Haben und Sein:Das Beste aus Alt und Neu

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Die "Hofmann Balls" von My Magpie erinnern an einen Stuhl, der auf der Kunstschau 1908 vorgestellt wurde. (Foto: Hersteller)

3-D-Schmuck, der an die Wiener Moderne erinnert, ein neuer Blick auf den Charme Südtirols und Jeans von Kanye West und Balenciaga: Die Stilnews der Woche

Von Anne Goebel, Jan Kedves, Julia Rothhaas und Max Scharnigg

Ein bisschen Wien am Ohr? Das Schmucklabel My Magpie (auf Deutsch: Meine Elster) macht es möglich. Die Entwürfe von Stefanie Klausegger erinnern an die Ästhetik der Wiener Moderne. "Jeder Spaziergang durch Wien liefert mir viel Inspiration", so die Industriedesignerin, die seit 2017 Ringe, Ketten, Ohrringe fertigt. Das Besondere an ihrem minimalistischen Schmuck: Er kommt aus dem 3-D-Drucker und ist aus flexiblem Polyamid, manche Stücke werden anschließend mit Sterlingsilber veredelt. Die Inspiration etwa für die Ohrringe "Hofmann Balls" stammt vom "Sieben-Kugel-Stuhl" von Josef Hoffmann, die der Architekt für die Kunstschau 1908 entworfen hatte. So trägt man nicht nur ein bisschen Wien am Ohr, sondern auch ein bisschen Geschichte (79 Euro, mymagpie.at)

Das Beste, was Südtirol zu bieten hat, findet sich im schön gestalteten Reiseführer "Contemporary Guide Through The Alps". (Foto: Hersteller)

Bisweilen bekommt man den Eindruck, dass jeder Münchner mindestens einmal im Halbjahr einen Wochenendtrip nach Südtirol macht und dort sein eigenes Tal oder zumindest seinen ganz persönlichen Geheimtipp-Ort hat. Wie die Südtiroler diesen Eindruck erwecken, bleibt ihr Geheimnis. Aber es stimmt auf jeden Fall, dass es dort sehr abwechslungsreiche Regionen und stets interessante Hotel- und Restauranteröffnungen gibt. Und sich immer wieder ganze Orte neu erfinden, wie zuletzt etwa Lana, das vom verschlafenen Meraner Vorort zum hip-nachhaltigen Hideaway gewandelt wurde. Einen besonderen Reiseführer zu diesem Thema und in diese Gegend hat jetzt das Designstudio Bureau Rabensteiner aus Innsbruck vorgelegt. In ihrem hinreißend schön gestalteten Contemporary Guide Through The Alps versammeln die Kreativen Lieblingsorte zwischen Brenner, Bozen und Bruneck, die sich durch ihren besonderen Stil, den ursprünglichen Charme oder wegweisende Architektur auszeichnen: Hotels, Gasthöfe, Bars mit ästhetischem Mehrwert und individuellem Reiz. Die Idee zu diesem Projekt entstand aus der seit Jahren bestehenden Passion des Studios für alpine Architekturen und Designs, die ihren Reiz oft durch archaische Einfachheit oder rein funktionale Betrachtung erhalten. Herausgekommen ist jedenfalls ein zeitgeistiges Bilderbuch voller Südtirol-Tipps, die alle eines gemein haben: Sie sind extrem instagramtauglich und so schön, dass man es sicher bereuen wird, dorthin wieder nur einen Wochenendausflug geplant zu haben. Wer andere Regionen der Alpen bevorzugt: In Kürze erscheinen in der gleichen Reihe ein Reiseführer durchs Engadin und durch Vorarlberg (23,90 Euro, montamont.com).

