Für Schnellseher
Olympia in Paris ist in vieler Hinsicht schwer zu toppen. Angeblich machen sich die Organisatoren für Los Angeles 2028 schon Sorgen, wie blass sie in vier Jahren gegen Reiten in Versailles, Fechten im Grand Palais und Beachvolleyball vor dem Eiffelturm aussehen werden. Die Materialschlacht mit LVMH als ziemlich offiziellem Sponsor ist wahrscheinlich ebenfalls kaum zu überbieten. Aber auch andere Marken sind hier im wahrsten Sinne des Wortes sehr weit vorn. Ralph Lauren hat im amerikanischen Teamhaus in der alten Börse ein eigenes Ralph Café eröffnet, Oakley setzte nebenan einen bombastisch-futuristischen „Exoplanetary Outpost“ hin, wo Athleten die neuesten Modelle sehen und ausprobieren können. Die schnellen Brillen sind in Paris bei den Wettkämpfen ohnehin kaum zu übersehen, nicht nur, weil sie von so vielen Surfern, Leichtathleten und Mountainbikern getragen werden, sondern weil die aktuelle „Inner Spark“-Kollektion einen neonfarbenen Steg hat. Die allerschnellste Brille ist seit Paris übrigens die Oakley Sphaera, die trägt nämlich unter anderem der amerikanische Bronzemedaillengewinner über 100 Meter Fred Kerley (224 Euro, oakley.com).

Ein Stück Hotelgeschichte
Vor lauter Olympia könnte man glatt vergessen, wofür Paris eigentlich steht: Eleganz, Stil, gern garniert mit etwas Snobismus. Das Hotel Ritz repräsentiert diese Mischung auf ideale Weise, mit den schlossartig eingerichteten Zimmern, der Lage an der Place Vendôme, der langen Reihe an Hausgästen von König Edward VII. bis Coco Chanel. Ein Stück vom Mythos kann man sich bei einer Versteigerung Ende September sichern. Artcurial hat Objekte wie Tabletts, feines Porzellan oder Kristallgläser mit dem berühmten H aus der Hemingway Bar zusammengestellt. Die insgesamt 1500 Lose kommen vom 25. bis 27. September zum Aufruf. Vorbesichtigung: von 21. September an bei Artcurial im Hôtel Marcel Dassault. Könnte ein schöner Grund sein, postolympisch nach Paris zu reisen. Online mitbieten geht natürlich auch (artcurial.com).

Made in Finland
Es gibt nicht viele Firmen in Europa, die auf eine 375-jährige Geschichte zurückblicken können. Der finnische Werkzeugbauer Fiskars feiert ein solches Bestehen aber dieses Jahr voller Stolz und ist mit seinem heutigen Sortiment aus Küchen-, Haushalts – und Gartengeräten seinen Anfängen als Stahlhütte am Fiskars-Fluss auch ziemlich treu geblieben. Zum Jubiläumsprodukt hat der Hersteller jetzt ein Objekt gekürt, das zwar deutlich jünger ist, aber auch schon ziemlich ikonisch: die orange Allzweckschere. Diese Schere mit dem auffälligen Griff entstand 1967, und beim Design stand damals weniger die Ästhetik als der Praxiseinsatz im Vordergrund: Ein Maschinist entschied sich, zur besseren Sichtbarkeit orangefarbenes Plastik zu verwenden. Aus dieser spontanen Farbwahl wurde nach einigen Jahren die Firmenfarbe der Marke, deren Produkte damit heute im Baumarkt ebenso leicht zu finden sind wie die Schere auf einem chaotischen Arbeitstisch – in den USA und Kanada hat sich Fiskars diesen Farbton mittlerweile sogar schützen lassen. Dass die Wahl ausgerechnet auf die simple Schere gefallen ist, soll laut Fiskars auch unterstreichen, dass gute Werkzeuge alltägliche Arbeiten in Freudenmomente verwandeln können. Die Universalschere selbst kostet knapp 30 Euro, wird in Finnland hergestellt, hat 25 Jahre Garantie und ist vermutlich in jedem zweiten Haushalt in Skandinavien bereits vorhanden – zum Geburtstag kommt sie aber in einer eigenen Geschenkbox.

Sinne täuschen
Wasser trinken und dabei den Geschmack von Softdrinks oder Fruchtschorlen auf der Zunge haben? Was vor ein paar Jahren noch etwas futuristisch klang, ist heute zur Erfolgsformel des Münchner Start-ups „Air Up“ geworden. Denn die speziellen Trinkflaschen des Unternehmens wurde mit ihren Geschmacksaufsätzen mittlerweile zum Hit auf Schulhöfen und erfüllen – neben dem flotten Aussehen und der Vielzahl an unterschiedlichen Aromen – eben tatsächlich ihren angedachten Zweck: Jugendliche (und Erwachsene natürlich auch) trinken mehr Wasser, ohne dabei Zucker oder Farbstoffe aufzunehmen. Die Geruchsstoffe der Aroma-Pods, die am Flaschenhals angebracht werden, simulieren den beteiligten Sinnesorganen ein aufregendes Getränk und verleihen schnödem Wasser zum Beispiel einen Touch von süßer Wassermelone. Zum baldigen Schulstart erweitert die Firma jetzt ihr Flaschensortiment um das Modell „Mini Sipper“, das sich an die Sechs- bis Neunjährigen richtet: auslaufsicher, mit einem Knopfdruck-Öffnungssystem, das auch kleine Hände bewältigen, spülmaschinenfest und mit lauter befestigten Teilen, sodass nichts verloren gehen kann. Mit den 600 Milliliter Volumen der Flasche sind zwei Drittel des empfohlenen Wasserbedarfs von Kindern unter zehn Jahren abgedeckt, flotte Farben haben die Flaschen natürlich auch. Und auch wenn die verschiedenen Aroma-Pods spielerisch der größte Reiz an der Sache sind und von den Eltern leider immer wieder nachgekauft werden müssen – man kann die soliden Flaschen, die übrigens in Österreich hergestellt werden, durchaus auch ohne Pod benutzten und Wasser einfach Wasser sein lassen. Als Pendant gibt’s übrigens auch eine Air Up für Erwachsene – aus Stahl, schwarz und edel und vielleicht mit dem Aroma „Iced Coffee“?