Spitzengastronomie:Rinder des Olymp

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Wagyū ist mit 500 Euro pro Kilo das teuerste Fleisch der Welt. Wer es in Europa zubereiten will, muss zuvor nach Japan zum Vorkochen fliegen. Über den Südtiroler Fleischtempel "Aomi" und die Frage, was Essen mit Gottesdienst zu tun hat.

Von Nora Reinhardt

Die Zubereitung von Fleisch als Gottesdienst? Wer das bisher für ein überstrapaziertes Klischee hielt, der sollte sich an den Grill des Restaurants "Aomi" in Burgstall bei Meran stellen. Hier salzt man nicht einfach, man lässt die Flocken andächtig hinabrieseln; sie landen - perfekt verteilt - auf drei karminroten Filets, wo sie sanft schmelzen, während der Chefkoch die Veränderung der Marmorierung im Blick hat. Nun hebt er die drei dünnen 80-Gramm-Stücke auf die oberste Schiene. Es zischt leise am 900-Grad-Grill. Nach 53 Sekunden kommen die Stücke heraus, ihre Oberfläche wirft feine Bläschen, die einen feuchten Film bilden. Innen sind die Filets, die diagonal aufgeschnitten werden, von grellem Rosa. Auf das linke wird eine Erbsensprosse gelegt. So weiß man, es ist das edelste der drei Stücke: das Kobe Beef.

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