Haben & Sein:Ein bisschen Luxus im Schnee

Haben & Sein: Blank ziehen - kann man mit der Kreditkarte aus Edelstahl von Saskia Diez.

Blank ziehen - kann man mit der Kreditkarte aus Edelstahl von Saskia Diez.

(Foto: Sigrid Reinichs/Saskia Diez)

Eine edle Kreditkarte aus München, ein Lagerfeld-Wälzer und viele neue Freunde von gehobener Skiwear - die Stilnews der vierten Adventswoche.

Von Anne Goebel, Max Scharnigg und Silke Wichert

Die Münchner Schmuckdesignerin Saskia Diez ist international bekannt dafür, mit ihren Entwürfen den Horizont der Branche zu erweitern und mit ungewöhnlichen Materialien und Formen zu arbeiten. Ihre neueste Kooperation hätte aber wohl niemand vorhersagen können: Zusammen mit dem Fintech-StartUp Xpay aus München, stellte Saskia Diez vergangene Woche ihre eigene Kreditkarte vor. Wie es sich gehört, ist es die schönste Kreditkarte, die man jemals gesehen hat: Spiegelblank polierter Edelstahl mit einem eingravierten Zitat und einem Loch in der Ecke - um die Karte lässig an der passenden Kette befestigen zu können. Hinten drauf stehen dann Namen und Nummern, die Karte selbst ist mit dem Maestro-Zeichen versehen und bietet für ihre Inhaber dieselben Möglichkeiten wie andere Maestro-Kreditkarten, aber zusätzlich auch noch spezielle Leistungen: einen Concierge-Service etwa, der in allen möglichen Fragen der Organisation und bei Reisen weiterhilft.

Außerdem bekommen die Inhaber der exklusiven Zahlmöglichkeit Zugang zu Events, die man nicht mit Geld kaufen kann, wie Saskia Diez bei der Vorstellung der Karte erläuterte. Einladungen etwa, zu persönlichen Veranstaltung aus dem Umfeld der Designerin, also etwa zu Wohnzimmerkonzerten, Werkstattbesuchen oder Secret Sales. Möglich gemacht wird die Koperation durch das Geschäftsmodell von XPay, das es auch kleinen Firmen ermöglichen will, ihren Kunden eigene Bezahlkarten anzubieten, vielleicht zusätzlich mit Bonussystemen, wie man es etwa von der Miles&More-Karte der Lufthansa kent. Bisher war der Aufwand für kleine Firmen dazu viel zu groß und teuer, XPay bietet nun die profesionelle Abwicklung dafür an. Wer sich für eine der edlen Kreditkarten von Saskia Diez interessiert, kann sich auf der Homepage in eine Wunschliste eintragen lassen, die erste Edition der Karte ist auf 200 Exemplare limitiert, die monatliche Gebühr für die Karte beträgt 49 Euro.

Haben & Sein: Abnahme beim Meister: Model Lauren de Graaf mit Karl Lagerfeld und Elisabeth von Thurn und Taxis im Chanel-Atelier.

Abnahme beim Meister: Model Lauren de Graaf mit Karl Lagerfeld und Elisabeth von Thurn und Taxis im Chanel-Atelier.

(Foto: Robert Fairer)

"Every moment with Karl was an exciting tutorial", sagte der Modekritiker André Leon Talley mal über Karl Lagerfeld, jeder Moment eine Meisterklasse - das kann auch anstrengend sein. Lagerfeld war berühmt für seine Belesenheit und sein profundes Wissen über Filmgeschichte und Literatur, und das alles floss indirekt auch in seine Kollektionen ein, vor allem die für Chanel. Seine Position als verehrte Ikone der französischen Couture hat dem gebürtigen Hamburger, der im Februar 2019 starb, eine abgehobene Position im Modezirkus verliehen, wie schwebend über dem geschäftig schrillen Treiben, woran er selbst natürlich alles andere als unschuldig war. Einfach nur einer der vielen genialischen Modeschöpfer sein, das war für ihn nicht drin.

