen - gibt es im Abo. Drei Monate kosten zurzeit 34,99 Euro, sechs Monate 59,99 Euro und zwölf Monate 79,99 Euro.

Will ich das? Die Nachfrage ist auf jeden Fall beeindruckend. Im Apple-Appstore wurde Freeletics bereits mehr als 1,5 Millionen Mal heruntergeladen. Wie viele davon das sehr fordernde Training am Ende durchziehen, ist allerdings unbekannt. Wer gerne schnauft, sollte sich die Sache mal anschauen.

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2013 - Flyboard

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Quelle: Wiki Commons/ Raysonho

Wie geht das? Nicht einfach. Wer übers Wasser fliegen will, muss sich eine etwa 40 Kilogramm schwere Plattform unter die Füße schnallen. Dieses "Flyboard" wird dann über einen Schlauch mit einem Jetski verbunden, und das Wasser, das mit Hochdruck durch den Schlauch schießt, befördert den "Boarder" in die Luft. Dort versucht er sich dann mithilfe einer Handsteuerung zu halten. Geübte erreichen eine Höhe von bis zu 15 Metern und schweben sekundenlang durch die Luft.

Wo kommt das her? Der französische Jetski-Racing-Weltmeister Franky Zapata entwickelte das Fluggerät im Jahr 2011. Doch erst als es Leonardo DiCaprio zwei Jahre später im Urlaub testete, wollten auch die Massen plötzlich abheben.

Wer macht das? Technikfans und Strandurlauber, die auf Instagram protzen wollen.

Was kostet das? Einiges. 20-minütige Schnupperkurse kosten etwa 150 Euro. Fürs eigene Flyboard muss man knapp 5000 Euro hinlegen.

Will ich das? Macht sicher Spaß, dürfte aber die meisten Budgets sprengen.

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2012 - Blobbing

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Quelle: Renate Schmidt

Wie geht das? Die lustigen Internetvideos dürfte inzwischen jeder kennen. Man nehme ein großes, rechteckiges Luftkissen, das nicht komplett mit Luft gefüllt und im Wasser verankert ist, und setze einen Menschen auf das eine Ende; das ist der "Blobber". Dann kommt eine zweite Person, der "Blob Jumper", und springt aus einigen Metern Höhe auf das andere Ende des Kissens. Der Druck schleudert den Blobber in die Luft, mitunter haushoch.

Wo kommt das her? Ein amerikanisches Sommercamp erfand das Blobbing schon vor einigen Jahren, 2009 erfuhr es dann durch eine MTV-Show einen ersten Bekanntheitsschub. In Deutschland gab es 2012 das erste "Blobbing Battle".

Wer macht das? Wasserratten ohne Höhenangst. Alle anderen gucken zu.

Was kostet das? Ein Luftkissen gibt es neu ab etwa 3000 Euro. Wer Glück hat, entdeckt den Blob im Sommer an einem Badesee und darf kostenlos fliegen.

Will ich das? Im Prinzip schon. Nur wo? Auf deutschen Gewässern findet man im Sommer nur mit viel Glück Blobber und Blob Jumper. In Österreich ist der Spaß hingegen sehr populär.

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2011 - Crossfit

Crossfit

Quelle: Wiki Commons/ lululemon athletica

Wie geht das? Die aus den USA stammende Trainingsmethode vereint Olympisches Gewichtheben, Turnen und Ausdauer - und zwar als Rennen. Gegen die Uhr und gegeneinander. Alle Übungen müssen sauber, aber so schnell wie möglich absolviert werden. Das soll Ausdauer, Schnellkraft und Maximalkraft gleichermaßen erhöhen. Die Ausrüstung ist dabei deutlich rustikaler als in der normalen Muckibude: Klimmzugstangen, Hanteln, Medizinbälle und Rudergeräte. Keine Spiegel.

Wo kommt das her? Greg Glassman, ein ehemaliger Turner, entwickelte das Konzept Ende der Neunzigerjahre. Das Training fand über Mundpropaganda immer mehr Anhänger, erst in den USA, dann im Rest der Welt. Spätestens 2011 ist CrossFit auch in Deutschland angekommen. Damals fand zum ersten Mal die "CrossFit Open" statt, die Vorrunde für die jährliche Meisterschaft in den USA, bei der sich weltweit jeder online registrieren und mitmachen kann.

Wer macht das? CrossFit verspricht Rundum-Fitness ohne Spezialisierung. Das Training ist vor allem bei Polizei, Feuerwehr und Militär beliebt. Und bei Leuten, die sich im normalen Fitnessstudio langweilen.

