Süddeutsche Zeitung

Test:Voll auf den Keks

Ungebackenen Teig, Kekse und Schokostückchen ins Eis einzuarbeiten, ist absoluter Trend. Aber welche Sorte kann unseren Experten wirklich überzeugen?

Von Georg Cadeggianini

Eis ist schon merkwürdig. Eigentlich viel zu kalt, viel zu süß und trotzdem immer zu wenig. Vor allem aber: Es ist das vielleicht einzige Lebensmittel, bei dem man überhaupt nichts tun muss: einfach auf die Zunge legen und warten. Auf das Volumen, das aufgeht, den Geschmack, der sich breitmacht, den Schmelz, dem man sich ergeben darf. Ein bisschen anders ist das bei den Sorten, die Keks oder Teig beigemengt haben. Gern auch auf Englisch: Cookie und Dough. Hier gibt es was zu beißen. Wie so oft bei Eis, ist der Weg in die eigene Kindheit kurz. Diskussionen beim Plätzchenausstechen oder Kuchenbacken kommen in Erinnerung: "Warum wollen wir das eigentlich noch backen? Das schmeckt doch so viel besser." Eine Frage, auf die Generationen von Kindern immer nur dieses unwirsche "Aber-nur-wenig-denn-da-ist-Backpulver-drin-und-du-kriegst-sonst-Bauweh" kassiert haben. Und sobald man als Kind die einzig logische Anschlussfrage stellt: Warum verdammte Hacke tun wir dann jedes Mal dieses vermaledeite Backpulver rein?, waren Plätzchen oder Kuchen schon im Rohr. DoughsEissorten haken genau hier ein: Kein Backpulver, dafür tüchtig Eis. Kinderkram? Nicht unbedingt, wie die vielen Variationen zeigen, die es inzwischen im Handel gibt: von Bakery cake bis halfbaked Dough, von Oreo bis douple caramel brownie. Auch das Eisessen ändert sich damit. Man pult nach den Teig-, Keks- oder Schokostückchen, wird zum höchstpersönlichen Gelataio. Noch etwas von dem Vanilleeis? Ein bisschen Keks? Und natürlich immer tüchtig Teig dazu! Übrigens: Zweimal probieren geht nicht. Das nennt man dann naschen!

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Quelle:
SZ vom 28.08.2021
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