Test:Mein lieber Schorli

Apfelschorle ist der perfekte Durstlöscher. Aber die Qualität schwankt sehr. Der Sommelier des Hotel Adlon hat zwölf Sorten getestet.

Von Felix Knoke

Die Sonne brennt, der Körper schwitzt, was gibt es da Schöneres als eine kühle Apfelschorle? Die spritzige Süße des Apfelsaftes und die sprudelnde Frische des Mineralwassers ergeben den perfekten Durstlöscher und Katertröster mit Wiederbelebungsqualitäten. Kein Wunder, dass die Schorle eines der Lieblingsgetränke der Deutschen ist: Im letzten Jahr wurden pro Kopf 5,7 Liter Fertigschorle und 7,6 Liter purer Apfelsaft verkauft.

Ein Drittel Apfelsaft, zwei Drittel Mineralwasser. So mischt man zu Hause die beste Apfelschorle. Und dabei kommt es natürlich auf die Qualität des Apfelsafts an, den man benutzt. Aber wie ist das bei Fertigmischungen aus dem Supermarkt? Können sie mit der brillant einfachen Mischung von zu Hause überhaupt mithalten? Hagen Hoppenstedt, der Sommelier des Hotel Adlon, hat für uns zwölf Fertigprodukte getestet.

Den größten Unterschied schmeckt man auf Anhieb: Ob eine Flaschenschorle aus Direktsaft oder aus Fruchtsaftkonzentrat hergestellt ist, schlägt sich in der Komplexität und der Apfeligkeit des Getränkes nieder. Doch nicht jeder mag es kompliziert. Im Test zeigte sich, dass auch eher synthetisch anmutende Produkte durchaus ein tolles Schorleerlebnis bieten können.

Eines muss aber auch klar sein: Mit ihrem hohen natürlichen Zuckergehalt sind Apfelschorlen - ob frisch gemixt oder aus der Flasche - nur bedingt eine Alternative zu Cola und Co. Und auch sonst sollte man sich nicht auf die gesundheitsfördernde Wirkung verlassen: Physiologisch geben sich Direktsaft und Saft aus Konzentrat nach Meinung von Ernährungsexperten wenig. Bei der Pressung bleibt ein Großteil der sekundären Pflanzenstoffe, denen eine krebshemmende Wirkung nachgesagt wird, im Trester zurück. Nur wer naturtrüben statt klaren Apfelsaft trinkt, kann auf die schützende Wirkung der Flavonoide und Polyphenole der Äpfel hoffen. Aber es geht auch einfacher: Einen Apfel zur Schorle essen - das passt perfekt.

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