Süddeutsche Zeitung

Haben & Sein:Frühlingsgefühle

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Wie reagiert man richtig auf die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres? Vielleicht mit sommerlichen Sandalen, nordisch-frischen Gläsern und einer innovativen Wohlfühljeans aus Kopenhagen.

Von Anne Goebel, Julia Rothhaas, Max Scharnigg und Silke Wichert

Es gibt Zeiten, da wünscht man ihn sich herbei, den perfekten Ort: weit genug weg von allen und allem, über dem Geschehen auf dem Boden thronend, mit direktem Blick aufs Meer. Der Leuchtturm kommt dieser Traumvorstellung wohl am nächsten. Weil es aber leider nicht so einfach ist, sich ein solches Gebäude als Zweitwohnsitz unter den Nagel zu reißen (schließlich haben sie ja auch eine andere Funktion), bleibt es wohl beim Wunschgedanken. Dank José Luis González gelingt das Träumen jetzt aber noch viel besser. In seinem Buch " Kleiner Atlas der Leuchttürme am Ende der Welt" erzählt er von 34 Leuchttürmen an den entlegensten Orten der Welt und damit Geschichten von Wind und Wasser, versehen mit Karten, Längen- und Breitengraden und wunderschönen Illustrationen. In Spanien wurde das Original im Jahr 2020 vom Kulturministerium als schönstes Buch ausgezeichnet. Nun erscheint der Band auf Deutsch (36 Euro, mare.de).

Das junge, dänische Modelabel mit dem langen Namen "Shaping New Tomorrow" hat sich seit seiner Gründung 2015 zur Aufgabe gemacht, optimierte Basics für die Herrengarderobe anzubieten und zwar immer unter Berücksichtigung innovativer Produktions- und Materialkunde. So sind "perfekte" T-Shirts, Hemden und sogar Anzüge entstanden, vor allem aber stehen Hosen im Fokus der Dänen. Möglichst komfortabel sollen sie sein, aber dabei klassisch ordentlich aussehen, so dass der moderne Mann damit eben vom Toben im Kinderzimmer aufs Fahrrad steigen und ins Büro fahren kann und danach noch in die Bar, rein theoretisch. Zum Sortiment derartig vielseitiger Chino- und Anzugshosen gesellt sich jetzt die erste Jeans der Dänen, genannt "Classic Jeans". Das Classic bezieht sich dabei auf Passform und Waschung, die etwa so ist, man sie auch von der 501 kennt: gerades Bein, gleichmäßige Färbung. Nicht klassisch ist die ausschließliche Verwendung von Pre- und Post-Consumer-Recycling-Material für dieses moderne Denim, das in Kombination mit einem modernen Wasch- und Färbe-Verfahren eine der umweltfreundlichsten Jeanshosen der Welt ergibt. Obwohl sie sich optisch und in der Haptik ganz normal nach Jeansbaumwolle anfühlt, verfügt auch diese Hose über den sogenannten "360-Grad Stretch", das Markenzeichen der jungen Dänen. Diese Dehnbarkeit soll von Anfang an für maximale Bewegungsfreiheit und ein Tragegefühl sorgen, wie man es sich bei herkömmlichen Jeans erst langsam "erarbeiten" muss. Die Classic Jeans gibt es in zwei Farben und den Varianten Slim und Regular, wird in Portugal hergestellt und kostet 109 Euro.

Upcycling macht inzwischen jeder, sogar CSU-Politiker lassen sich Sakkos aus Textilresten schneidern, weil ihnen das einen jugendlichen Anstrich gibt. Zu den Marken, die früh erkannt haben, dass die Wiederverwertung von Getragenem nicht nur umweltfreundlich, sondern cool ist, gehört Re/Done. Das kalifornische Label startete vor fast zehn Jahren mit der Idee, alte Levi's auseinanderzunehmen und daraus neue Jeans zu machen, von denen jedes Paar einmalig ist. Inzwischen unterhält die Firma sogar eine Partnerschaft mit dem Jeanshersteller. Die aktuelle Kooperation ist ein gemeinsames Projekt mit Scholl, ein Unternehmen mit langer Geschichte. Die Idee der Gesundheits-Sandale mit Fußbett und Holzsohle geht bis auf das Jahr 1899 zurück, heute sind die Schuhe eine Kultmarke, weit weg vom orthopädischen Image. Für die gemeinsame Kollektion mit Re/Done wurden den Modellen ein höherer Absatz und eine eckige Zehenform verpasst, der Retro-Look bleibt dabei erhalten. Zu haben in rotem oder schwarzem Lackleder und in recyceltem Denim natürlich. Ein "no brainer" sei diese Zusammenarbeit gewesen, hieß es von den beiden Firmen, sozusagen eine lässige Selbstverständlichkeit. Jetzt muss nur noch der Frühling entspannt um die Ecke kommen.

Es ist keine große Neuigkeit, dass Wasser mit Zitronen-, Gurken- oder sonst welchen Scheiben deutlich besser und frischer schmeckt. Aber wer schon mal versucht hat, Karaffen mit schmalem Hals anschließend zu säubern, weiß, dass es dafür das richtige Gefäß braucht. Von der schwedischen Marke Aarke, die bisher für wohlgestaltete Wassersprudler bekannt war, gibt es genau aus diesem Grund die großzügig geformte "Nesting Carafe" inklusive Barlöffel, mit dem man Umrühren und die diversen Scheiben beim Ausgießen in Schach halten kann. Passend dazu gibt es ein vierteiliges Set aus feinen Kristallgläsern, die sich praktisch ineinander stapeln lassen. Dank der unterschiedlichen Größen gibt es außerdem weniger Verwechslungen am Tisch, ohne dass man diese lustigen bunten Party-Markierungen an den Rand klemmen müsste ( aarke.com 50 Euro).

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