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Rezepte als Comic:Lecker wie gemalt

Omas Pfannkuchen? Das Pad Thai vor dem Hostel in Bangkok? Viele unserer Erinnerungen sind mit bestimmten Aromen und Gerichten verknüpft. Die New Yorkerin Lucy Knisley hat ihre aufgemalt - vier Comic-Rezepte.

Omas Pfannkuchen? Das Pad Thai vor dem Hostel in Bangkok? Viele unserer Erinnerungen sind mit bestimmten Aromen und Gerichten verknüpft. Die New Yorkerin Lucy Knisley hat ihre aufgemalt - vier Comic-Rezepte. "Meine lebhaftesten Erinnerungen werden immer zusammen mit der Empfindung wach, wie etwas geschmeckt hat", schreibt Lucy Knisley unter den ersten Bildern ihres Gastro-Comics "Leckerbissen". In zahlreichen hübschen Zeichnungen hat die amerikanische Autorin ihre Biographie in ein Kochbuch gepackt.

Das Kapitel "Trostkekse" etwa dreht sich darum, wie die junge Lucy als Außenseiterin in der Schule das Backen für sich entdeckte und die Chocolate Chip Cookies zu ihren Standard-Tröstern wurden. Das Rezept liefert die Illustratorin gleich mit.

Das Rezept zur mexikanischen Variante des Bauernfrühstücks, Huevos Rancheros, bettet Knisley in die Erzählung von einer Mexiko-Reise ein. Als sie zwölf Jahre alt war, verbrachte sie gemeinsam mit ihrer Mutter, einer Freundin ihrer Mutter und deren beiden Kindern ...

... einen Urlaub in dem kleinen Künstlerdorf San Miguel. Gemeinsam mit ihrem Kumpel Drew erkundete die zwölfjährige Lucy die fremde Küche und Kultur des Landes - und wurde ganz nebenbei zum Teenager.

Zwei Jahre später zog ihr Freund Drew mit seiner Familie nach Japan. Lucy war 14 Jahre alt, als sie ihn dort besuchte. "An keinem anderen Ort habe ich mich jemals so fremd gefühlt wie in Tokio", notiert sie in ihrer kulinarischen Biographie.

Dort traf sie unter anderem auf die Comicfigur des Anpanman, dessen Kopf ein großer Bohnenkuchen ist - und auf vielerlei völlig fremde Gerichte. Von Natto, einer Speise aus fermentierten Sojabohnen, bis Dorayaki, süßen Pfannkuchen mit Bohnenfüllung.

"Japan war für mein westliches Ich eine schreiend andere Welt", erinnert sich Lucy Knisley. Und das habe vor allem für die japanische Küche gegolten. Sie schlussfolgert: "Wenn wir essen, nehmen wir mehr als nur Nahrung auf."

Das zugehörige Rezept ist dann nicht ganz so exotisch: vegetarische Sushi-Röllchen - und ein passender Drink für die langwierige Dauer der Zubereitung.

Viele ihrer prägenden kulinarischen Erlebnisse hatte die New Yorkerin auf Reisen. Während ihrer Studienzeit in Chicago etwa ging sie auf Interrail-Tour durch Europa. Die daraus resultierende Croissant-Leidenschaft mündete in etlichen erfolglosen Nachback-Versuchen, so dass sie an Stelle ...

... des Rezepts für das Plunderteil einfach ein anderes präsentiert: das für Sangria. Gelingt garantiert immer!

Knisleys kulinarische Erinnerungen enden mit ihrer Rückkehr aus Chicago nach New York City - und mit einer Hommage an die Neugier und Experimentierfreude in der Küche. Auf dem Weg dorthin hat sie etliche Rezepte gestreift, die man nicht zuletzt wegen der appetitlichen Darreichungsform sofort ausprobieren möchte. Alle Illustrationen stammen aus dem Buch "Leckerbissen" von Lucy Knisley, 176 Seiten, erschienen im Verlag Eden Books, 14,95 Euro.

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