Test:Volle Pulle

Deutschlands erste Bier-Sommelière Sophia Wenzel hat für uns zehn India Pale Ales getestet.

Von Christine Mortag

Bis vor ein paar Jahren wusste kaum jemand etwas mit Craft Beer anzufangen. Helles, Pils oder Weizen, viel mehr kannte der gemeine deutsche Biertrinker nicht. Längst aber boomt die Craft-Beer-Szene. Ständig tun sich Leute zusammen, denken sich exotische Aromen aus und brauen ihr Bier selber.

Als Craft Beer (halbdeutsch auch Craft-Bier) werden grundsätzlich Biere bezeichnet, die in unabhängigen Brauereien handwerklich erzeugt werden. Geschützt ist der Begriff nicht, und zunehmend brauen große Brauereien wie Ratsherrn, Bitburger oder Maisel ebenfalls Craft Beer. Auf der anderen Seite gibt es Mikrobrauereien, die so klein sind, dass sie anderswo produzieren lassen. Craft Beer gibt es dosiert im Supermarkt, eine große Auswahl findet man im Fachhandel oder bei spezialisierten Onlinehändlern wie beerwulf.com, craftbeer-shop.com oder craftbeerhelden.de.

In der Szene ist das India Pale Ale, das IPA, besonders beliebt. Es deckt geschmacklich eine recht große Bandbreite ab, und es ist ein herzhaftes Bier mit meist fruchtigen Noten. IPAs werden doppelt gehopft, Geruch und Geschmack sind vom Hopfen dominiert. Und es hat mit meist sechs bis 7,5 Prozent einen höheren Alkoholgehalt als ein normales Pils oder Lager. Das hat seinen Grund: Britische Bierbrauer sollen das IPA früher speziell für ihre in Indien stationierten Soldaten erfunden haben. Um es für den langen Transport in die fernen Kolonien haltbarer zu machen, brauten sie es extrastark (manchmal sogar mit bis zu neun Prozent Alkohol) und wegen seiner konservierenden Wirkung mit extra viel Hopfen.

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