Turban + Bart = al-Qaida: So lautet die einfache Rechnung vieler Menschen, denen Pardeep Singh begegnet. Der Brite gehört der Sikh-Religion an. Weil er findet, dass Turban tragende Männer in der Modewelt unterrepräsentiert sind, hat er einen eigenen Street-Style-Blog gestartet.
Für Pardeep Singh (im Bild) ist der Turban seine Krone: "Wir Sikhs glauben, dass jeder von uns sein eigener König ist." Bei anderen löst seine Kopfbedeckung dagegen Misstrauen aus. "Die Leute setzen das Bild eines Mannes, der Bart und Turban trägt, mit al-Qaida gleich", sagt er. Dieses Klischee will der 22-Jährige durchbrechen - mit einem Modeblog.
Aufgewachsen ist Pardeep Singh in einer Kleinstadt der englischen Grafschaft Essex. Dort würden vor allem Weiße leben, sagt er. Mit offenem Rassismus sei er nie konfrontiert gewesen, höchstens mit Verwirrung. "Sie wussten nicht, wer oder was ich war: Pakistaner, Afghane oder Inder." Pardeep Singh weiß, wer er ist. Er ist ein Sikh. Mehr noch: Er ist ein Sikh, der Mode liebt. Doch in der Modewelt scheint es keinen Platz für Männer wie ihn zu geben. "Auf den Modeblogs, die ich regelmäßig besuchte, war kein einziger Turban tragender Sikh zu sehen", sagt Singh. "Deswegen habe ich dann einfach meine eigene Seite gemacht."