Außer der Wurst hat alles ein Ende, wie wir wissen. Auch der Sommer ist irgendwann vorbei. "Welcher Sommer?", mögen Sie nun fragen. Zugegeben, in diesem Jahr hat das Wetter uns durch die Rechnung Sommer = Wärme + Sonne mehrere Striche gemacht; Striche in Form von Regenbindfäden und einer niedrigen Temperaturkurve. Vielleicht laufen Sie deshalb seit vergangenem Herbst im gleichen Rollkragenpullover herum. In Schattierungen von Grau, passend zum Farbentrauerspiel vor dem Fenster und zur Tristesse in Ihrer Seele.
Vielleicht haben Sie Ihre Wollsachen zu Beginn des "Sommers" aber auch weggepackt - und stattdessen Flatterkleidchen, kurze Hosen und Flipflops herausgeholt. Dann müssen Sie jetzt stark sein, denn es ist Zeit, diesen Vorgang rückgängig zu machen. Es ist Zeit, für Herbst und Winter umzurüsten.
Umräumen macht Sinn
"Gerade wenn man einen kleineren Schrank hat, lohnt es sich, ihn jahreszeitenbedingt umzuräumen", sagt Stilberaterin Janine Katharina Pötsch. Was nicht mehr benötigt wird, wird gewaschen und in Boxen in die Abstellkammer oder unters Bett gepackt. Oder, wenn er groß genug ist, in die hinteren Gefilde des Kleiderschranks. Zum Vorschein kommen die Wintersachen. Die sollten laut Pötsch zunächst überprüft werden: Was muss genäht werden? Was muss zum Schuster? Was sollte besser in die Reinigung?
Ausmisten schafft Platz
"Da hab ich mal reingepasst? Diesen Fetzen habe ich tatsächlich getragen? Und was ist das überhaupt für eine Farbe, Schleimgrün?" Bei der Rotation im Kleiderschrank kommen lange vergessene Dinge zum Vorschein. Ein guter Zeitpunkt, um auszusortieren.
"Das betrifft zunächst alles, was sie mehr als ein Jahr nicht getragen haben", sagt Pötsch. Auch Kleidungsstücke, die irreparabel kaputt sind, müssen nicht aus nostalgischen Gründen aufbewahrt werden. Und wenn die Farbe eines Rocks oder einer Bluse Sie insgeheim nervt, sobald Ihr Blick darauf fällt: Ab in die Flohmarkt-Kiste oder zur Altkleidersammlung. Die wenigsten Menschen brauchen so viel Kleidung, wie sie besitzen. Eine weitere Regel: "Wenn Sie schon länger nicht mehr in ein Kleidungsstück hineinpassen, warten Sie bitte nicht darauf, dass sie irgendwann doch noch abnehmen", sagt Modeberaterin Pötsch.
Ordnen spart Zeit
Für das, was nach dem Aussortieren übrig bleibt, empfiehlt Pötsch eine Ordnung nach der 60-20-20-Regel: Grob sollten 60 Prozent des Platzes für Business-Kleidung reserviert sein, 20 Prozent für Freizeitkleidung und 20 Prozent für private Kleidung, die Sie zu Hause tragen. Dann müssen auf der Suche nach einem Büro-Outfit nicht jeden Morgen sämtliche Shirts mit Tieraufdruck durchwühlt werden. Wer noch weiter gehen will, sortiert Tops, T-Shirts, Pullover, Hosen, Röcke, Kleider separat nach Farben. Schuhe und Taschen sollten getrennt aufbewahrt werden.
Was trägt man im Herbst und Winter 2014?
Stilberaterin Pötsch setzt auf zeitlose Basics, die man mehrere Jahre lang tragen kann - das Outfit wird dann durch ein, zwei aktuelle Teile und Accessoires auf den neuesten Stand gebracht. Für den kommenden Herbst und Winter gibt sie folgende Empfehlungen:
- Blau ist das neue Schwarz. Wer etwas Dunkelblaues trägt, liegt also in den meisten Fällen richtig. Das gilt für Oberbekleidung, Pumps, Stiefel und Stiefeletten. Ansonsten sind in diesem Winter wieder Rot und Wollweiß angesagt.
- Wie schon im vergangenen Jahr finden sich in der aktuellen Saison zahlreiche Stücke mit Hahnentritt- und Salz-und-Pfeffer-Muster. "Das muss zum Typ passen, aber wenn es das tut, dann empfehle ich einen Rock oder einen schönen Schal in dieser Optik", sagt Pötsch.
- Wer Geld übrig hat, sollte in einen feinen Strickpullover investieren. Mal kein grober Strick, kein Norwegermuster, sondern ein richtig eleganter Pullover - da gibt es aktuell eine gute Auswahl.
Aber Achtung: Verfallen Sie nicht in einen Kaufrausch, sonst ist der ganze Platz, den Sie beim Ausmisten gewonnen haben, gleich wieder dahin.