Süddeutsche Zeitung

Ernährung:Der beste Müsliriegel

Sie gelten als die gesündere Alternative zur Süßigkeit: Aber sind sie das wirklich? Eine Ernährungsexpertin hat für uns elf Sorten Müsliriegel ausprobiert.

Von Christine Mortag

Keine Zeit für die Mittagspause, quälend lange Autofahrten, akuter Unterzuckeranfall am Nachmittag? Her mit dem Müsliriegel! Der ist praktisch zu transportieren und zu konsumieren, er fühlt sich auch gesünder an als Schokolade oder eine Tüte Gummibärchen. Aber ist er das wirklich? Das kann man so pauschal nicht sagen. "Es kommt immer darauf an, was drin ist," erklärt die Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm. "Gut wären Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate für die schnelle Energie, etwas Eiweiß und gesunde Fette, damit der Sättigungseffekt länger anhält." Die meisten Zuckerarten wie Glucose-Fructose-Sirup (und eigentlich alle Sirups) sind keine "langsamen" Kohlenhydrate, sie machen nicht lange satt. Trockenfrüchte wie Datteln, Rosinen oder Äpfel durch ihren hohen Ballaststoffgehalt aber schon. Man sollte also immer auf der Zutatenliste nachsehen, woher der Zucker kommt und dass es möglichst nicht mehr als 20 Prozent des Gesamtgewichts sind. Palmkern- oder Kokosfett enthalten gesättigte Fettsäuren und sollten deshalb unter fünf Prozent liegen. Sonnenblumenöl ist besser, zudem enthält es Vitamin E. "Gute Zutaten kommen ohne Aromen aus", sagt Cramm. "Auch das Feuchthaltemittel Glycerin und der Emulgator Lecithin müssen nicht sein. Sie könnten aus gentechnisch veränderten Zutaten hergestellt sein." Übrigens, statt Müsliriegel könne man genauso gut zum Studentenfutter greifen: "Da sehe ich sofort, was drin ist."

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SZ vom 02.10.2020
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