Was kostet das? Mehr als das Gym um die Ecke. Crossfitter trainieren in eigenen Studios, den "Boxen". Die Kleingruppen werden dabei von einem Trainer angeleitet, der vor allem verhindern soll, dass sich jemand verletzt. Ein Aufwand, der, je nach Trainingshäufigkeit, etwa 80 bis 150 Euro im Monat kostet.

Will ich das? Ja. Aber. Ja, weil fortgeschrittene Crossfitter - anders als die meisten "Disco-Pumper" - mit ihrem Körper beeindruckende Sachen anstellen können, etwa auf Händen durch die Gegend laufen und anschließend das Mehrfache ihres Körpergewichts in die Luft stemmen. Aber: Für die Workouts braucht es eine ordentliche Schmerztoleranz.

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2009 - Stand Up Paddling

Stand Up Paddling

Quelle: dpa

Wie geht das? Im Prinzip einfach. Man nehme ein Brett wie beim Surfen und ein Paddel wie beim Kanufahren, fertig ist der neue Sport. In der Realität ist es allerdings gar nicht so einfach, auf dem schwankenden Brett die Balance zu halten.

Wo kommt das her? Der Name ist neu, das Prinzip aber uralt: Polynesische Fischer paddeln seit jeher stehend auf ihren Kajaks durchs Meer. Robby Naish, Surferlegende aus Hawaii, machte das Ganze zusammen mit anderen Surfern zur eigenen Sportart. In Deutschland kam der Trend 2009 richtig an. Damals fand hierzulande die erste Meisterschaft im Stand Up Paddling ("SUP") statt.

Wer macht das? Wasserraten, die trocken bleiben wollen, und prominente Strandurlauber. Rihanna, Pierce Brosnan, Nicole Richie, Alessandra Ambrosio: Sie alle wurden schon beim Stehpaddeln gesichtet.

Was kostet das? Die Boards kosten neu etwa 600 bis 3000 Euro. Paddel gibt es für knapp 70 Euro.

Will ich das? Absolut. Stehende Paddler sind dabei, die deutschen Flüsse und Seen zu erobern.

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2008 - Headis

Headis

Quelle: Catherina Hess

Wie geht das? Wie Tischtennis. Nur mit dem Kopf.

Wo kommt das her? Der Saarbrücker Sportstudent René Wegner erfand Headis im Jahr 2006. Zwei Jahre später wurde der Sport ins Freizeitangebot der Uni Saarbrücken aufgenommen und war fortan auch hin und wieder im Fernsehen zu sehen.

Wer macht das? Menschen, die kopfballstark sind, aber normal große Spielfelder scheuen.

Was kostet das? Ein Headis-Ball kostet etwa 15 Euro. Tischtennisplatten findet man überall.

Will ich das? Wenn ich gerne Dinge an den Kopf bekomme, klar. Ansonsten bleibt Headis wohl eine Randsportart.

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2007 - Bouldern

Bouldern

Quelle: Florian Peljak

Wie geht das? Wie Klettern - nur dass man dabei nicht hoch hinaus muss und die Bewegungen dynamischer sind. In der Halle wird nach Farben geklettert, dabei gilt in der Regel: je dunkler, desto schwieriger. Bouldern kann man auch in der Natur, da man dabei aber selten über eine Höhe von fünf Metern hinauskommt, sind Sicherungsseil und Gurt nicht nötig - vorausgesetzt, eine mitgebrachte Matte fängt den Sturz ab.

Wo kommt das her? Schon ums Jahr 1900 herum wurden im französischen Fontainebleau Vorläufer der heutigen Boulderer an Felsen hängend beobachtet. Geprägt wurde die Sportart dann in den 50er Jahren durch den US-Amerikaner John Gill, der das Bouldern anfangs als Training für seinen eigentliche Lieblingsdisziplin nutzte, das Turnen an den Ringen. 2007 eröffnete in Essen die erste deutsche Boulderhalle. Damit begann auch hier der Hype. Heute kann man den Sport in jeder größeren Stadt betreiben.

Wer macht das? Kletterfreunde mit Höhenangst oder Zeitmangel.

Was kostet das? Benötigt werden Boulderschuhe, die etwa 100 Euro kosten, und Magnesiumpulver für die Hände. Wer im Freien klettern will, braucht zur Sicherheit eine Bouldermatte für Stürze.

Will ich das? Warum nicht? Wer fällt, lebt trotzdem weiter.

