Süddeutsche Zeitung

Kurz gesichtet:Fernweh und innere Werte

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Eine Uhr aus Pflanzenöl, ein Pullover von Brad Pitt und allerlei Hilfsmittel, um sich trotz Pandemie ein bisschen besser zu fühlen. Die Stilnews der Woche!

Von Anne Goebel und Max Scharnigg

Mit einem globalen Launch hat die Schweizer Uhrenfirma Swatch vergangene Woche ein innovatives Material vorgestellt, aus dem zukünftige Uhrenserien gebaut werden sollen. Diese sogenannte Bioceramic besteht aus einem Teil Bio-Plastik, das aus dem Öl des Wunderbaums gewonnen wird, und zwei Teilen Keramikpulver. Der daraus gebackene Werkstoff lässt präzise Designs zu, ist widerstandsfähig und bietet gleichzeitig ein angenehmes, leicht samtiges Tragegefühl. Mehr als 500 Ingenieure waren laut Swatch in den vergangenen Jahren an der Entwicklung der Bioceramic beteiligt. Den ersten Einsatz hat das Material in der bereits bekannten Big-Bold-Uhrenserie - einer relativ großen Armbanduhr mit klassisch-poppigem Swatch-Design, das statt eines Ziffernblatts reizvolle Einblicke auf das Uhrwerk ermöglicht. Andere Modelle aus dem neuen Material sollen bald folgen. Der Einstiegspreis in die Bioceramic liegt bei 125 Euro. ( swatch.com)

Schöne Zeiten: Die Oscars 2020, es gibt eine echte Verleihung, Brad Pitt gewinnt im samtigen Smoking lässig eine Trophäe - alles, wie es sein soll. Das ist lange her und erscheint gerade sehr weit weg, aber ein kleines Stück vom großen Glamour will Brioni jetzt den Kunden in die Kleiderschränke bringen: Die Kollektion "BP Signature" des italienischen Luxusherstellers wurde von Pitt persönlich mit entworfen - wobei immer die Frage ist, wie intensiv man sich die Beteiligung der Stars an solchen modischen Gemeinschaftsprojekten vorzustellen hat. Die limitierte Serie orientiere sich, heißt es bei Brioni, an der "entspannten Eleganz" des 57-Jährigen, der sich seit ein paar Saisons auch für die Werbekampagnen der Marke aus den Abruzzen fotografieren lässt. Die siebenteilige Kollektion umfasst unter anderem einen grauen Zwei-Knopf-Anzug, einen Pullover mit Polokragen aus Kaschmir und ein Abendjackett aus Samt. Wobei es für echte Fans vor allem auf die inneren Werte der Entwürfe ankommt: Das Etikett mit schwungvollen Initialen ist der Unterschrift des Hollywoodschauspielers nachempfunden. ( brioni.com)

Es ist eine recht abgenutzte Floskel, dass Schönheit eigentlich von innen kommt. Und wer regelmäßig Frauenmagazine liest, hat auch schon hundertmal über die diversen Superkräfte von Vitaminen, Zutaten und Nahrungsergänzungsmitteln im Zusammenhang mit ganzheitlicher Beautyroutine gelesen. Für den Bereich Männer-Beauty ist es aber noch allemal eine News, wenn eine hippe junge Kosmetikmarke wie Yunos aus Berlin ihr Men-only-Sortiment nicht nur mit ziemlich gefragten Cremes und Wässerchen ausstattet, sondern eben auch mit Dragees zum Schlucken. In diesem "Supplements"-Programm gibt es etwa Sleep-Pillen mit hochdosierter Baldrianwurzel oder einen Hyaluron-Kick plus sibirischem Ginseng für schönere Haut und allgemeines Wohlbefinden. Die Gründer erklärten diese Produkte - alle Made in Germany - mit dem Wunsch nach hochqualitativen und zuverlässig geprüften Ingredienzien, die etwa im Falle der Hype-Zutat Hyaluron gar nicht so einfach zu finden wären. Für manche vielleicht noch überzeugender: In der wohlgestalteten Verpackung aus Berlin sehen die kleinen Helferchen auch kein bisschen nach Reformhaus oder Online-Drogerie aus. ( yunos.de)

An der derzeit häufig frequentierten Schnittstelle von Fernweh und Home-Office trifft man auf die Firma Bordbar aus Köln, die sich ganz dem alten Bordtrolley und seinen neuen Verwendungsmöglichkeiten verschrieben hat. Diese Saftschubs-Vehikel aus den Mittelgängen der Flugzeuge (manch einer wird sich noch erinnern) haben ja schon diverse Upcyclings und Umwidmungen erfahren, aber bei keinem ist das Design so formvollendet und edel remixed worden wie beim Modell "Voyager" von Bordbar, das gerade auch mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet wurde. Mit seinen Wänden aus Aluminiumrinnen, dem Ledergriff und einer Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten ist der bewegliche Stauraum das Ersatz-Statussymbol für Vielreisende, die derzeit am Boden bleiben müssen. Der schmale Container eignet sich mit seinem konfigurierbaren Innenleben als Ablage unter dem Schreibtisch genauso wie als Hausbar oder schicker Terrassen-Caddy. Mit mehr als 1800 Euro kommt der Luxus-Roller zwar eher aus der Business-Class, andererseits ist ja vielleicht Geld von stornierten Flugtickets übrig. Sofern es die Lufthansa endlich mal zurücküberwiesen hat. (1876 Euro, bordbar.de/de/voyager)

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