Stilkritik zu Prince:Hey, Ihr verkorksten Spießer!

Der Mann im Glitzerfummel spielte mit Geschlechter-Stereotypen. Doch sein Statement ist schlicht: Ein Mann kann tragen, was ein Mann tragen will.

Von Violetta Simon

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(Foto: AP)

"Purple Rain" - der Song, das Album, der Film: Purple ist Prince. Vielmehr als für ein bestimmtes Label oder einen festzumachenden Stil war diese Farbe mit ihm verknüpft. Violett steht für Geist und Spiritualität, es symbolisiert aber auch Dekadenz und Zweideutigkeit. (Bild: Februar 1985 in Kalifornien)

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(Foto: AFP)

Rüschen, Glitzer, Firlefanz: Prince hüllte sich in das, was ihm gefiel. Und setzte dabei nicht, wie David Bowie, auf Androgynität. Sein Statement war schlichter: Ein Mann sollte tragen, was er will - solange er dabei Haltung bewahrt. (Bild: August 1998 bei einem Konzert in Paris)

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(Foto: Pascal George/AFP)

Was immer er darstellen wollte, er tat es einfach. Kajalstift, Federboa, Plateauschuhe, Frauentops - er nahm sich reichlich von allem und machte es sich zueigen. So blieb er glaubwürdig. (Bild: August 1986 in Paris)

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(Foto: AP)

Der Mann im Glitzerfummel spielte mit Geschlechter-Stereotypen und ließ uns dastehen wie eine Horde verkorkster Spießer. Eine rosa Federboa? Also bitte. Selbst Frauen sehen mit so einem Ding lächerlich aus. Prince nicht. Sein Wesen dominierte die Accessoires, die er trug. (Bild: Januar 1985 in Houston)

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(Foto: REUTERS)

Ein Kopftuch, wie es die Freundinnen der Gis in den 50ern trugen? Warum nicht. Sollte der damals 48-Jährige bei seinem Auftritt beim Super Bowl einfach nur vergessen haben, den Frisurenschoner rechtzeitig auszuziehen, so wusste er es gut zu überspielen: Prince streifte sich das Tuch lässig vom Kopf und warf es in die Menge. (Bild: Februar 2007 beim Super Bowl in Miami)

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(Foto: AFP)

"Die Mode", so schreibt die Washington Post, "war sein Aphrodisiakum". Womöglich war es auch anders herum: Was Prince trug, wurde der Lächerlichkeit entzogen und zum Fetisch erhoben. (Bild: im Mai 1994 in Monaco)

Prince, der Prediger: Der Musiker liebte es, mit seinen Kostümen in immer wieder neue Rollen zu schlüpfen. Doch diese nahm er ernst: Seine Songs waren inspiriert von mystischer Erleuchtung und christlichen Motiven, er sang von Gott und Teufel, Schuld und Sühne. (Bild: Februar 2015 in Los Angeles)

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(Foto: dpa)

Was für ein fabelhafter Geck, welch herrlicher Paradiesvogel ist uns verloren gegangen. Und das so kurz nach Bowie. Bitte, lieber Gott, lass uns wenigstens ... ja, wen eigentlich? (Bild: Juli 2007 in Montreux)

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(Foto: REUTERS)

Der Himmel hat jetzt nicht nur einen neuen Kapellmeister. Sondern zweifellos auch einen neuen Chefdesigner. (Bild: Juni 2009 in New York)

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