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2004 - Parkour

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Quelle: Robert Haas

Wie geht das? Erinnert sich jemand an die Anfangsszene des James-Bond-Films "Casino Royal"? Die, in der Hauptdarsteller Daniel Craig seinen Widersacher zu Fuß über Zäune, auf Krähne und durch Aufzugschächte jagt? Das war Parkour. Laufend, springend oder kriechend versuchen die "Traceure", so werden die Läufer bezeichnet, Hindernisse möglichst schnell und effizient zu überwinden.

Wo kommt das her? Aus Frankreich. Der Hinderniskurs beim Militärtraining wird im Nachbarland "parcours du combatant" genannt; davon leitet sich der Begriff Parkour ab. Der Franzose Georges Hébert entwickelte schon Anfang des 20. Jahrhundert die zugrundeliegende "Méthode naturelle" für die Fortbewegung. Mit ihrer Hilfe sollten die Menschen im Einklang mit der Natur mental und physisch ausgebildet werden. In den 80er Jahren eroberte Parkour dann die Großstädte der Republik, als betont regelloser Straßensport. Der französische Film "Ghettogangz" aus dem Jahr 2004 machte ihn auch in Deutschland populär.

Wer macht das? Alle, die schon als Kind immer die Treppengeländer runtergerutscht sind. Ohne hinzufallen.

Was kostet das? Nur Nerven. Davon aber reichlich.

Will ich das? Wenn ich jung und biegsam bin: absolutement!

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2002 - Kitesurfen

Kitesurfer

Quelle: dpa-tmn

Wie geht das? Kiter sind keine Surfer. Auch keine Wakeboarder. Und schon gar keine Windsurfer. Sie sind irgendwas dazwischen, und doch hat sich Kitesurfen im Wassersport durchgesetzt. Die "Controlbar" verbindet den Kitesurfer mit dem Schirm in der Luft und besteht aus Steuerungs- und Sicherheitsleinen, die bei Gefahr eine Trennung ermöglichen. Mit dem Trapez, das um die Hüfte geschnallt wird, steuert man.

Wo kommt das her? Erfinder war der englische Flugpionier und Wildwest-Show-Darsteller Samuel Franklin Cody, der bereits 1903 den Ärmelkanal mit einem selbstgebauten Zugdrachen überquerte. Das Sportgerät, wie wir es heute kennen, entwickelten zwei Brüder aus Frankreich Anfang der Achtzigerjahre. Mit weiteren 20 Jahren Verzögerung kam der Trend dann in Deutschland an. Die erste hiesige Meisterschaft, die "Kitesurf-Trophy", fand im Jahr 2002 statt. Seither wächst die Szene, nicht gewaltig, aber stetig.

Wer macht das? Kiter müssen vor allem eines lernen: wieder aufstehen, wenn sie im Wasser landen. Als Anfänger immer und immer wieder.

Was kostet das? Wer sich die Ausrüstung nicht leihen will, für den wird's teuer. Gebraucht gibt es das komplette Paket für etwa 1500 Euro, neu muss man mit 2500 Euro rechnen.

Will ich das? Bei Könnern sieht es spektakulär aus. Alle anderen müssen sich im Wasser wohlfühlen.

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2000 - Nordic Walking

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Quelle: SZ

Wie geht das? Stöcke in die Hand und los. Ganz einfach, oder? Nein, es gibt eine Regel: Stock und Bein bewegen sich nie parallel, sondern diagonal.

Wo kommt das her? Wie der Name sagt: aus dem Norden. Die Finnen erfanden den schnellen Gang durch die Natur 1930 als Sommertraining für ihre Skilangläufer. Erst im Jahr 2000 kam das Ganze dann als Trend nach Deutschland. Damals entstand gleich eine Reihe von Nordic Walking-Verbänden, und die Krankenkassen nahmen die Sportart in ihre Präventionsprogramme auf.

Wer macht das? Alle, die sich nicht hetzen, aber trotzdem an ihrer Kondition arbeiten oder ein paar Kilos verlieren wollen.

Was kostet das? Für gute Stöcke muss man um die 100 Euro ausgeben, einfache Modelle gibt es für die Hälfte.

Will ich das? Wenn ich noch keine Gelenkprobleme habe, eher nicht. Danach gerne.

