Kolumne: Gewusst wie?:Reißverschluss lösen

Kolumne: Gewusst wie?: Was tun, wenn der Reißverschluss klemmt? Oft hilft schon etwas Öl.

Was tun, wenn der Reißverschluss klemmt? Oft hilft schon etwas Öl.

(Foto: manfredxy/imago/Panthermedia)

Jetzt kommen die Frühjahrssachen aus dem Schrank. Aber was, wenn der Zipper verhakt oder eingerostet ist?

Von Ingrid Brunner

Ist es nicht wunderbar, dass heutzutage elastische Textilien, Druckknöpfe und Reißverschlüsse das An- und Ausziehen zu einer beiläufigen, zeitsparenden Angelegenheit machen? Es hat auch etwas Befreiendes: Frauen früherer Generationen brauchten noch Anziehhilfen, um die Korsagen zu schnüren oder um die Häkchen und vielen Knöpfe eines Kleids am Rücken zu schließen.

Vom Fellverschluss mit Tiersehnen und -knochen bis zum Reißverschluss hat die Menschheit nicht nur kulturell einen weiten Weg zurückgelegt, sondern auch technisch. Nicht zufällig wurde der erste Prototyp Mitte des 19. Jahrhunderts - also zu Beginn der industriellen Revolution - erfunden, als Zeit auf einmal Geld war. Der US-amerikanische Maschinenbauer Elias Howe meldete 1851 ein Patent an für seinen "automatischen, ununterbrochenen Kleiderverschluss", der aber noch nicht marktreif war.

Der Erfinder Whitcomb Judson entwickelte die Idee weiter und präsentierte seinen "clasp locker", einen Klemmöffner für Stiefel, 1893 auf der Weltausstellung in Chicago. Doch erst der Schwede Gideon Sundbäck präsentierte 1909 einen praktikablen Reißverschluss, der nun nicht mehr aus Kügelchen und Klemmbacken, sondern aus Rippen und Rillen bestand.

Unter der Marke RiRi wurde in Wuppertal der erste Reißverschluss der Welt serienmäßig gefertigt. Der Siegeszug des Reißverschlusses oder Zippers nahm seinen Lauf. Bald fand er sich überall dort, wo es etwas zu verschließen galt - ob bei Anoraks, Hosen, Schuhen, Taschen, Zelten oder Bettwäsche.

In "Leben und sterben lassen" öffnet James Bond den Reißverschluss mit einem Magneten

Doch was nutzt das alles, wenn der Reißverschluss klemmt? Wenn der Schlitten oder Schieber, so heißt das kleine Ding, das hinauf- und hinabfahren sollte, um die Zähnchen zu öffnen und zu schließen, blockiert? So mühelos, wie James Bond in "Leben und sterben lassen" mit einem starken Magneten das Kleid des Bond-Girls öffnet, kriegt man es im wahren Leben nicht vom Leib.

Dass der Reißverschluss mal klemmt, kommt vor, etwa wenn er lange nicht mehr bewegt wurde, oder wenn das Metall bei Metallverschlüssen korrodiert ist. Für solche Alltagssituationen hat Bonds Tüftler Q leider keine Wunderwaffe erfunden. Ist auch nicht nötig, denn ein Mittel für viele Lebenslagen - von der quietschenden Türangel bis zu angerosteten mechanischen Teilen - ist: Waffenöl. Besser bekannt als Universalöl. Einfach den Schieber einsprühen und vorsichtig hin- und herbewegen. So kriegt man den Schlitten wieder flott.

In der Wirkung ähnlich ist das neutral riechende Silikonöl. Es lässt sich auf Metall und Kunststoff gleichermaßen anwenden. Und wer es lieber natürlich hat, nimmt Kerzenwachs, Bienenwachs oder Seife. Einfach ein wenig vom Seifenstück oder der Kerze auf die Häkchen reiben und dann vorsichtig beginnen, den Schlitten zu bewegen.

Ein Sonderfall ist es, wenn sich der Stoff des Kleidungsstücks mit dem Schieber verkeilt. Das kommt bei ausgeleierten Reißverschlüssen vor und auch dann, wenn der Reißverschluss zu hektisch auf- und zugezogen wird. Dann braucht es nur ein wenig Geduld, Fingerspitzengefühl und eine Nadel, um den verkeilten Zipper zu lösen. Anschließend drückt man den Schlitten vorsichtig zusammen. Das klappt auch ohne Ingenieurstudium.

Kolumne: Gewusst wie?: Die Autorin hat ihre eigene Methode, verhakte Reißverschlüsse zu vermeiden: Sie bevorzugt Kleider mit Knöpfen.

Die Autorin hat ihre eigene Methode, verhakte Reißverschlüsse zu vermeiden: Sie bevorzugt Kleider mit Knöpfen.

(Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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