Oktoberfest-Trends:Bist damisch? Ein Masskrug von Damien Hirst ...

Lesezeit: 3 Min.

(Foto: Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved, DACS/VG Bild Kunst 2024)

... und viele andere schöne Stilnews rund um das unaufhaltsame Wiesngefühl.

Von Anne Goebel, Kathrin Hollmer, Tanja Rest, Max Scharnigg

Bist damisch?

Der Platinabguss eines menschlichen Schädels, ein Hai in Formaldehyd – daneben nimmt sich ein getupfter Bierkrug doch eher harmlos aus. Der britische Künstler Damien Hirst zeigt in einer Münchner Ausstellung gerade seine bekanntesten Schock-Arbeiten, wobei er zuletzt eher mit Tricksereien aufgefallen ist, um einige seiner Werke älter wirken zu lassen, als sie sind. Trotzdem ist „The Weight of Things“ ein Publikumserfolg, und wer sich aus dem Museum in der gediegen altstädtischen Hotterstraße ein Stück Hirst mit nach Hause nehmen will, trägt gleichzeitig ein Stück München heim: Der Humpen mit bunten Punkten nimmt Bezug auf die „Spot Paintings“ des 59-Jährigen und natürlich auch auf das nahende Oktoberfest. Die Füllmenge (0,5 Liter) und die cremeweiße Grundierung ohne einen Hauch vom üblichen Schlammgrau sind für Wiesn-Puristen etwas gewöhnungsbedürftig, aber es geht ja auch um Kunst. Von 21. September an zu haben im Shop des MUCA (Museum of Urban and Contemporary Art, 65 Euro).

(Foto: Sophia Lasson)

Brotzeit für alle

Egal, ob man Breze, Brezn oder Brezel sagt, ein Leben ohne ist möglich, aber mit ist es schon schöner. Das gilt auch auf dem Oktoberfest, mit dem die Breze schon historisch verbunden ist. Für Menschen, die kein Gluten essen dürfen oder wollen, ist so ein Volksfest allerdings eine Herausforderung: Brezn, Lebkuchenherzen, nicht mal das Bier ist glutenfrei. Die Münchner Bäckerei echt jetzt stattet Wiesnbesucherinnen und -besucher in diesem Jahr mit glutenfreien Snacks aus, die man gemäß Biergartenprinzip zumindest in den Außenbereichen der Festzelte verzehren darf. Für kurze Zeit ist eine Riesenbreze im Sortiment, die aus hausgemachtem Sauerteig aus Reis-, Buchweizen- und Lupinenmehl besteht. Wie ihr kleines Laugengebäck sind auch die großen Brezen nicht nur glutenfrei, sondern auch laktosefrei und vegan, damit möglichst viele Menschen trotz Allergien und Intoleranzen sie genießen können. Zum Wiesn-Sortiment gehören auch von Hand dekorierte, ebenfalls glutenfreie Lebkuchenherzen und eine kleine Kollektion aus Socken und Hoodies mit Brezen-Print (im Online-Shop, im Laden oder im glutenfreien Café Metta, auch vorbestellbar).

(Foto: Angermaier x Distorted People)

Streetgwand

Aus zwei mach eins. Immer wieder ein beliebtes, um nicht zu sagen: bis zur Totalerschöpfung praktiziertes Modeprinzip, um einer kreativ auf der Stelle tretenden Marke einen neuen, cooleren Vibe zu verpassen. Beim Thema Tracht allerdings kannte man bisher kaum Kooperationen, da köchelte alljährlich im Spätsommer jedes Traditionshaus noch sein eigenes Mieder-und-Hirschleder-Süppchen. Interessant also, wenn sich die Münchner Wiesn-Hausmarke schlechthin, das Familienunternehmen Angermaier also, in diesem Jahr mit einer ganz anderen Marke zusammentut: dem 2008 von den Zwillingsbrüdern Huy und Dung Vu ebenfalls in München gegründeten Streetwear-Label Distorted People. Das Ergebnis sind zwei Looks: eine Lederhose mit olivfarbener Stickerei, Weste und Stehkragenhemd für ihn; ein schilfgrünes Samtdirndl mit Metallschließe und Spitzenbluse für sie. Anmutung: mehr Klassik als Streetwear. Aber man muss es ja nicht gleich übertreiben. (Über distortedpeople.com und trachten-angermaier.de, Preise zwischen 99,95 und 339,95 Euro)

(Foto: La Cornue)

French Hendl

Ein gutes Hendl ist auch für Wiesn-Skeptiker oft ein Argument, doch mal auf der Theresienwiese vorbeizuschauen – morgens unter der Woche, wenn es noch einigermaßen ruhig ist und genug Plätze vor den Zelten frei sind. Denn Massenabfertigung hin oder her – die halben Wiesnhendl sind oft wunderbar gegrillt und eben auf eine Art knusprig, wie man sie daheim nicht hinbekommt. Das allerdings ließe sich wohl ändern, wenn man ein bisschen in die Hardware investieren würde. Die französische Herd-Manufaktur „La Cornue“, deren große Küchenherde zu den absoluten Luxus-Statements im gediegenen Landhaus gehören, fertigt als Spezialität auch Drehgrills, die von dem Unternehmen in den vergangenen 50 Jahren stetig verbessert wurden. Diese „Flamberge“ genannte Rotisserie hat einen gusseisernen Boden und eine verstärkte Isolierung. Die Rotation des Drehspießes ist absolut gleichmäßig, dank eines ausgeklügelten Systems, das es darüber hinaus auch ermöglicht, den Abstand zwischen Grillgut und Flammen anzupassen. Die harmonische Wärmezirkulation soll nicht nur Fleisch und Geflügel besonders aromatisch garen, auch ganze Gemüse erhalten das perfekte Grillaroma, ohne auszutrocknen. Gut ist: Man kann den Drehgrill auch ohne eine ganze Cornue-Küche drum herum installieren. Teuer ist das Ding trotzdem noch, allerdings, wenn sich die Preise auf der Wiesn so weiterentwickeln ...

(Foto: Ralf Kleinlein/Bettenrid)

München, Traumstadt

Ende September ist nicht nur die Zeit, in der man die Tracht aus dem Schrank holt, sondern auch alle Sachen, die die Wohnung ein bisschen gemütlicher machen und mit denen sich das winterliche Zu-Hause-Sein zelebrieren lässt. Zu beiden Vorgängen passend hat Bettenrid jetzt eine exklusive Bettwäsche im Angebot. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Textilhersteller Christian Fischbacher wurden traditionelle bayerische Wahrzeichen und Münchner Sehenswürdigkeiten wie der alte Peter und der Monopteros, aber auch Brezn und Märchenkönig auf dem Dekor untergebracht und sollen für ein ebenso heimeliges wie heimatliches Schlafgefühl sorgen. Gefertigt aus edlem Mako-Satin und mit schweizerischer Traditionssorgfalt ist die „Munich“ Bettkollektion ein ziemlich exklusives Souvenir, von dem man lange etwas hat. Vielleicht auch ein gutes Geschenk für alle, die die Stadt verlassen, weil sie den Trubel nicht mehr aushalten?

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