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1998 - Jugger

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Quelle: Wiki Commons/ Ruben Wickenhäuser

Wie geht das? In der Mitte des Spielfeldes liegt der "Jugg" in Form eines Hundeschädels. Den gilt es während des Spieles zu erobern und in das "Mal" des Gegners zu befördern, ein kleines rundes Behältnis. Die zwei Mannschaften, die antreten, haben jeweils fünf Spieler, von denen vier mit Schlägern und Kettenbällen ausgestattet sind. Der Spieler ohne Bewaffnung darf als einziger den Jugg in die Hand nehmen. Wird jemand durch einen Schläger oder Kettenball getroffen, darf er vorübergehend nicht am Spiel teilnehmen.

Wo kommt das her? Die Sportart ist 1989 eigentlich für einen australischen Film erfunden worden: "Die Jugger - Kampf der Besten". Doch das Konzept fand auch im echten Leben Anhänger. 1993 fand das erste Turnier auf einem Liverollenspiel in Deutschland statt und fünf Jahre später feierte die hiesige Jugger-Meisterschaft Premiere. Der echte Durchbruch blieb zwar aus, trotzdem ist Jugger nicht tot. Da Fairness und Mannschaftsgeist im Mittelpunkt stehen, wird der Sport bis heute gerne im Strafvollzug und von Streetworkern eingesetzt.

Wer macht das? Eine Mini-Minderheit. Was vielleicht am Erscheinungsbild liegt. Jugger sieht aus, als würde eine Horde Mittelalterfanatiker mit Stangen aufeinander eindreschen. Für blutrünstige Haudrauftypen ist der Sport allerdings nichts: Kopf, Hals und Hände dürfen nicht vom Schläger getroffen werden. Der Rest schon.

Was kostet das? Schnupperkurse kosten um die 60 Euro, wobei viele Vereine diese auch kostenlos anbieten. Die "Pompfen", so heißen die Schläger, gibt es für 70 Euro, mit selbstgebauten Pompfen kommt man günstiger weg. Die restliche Ausrüstung, also Schutzschilder und Kettenbälle, kosten etwa 80 Euro.

Will ich das? Klar, wenn ich "Gladiator" mit Russell Crowe mitsprechen kann, aber echte Prügeleien scheue.

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1996 - Inlineskating

Inlineskating

Quelle: Florian Peljak

Wie geht das? Anziehen und losrollen. Vorher aber bitte Bremsen üben.

Wo kommt das her? Die ersten Rollschuhe sausten schon im späten 18. Jahrhundert durch die Gegend. Doch bis zwei Brüder aus Minneapolis auf die Idee kamen, die vier Rollen unter den Schuhen hintereinander anzubringen, dauerte es. In den 1980er Jahren kamen die ersten "Rollerblades/Inlineskates" auf den Markt. Der Durchbruch folgte im Jahrzehnt darauf. Heute sind "Inliner" zwar nicht mehr wirklich angesagt, aber auch noch längst nicht am Ende.

Wer macht das? Fast jeder probiert es irgendwann mal.

Was kostet das? Billige Blades gibt es ab etwa 50 Euro, hochwertige Markenprodukte kosten bis zu 600 Euro. Dazu kommen - für Anfänger dringend zu empfehlen - Knie-, Ellbogen- und Handgelenkschoner.

Will ich das? Immer wieder gerne.

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1986 - Snowboarding

Snowboard

Quelle: DPA/DPAWEB

Wie geht das? Brett an die Füße und runter die Piste, soweit die Theorie. In der Praxis ist das mit dem Gleichgewichtsgefühl aber keine leichte Sache. Snowboardanfänger erkennt man daran, dass sie mehr im Schnee sitzen als drüber hinwegzuflitzen.

Wo kommt das her? Der US-amerikanische Surfer Tom Sims baute 1963 das erste Snowboard, wie wir es heute kennen. Weltweit populär wurde es dann in den Neunzigerjahren. Und wie. Von allen jüngeren Trendsporten hat das Snowboarding die eindrucksvollste Erfolgsgeschichte erlebt. Ein globaler Milliardenmarkt. Und olympisch binnen weniger Jahre.

Wer macht das? Kinder der Neunziger. Skateboardfahrer, die wegen gestreuter Straßen Winterpause machen. Sportfreunde, die älter als 40 sind, das aber nicht wahrhaben wollen. Und alle, die sich gerne auf eine sehr, sehr lässige Weise von A nach B bewegen.

Was kostet das? Einem SZ-Artikel von 1995 zufolge kostete ein Snowboard damals 300 bis 800 Mark. Seither haben sich die Preise verdoppelt. Für ein vernünftiges Board muss man heute etwa 250 bis knapp 1000 Euro bezahlen.

Will ich das? Auch wenn man damit keinem Trend mehr folgt, sondern der Masse: unbedingt.

© SZ.de/flex/dd
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