Kann ich das tragen? Wie sieht die perfekte Jeansjacke aus? Und was genau bedeutet eigentlich Ethno-Look? Im Modezirkus, dem neuen Stilblog auf Süddeutsche.de, greifen wir aktuelle Trends und klassische Fragen zur richtigen Kleiderwahl auf und erklären gemeinsam mit unseren Stilexperten, worauf zu achten und was zu vermeiden ist.
Achtung, grell! Diese Farbe ist nichts für modische Angsthasen: "Radiant Orchid" provoziert wie kaum ein anderer Farbton. Der strahlende Orchideen-Ton, im Farbsystem die schnöde Nummer 18-3224, ist von den Farbexperten des Pantone Color Instituts zur Farbe des Jahres 2014 gewählt worden.
"Radiant Orchid" - eine Mischung aus Purpurrot, Violett und Pink - stehe für "Kreativität, Inspiration und Originalität", so begründete Leatrice Eiseman, die Geschäftsführerin des Pantone Color Insituts, die Wahl. Seit dem Jahr 2000 benennt Pantone die Trendfarbe des Jahres; diese Farbe beeinflusst Produktentwickler und Käufer in Mode, Lifestyle- und sogar Autoindustrie. Nachdem im vergangenen Jahr viel Smaragd-Grün (Pantone-Farbe "Emerald") in den Läden hing, strahlt uns nun "Radiant Orchid" von den Kleiderstangen und -ständern dieser Welt entgegen.
Dabei gehören Lila und seine Farb-Verwandten Pink, Fuchsia und Rosa nicht unbedingt zu den Lieblingstönen der Deutschen. Seit Jahren kann keine andere Farbe Blau den ersten Platz streitig machen. An Rang zwei folgen in den Beliebtheitsrankings häufig Rot und Grün. Lila, Pink und Rosa sind bei vielen in etwa so beliebt wie ein Besuch beim Zahnarzt.
Doch nun ist "Radiant Orchid" da. Also: Wie trägt man diese Farbe und ihre fröhlichen Schwestern? Wer kann die Orchideenfarbe überhaupt anziehen? Passen Pink-, Lila- und Rosatöne auch ins Büro oder wird man dann nicht mehr ernstgenommen?
Wer kann "Radiant Orchid" tragen?
"Generell steht die sehr, sehr knallige Farbe Wintertypen besser als Sommertypen", sagt Stilberaterin Janina Katharina Pötsch. "Radiant Orchid" bringt den Hautton bei den Wintertypen mit dunklem Teint gut zur Geltung und lässt ihn strahlen. Helle Sommertypen sollten auf die Farbe in direkter Nähe des Gesichts verzichten, rät Pötsch. Ihnen stehe am besten leichtes, helles Rosa. "Radiant Orchid" könne dann jedoch problemlos für Accessoires oder als Nagellack verwendet werden. Auch Details an Kleidung in diesem Farbton - etwa Paspeln oder Schmucksteine - wirken nicht überladen, sondern eignen sich auch für den Alltag.
Wie sollte man "Radiant Orchid" kombinieren?
"Wegen des hohen Farbkontrastes am besten mit weiß", sagt Stilexpertin Pötsch. Das kann im Sommer ein weißer Rock, eine weiße Caprihose oder eine weiße Skinny-Jeans zu einem Oberteil in "Radiant Orchid" sein. Bei dem farbigen Kleidungsstück solle man jedoch auf gute Qualität achten, weil sich eine derart intensive Farbe bei minderwertiger Färbung schnell herauswasche. Rosa harmoniere hingegen am besten zu dunklen, eleganten Blautönen, etwa Royalblau oder Marine. Natürlich könne Rosa auch mit Schwarz und Grau, also den klassischen Businesstönen, kombiniert werden.
Und was ist nun mit Rosa, Pink und Fuchsia im Büro?
In gewissen Branchen sollte man diese Farben nur sehr dosiert einsetzen. "Als Anwältin, in der Bank oder als Steuerberaterin ist ein Outfit in leuchtendem "Radiant Orchid" eher fehl am Platz", sagt Pötsch. In Branchen, in denen es legerer zugeht, beispielsweise in der Medien- und Werbebranche, sei ein Outfit in Komplettfarbe hingegen kein Problem. Für Männer biete sich als Farbakzent im Büro zum Beispiel eine lila Krawatte an. Oder ein rosafarbenes Hemd kombiniert zu einem dunkelblauen Anzug.
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