Tipps:Brauen für Einsteiger

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Ein paar Stunden in der Küche stehen und dann vier Wochen warten - Mit speziellen Einsteiger-Bierkits kann jeder zuhause brauen.

Von Tobias Matern

Bevor der Heimbrauer sein eigenes Bier ansetzt, muss in Deutschland der Zoll kontaktiert werden: Bis zu einer Menge von 200 Litern im Jahr ist das Bierbrauen in den eigenen vier Wänden steuerfrei - solange das Ergebnis nur privat getrunken wird. Aus den meisten Bierkits, mit denen Hopfenliebhaber gut erproben können, ob das Heimbrauen etwas für ihren Geschmack ist, lassen sich 20 Liter herstellen. Die Verfahren ähneln sich: Nachdem der Malzextrakt aufgekocht worden ist, kommt der Hopfen - meist in Tropfenform - dazu, abschließend muss noch Trockenhefe in das Gemisch. Das wird dann in einem lebensmittelechten Eimer mit einem Gärspund (ein U-förmig gebogenes Rohr aus Kunststoff) abgedichtet. Nach etwa einem Tag beginnt es im Gärspund zu blubbern: Die Hefe leistet ihre Arbeit, die Gärung nimmt Fahrt auf. Nach etwa einer Woche bei Wohnraumtemperatur steht das Umfüllen in Flaschen an. Hobbybrauer füllen dafür zunächst ein paar Gramm Zucker oder Trockenmalzextrakt in die Flaschen, danach das "Jungbier". Der Zucker wird im Laufe der Flaschengärung in Alkohol und Kohlensäure verwandelt. Normalerweise ist das Bier nach vier Wochen fertig.

Ein gutes Einsteiger-Bierkit bietet etwa der deutsche Anbieter "Dein Bier" an. Der Gerstensaft wird auf Pulverextrakt-Basis gebraut und ist kaum komplizierter herzustellen als eine Tütensuppe - auch wenn der Brauer einige Stunden in der Küche verbringen muss. Dutzende Biersorten sind möglich. Interessant schmeckt auch das aus sirupartigem Extrakt hergestellte Imperial IPA der polnischen Firma Gozdawa. Geschmacksnoten von Lakritze kommen hier durch, es ist deutlich malziger als ein gewohntes IPA.

Nur 15 Minuten beträgt der Aufwand für den Heimbrauer mit dem Braufässchen von Customized Drinks. Das Bier muss nur eine Woche im mitgelieferten Fass reifen, auch hier lassen sich verschiedene Bierstile herstellen. Das "Helle" schmeckt nach einem blumigen, erfrischenden Bier. Die perfekte Brücke zum fortgeschrittenen Brauen ist die "Braubox" von Besserbrauer. Hier werden geschrotetes Braumalz und echte Hopfenpellets verwendet - keine Extrakte. Das Ergebnis überzeugt: Der Hopfen entfaltet im Testbier (ein Pale Ale) seine ganze Wucht - und macht Hobbybrauer glücklich.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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