Bei diesem entrückten (Selbst-)Bild kamen der Spaß, das Vergnügen am Schöpferischen, die Freude über eine gelungene Kollektion (was natürlich für jede galt) fast zu kurz. Eine Lücke, die der britische Modefotograf Robert Fairer schließen möchte mit seinem neuen Buch. Der Band Karl Lagerfeld Unseen: Die Chanel-Jahre, auf Deutsch erschienen im Prestel Verlag, konzentriert sich auf die Jahre 1994 bis 2007 als eine Art goldener Ära. Mehr als 300 Fotografien zeigen den Meister mit damals noch fluffig üppigem Pferdeschwanz bei der Arbeit am Schreibtisch, bei Anproben und vor allem backstage während der flirrenden Atmosphäre der Schauen mit Naomi und Claudia, Kate und Linda - die Epoche der Supermodels. Die teils sehr persönlichen Texte stammen von Lagerfelds langjähriger Assistentin Amanda Harlech und den Modeautorinnen Sally Singer und Natasha Fraser, aber sie sind nur ein Rahmen für Robert Fairers Bilderfülle aus dem Märchenreich Chanel. In vordigitaler Zeit habe er, sagte der 56-Jährige mal, immer etwa 15 Filmrollen zu einer Modenschau mitgebracht. Bei Chanel brauchte er um die 40 (Robert Fairer, Karl Lagerfeld Unseen. 79 Euro, penguinrandomhouse.de).

Haben & Sein: Für Pre, Après oder gar kein Ski - die neue Khaite x mytheresa Kollektion.

Für Pre, Après oder gar kein Ski - die neue Khaite x mytheresa Kollektion.

(Foto: privat)

Viele Designermarken haben mittlerweile eine Ski-Kollektion im Programm. Fendi, Dolce & Gabbana, Dior - die Klientel soll von Kitzbühel bis Aspen auf nichts verzichten müssen. Auch das frisch wiederbelebte Pucci feierte gerade eine riesen Sause in St. Moritz und ließ alle geladenen Gäste mit ihrem typischen Print auf der Piste posieren. Neu am Berg: Khaite. Die sehr erfolgreiche, sehr urbane New Yorker Marke und Alpenromantik passen eigentlich überhaupt nicht zusammen, deshalb wurde die Kollektion einfach als "Après-Ski" deklariert. Ob man die tollen Norwegerpullover, kurzen Daunenjacken und Strickbodys dann tatsächlich dort trägt oder einfach bei einem Glühwein im Flachland - ganz egal (exklusiv bei mytheresa.com).

Haben & Sein: Eingewickelt werden dieses Jahr nicht nur die Geschenke, vor allem wir selbst wickeln uns mit Statement-Decken wie von Arket ein.

Eingewickelt werden dieses Jahr nicht nur die Geschenke, vor allem wir selbst wickeln uns mit Statement-Decken wie von Arket ein.

(Foto: Arket)

Instagram hat ein neues Lieblings-Objekt: Statement-Decken. Klar, ist ja auch Winter, der Winter, um genau zu sein. Alle müssen zeigen, wie eifrig sie Heizkosten sparen, also wird überall flauschige Meterware platziert und dekoriert. Über dem Bett, am Schreibtisch sitzend, auf der Couch, am Boden - so hyggelig, so vorbildlich. Damit sie im überfüllten Feed sofort ins Auge fallen, liegen vor allem Design mit großen Mustern und kräftigen Farben im Trend, weshalb bei Arket in den vergangenen Wochen das halbe Sortiment leer geräumt wurde. Wer sich beeilt, bekommt dort vielleicht noch das ein oder andere Modell aus der Kollektion von Linnea Andersson Kollektion (im Bild) in Lammwolle oder eine der nachhaltigen Mohair-Decken mit handgefertigten Fransen von Stackelbergs Stockholm. Und ja, natürlich ist das auch ein 1a-Weihnachtsgeschenk (arket.com, ab 89 Euro).

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