Die erste indische Frau, die für eine Fotostrecke im Nackedei-Magazin Playboy die Hüllen fallen ließ, hat Kritik von Sittenwächtern an ihrer Entscheidung zurückgewiesen. Sie bedaure nichts und empfinde nach dem Foto-Shooting in Los Angeles "reinste Befreiung und Entzückung", schrieb Sherlyn Chopra am Wochenende der Nachrichtenagentur AFP in einer E-Mail.
Die 28-jährige Schauspielerin erklärte, sie sei stolz, mit ihrer Bereitschaft zum Posieren als Playmate für die Novemberausgabe des Magazins "bis an die Grenzen" gegangen zu sein.
In Indien ist Nacktheit bis heute weitgehend tabu, schlüpfrige Magazine sind nicht erhältlich. Chopra machte selbst im Internet-Kurzbotschaftendienst Twitter auf ihr hüllenlosen Fotos aufmerksam - und erntete einen Shitstorm.
Es hagelte aus der Internet-Gemeinde kritische Kommentare. "Wenn Sie es als Erfolg betrachten, als erste indische Frau für den Playboy zu posieren, sollten Sie Ihre Maßstäbe überprüfen", lautete ein harmloserer Antwort-Tweet. Zum Teil wurde der jungen Frau auch vorgehalten, der Nacktfoto-Auftritt sei ein verzweifelter Versuch, zu wichtigeren Filmrollen zu kommen.
Chopra ließ die Kritik an sich abperlen, "Moralapostel" wies sie in die Schranken. Diese hätten "für mich und die ganze Gesellschaft nie etwas Gutes getan", erklärte Chopra. "Lasst sie doch machen, was immer sie machen wollen, während ich das mache, was mir wirklich Spaß macht."
Sternchen statt Star
In einem Punkt aber gab sie den Kritikern Recht: Die Darstellung auf der Webseite des Magazins, Chopra sei eine "Legende" des indischen Kinos, wurde in der indischen Netzgemeinde mit ironischen Kommentaren bedacht. Bislang spielte sie nur kleinere Rollen, sie ist also eher Sternchen als Star.
So sieht das Sherlyn Chopra offenbar auch: "Ich weiß selbst, dass ich nur ein Mädchen mit großen Träumen bin".