Der Mann wird im Frühjahr 2022 zum Hybrid zwischen Cowboy und Power Ranger - wenn man dem Yeezy-Balenciaga-Designerduo glauben mag. (Foto: Hersteller)

Sie mögen sich: Kanye West, der sich "Ye" nennt, und der Balenciaga-Chefdesigner Demna Gvasalia, der nur "Demna" genannt werden will. Die Kurznamen gleichen beide aus, indem sie ihre gemeinsame Kollektion in die Länge ziehen: "Yeezy Gap Engineered by Balenciaga". Die Teile der Kollaboration sind seit dieser Woche vorbestellbar und rechtfertigen den längst losgebrochenen Hype weniger mit mattschwarzen Oversize-Tüten-Looks, sondern mit einem wattierten Hybrid aus Jeans- und Motorradjacke. Die vorab reingescheuerten Löcher konterkarieren die integrierten Kunststoff-Protektoren, die für Unfallschutz stehen - und die Jacke in Richtung Exoskelett erweitern. Nur eben im hellblauen Stonewashed-Look, den man mal fies fand. Heute gilt das nicht mehr. Aussehen wie ein abgenutzter Mix aus Cowboy und Power Ranger: Cooler wird es im Frühjahr 2022 kaum (Jacke 530 Euro, Warteliste, yeezygap.com)

Gewappnet für jede Lebenslage: Masken-Trio von Susanne Kaufmann (Foto: Hersteller)

Sie macht was mit, im Winter wie im Sommer und ganz besonders während der Jahreszeitenübergänge. Während die Stirn austrocknet, glänzt die Nase; die Haut will Feuchtigkeit, aber bitte nicht zu viel, damit keine Pickel wuchern. Die Verwirrung vor dem Badezimmerspiegel ist also groß. Ein wenig Abhilfe schafft nun das "Masken-Trio" von Susanne Kaufmann aus dem österreichischen Vorarlberg, das versucht, sämtliche Bedürfnisse mit einem Set, bestehend aus natürlichen Inhaltsstoffen, abzudecken. Die klärende Heilerdemaske aus weißer Tonerde, Gurke und Weidenröschen soll vor freien Radikalen schützen, die Haut erfrischen und entzündete Stellen beruhigen. Die Glow-Maske hingegen reinigt mit Kaffeeextrakt die Poren, während Himbeerextrakt die Haut mit Feuchtigkeit versorgt. Noch eins drauf setzt da die Feuchtigkeitsmaske mit Mandelöl, Hyaluronsäure und wildem Stiefmütterchen, das reich an Vitamin C und E ist. Das Set in limitierter Auflage kommt mit Pinsel aus Walnussholz, damit man auf der Gesichtspartie genau das auftragen kann, was man jeweils gerade braucht. "Hautpflege ist dann effektiv, wenn sie die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haut erfüllt", so Kaufmann (95 Euro, susannekaufmann.com).

Ein Entwurf von Rebekka Ruetz für diesen Sommer; die Österreicherin gehört zu den Stamm-Labels auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. (Foto: Stefan Knauer/Getty Images for MBFW)

Mit den Modewochen hierzulande geht es gerade ziemlich durcheinander, nicht nur pandemiebedingt. Nachdem jahrelang das deutsche Pendant zu Paris und Mailand - so ehrgeizig sah man das jedenfalls gerne - in Berlin stattfand, wollte sich Hessen mit der neuen Frankfurt Fashion Week als zweiten Standort etablieren. Vor allem mit der "Premium", die schon in Berlin, wo immer ein ganzes Bündel verschiedener Messen und Laufsteg-Formate stattfindet, zu den wichtigsten Anziehungspunkten gehörte. Wegen der Corona-Ausfälle konnte Frankfurt als neue Modestadt aber kaum in Gang kommen - und jetzt ist es mit der glamourösen Vision schon wieder vorbei. Letzte Meldung: Die "Premium" kehrt kommenden Juli zurück nach Berlin. Und Mitte März gibt es an der Spree erstmal das gewohnte Format, solide wie die deutsche Autobauer-Tradition: die Mercedes-Benz Fashion Week.

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