Petition:Ausverkauf der Olivenbäume

In Spanien werden alte Olivenbäume ins Ausland verkauft, um fremde Gärten zu schmücken. Eine Initiative will den Handel stoppen.

Von Anne Goebel

Fundación Félix Rodríguez de la Fuente: Spanische Titel klingen ja gerne pompös und bedeutsam, in diesem Fall geht es tatsächlich um eine Sache von archaischer Dimension. Die Stiftung, benannt nach einem der bekanntesten Naturforscher des Landes, möchte uralte Olivenbäume nicht länger zu Lifestyle-Objekten degradiert sehen. Der Handel mit den Gewächsen floriert, betuchte Kunden vor allem in Mittel- und Nordeuropa sowie in den Golfstaaten greifen tief in die Tasche für die exklusive Begrünung: Was könnte einen Garten oder Park im mediterranean style prestigeträchtiger schmücken als ein Hunderte Jahre alter Ölbaum? Bis zu 40 000 Euro werden auf dem internationalen Markt für betagte Exemplare bezahlt - dafür gibt es Ergriffenheit vor der ehernen Natur frei Haus, was schon einigermaßen bizarr ist. Bereits für knapp 2000 Euro kann man sich ein Stück Geschichte in den Rasen setzen lassen.

Während Italien oder Frankreich den Handel mit Olivenbäumen kontrollieren, gehe Spanien mit seinen Naturdenkmälern viel zu lax um, beklagt die Fuente-Stiftung. In Andalusien gebe es kaum mehr Bäume, die älter sind als 100 Jahre, weil die prächtigsten "olivos" inzwischen zu Dekorationszwecken in fremden Gärten stehen. Für die Petition, die jetzt bei der EU den Schutz der Bäume erwirken soll, wurden bislang mehr als 140 000 Unterschriften gesammelt.

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