Haben & Sein:Postkarte an den Sommer

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(Foto: Geoffroy Schied Photography)

Ein berühmtes Schreibgerät wird 100, eine Korbtasche schafft Urlaubsgefühle, und die Münchner Oper hat eine neue Seife. Stilnews der Woche!

Von Kathrin Hollmer, Tanja Rest, Max Scharnigg

Seifenoper

Vergangene Woche feierte das österreichische Naturkosmetiklabel Saint Charles Premiere in der Bayerischen Staatsoper. Vorgestellt wurde das erste Ergebnis der Kooperation, eine Flüssigseife mit dem schönen Namen „Soap Opera“. Nicht weniger als die „charakteristischen Düfte des Nationaltheaters“ will sie einfangen, die man hinter oder auf der Bühne findet: die frischen Blumen vom Eingang im Hausgöttersaal, die frisch gestärkten Hemden des Staatsorchesters, das Geigenharz, den schweren Vorgang. Für alle, die jetzt nicht gleich das Bouquet in der Nase haben: „Hausmischung No. 5“ – weil es der fünfte Vorschlag des Labels war, der umgesetzt wurde – riecht eukalyptusartig, holzig, würzig-warm. Enthalten sind ätherische Öle, unter anderem von Lavendel, Cajeput, Geranie, Weihrauch und Zitrone, alles aus biologischem Anbau. Wer die Oper besucht, wäscht sich damit bereits stilecht die Hände. Kaufen kann man die flüssige Seifenoper im Shop der Bayerischen Staatsoper, in den Läden in München und Wien sowie online (300 ml für 24,80 Euro). Der kürzlich eröffnete Münchner Laden in der Pfisterstraße bietet auch ein Refill an.

(Foto: Skergeth)

Sommerstauraum

Vor dem Hintergrund des beklagenswerten Junis scheuen wir davor zurück, diese sehr schöne Korbtasche eine Sommertasche zu nennen. Man stelle sich nur vor, die Wetter-App schätzt das Risiko von Starkregen bei 20 Prozent ein, man wirft also Bikini, Badetuch und Sonnencreme in die Tasche hinein und trottet los – mitten in den Starkregen hinein. Um das Badetuch ist uns nicht bange, das Naturmaterial allerdings könnte sich vollsaugen und aufquellen, die Tasche zum formlosen Beutel werden. Und das wäre doch ein Jammer! Es ist also eher eine Schönwettertasche, die Julia Skergeth hier vorgelegt hat. Vom Wiener Unternehmen Sisterhood Studios entwickelt, in Ghana handgewoben aus Elefantengras, in Italien mit den Skergeth-typischen Ledergriffen versehen: eine echte Kooperation der Kulturen. Jetzt muss der Regen nur noch aufhören. Limitierte Edition, erhältlich in Midi und Mini, ab 399 Euro.

(Foto: Montblanc)

Schönschreiber

Wenn man sagt, dass eine Marke Geschichte geschrieben hat, ist das in den allermeisten Fällen nur eine Metapher. Im Falle der Marke Montblanc aber stimmt es wortwörtlich – denn mit dem legendären „Meisterstück“-Füller des Hamburger Herstellers wurden in den vergangenen 100 Jahren viele Verträge unterschrieben, die den Lauf der Welt verändert haben. Die Stifte mit dem Schneekoppen-Symbol auf der Kappe waren und sind auf den mächtigsten Schreibtischen der Welt zu Hause. Deswegen feierte die Marke den runden Geburtstag ihres Vorzeigefüllers dieses Jahr auch besonders stolz und weltweit – schon im Mai wurde in Los Angeles vor viel Prominenz ein kleiner Film gezeigt, den Wes Anderson zu Ehren des edlen Schreibgerätes gedreht hatte.

Der Stil eines Retro-Romantikers wie Anderson passt gut zur Thematik, schließlich sind elegante Füller heute nicht mehr so oft Teil der alltäglichen Garderobe. Bei Montblanc in Hamburg hat man sich deshalb auch längst mit einem erweiterten Sortiment an den Zeitgeist angepasst – edle Uhren, Lederwaren und natürlich auch moderne Stifte sind heute unter dem klassischen Logo zu finden, aber das schöne Schreiben steht nach wie vor im Mittelpunkt. Wer sich davon angesprochen fühlt und ein wenig mitfeiern möchte – einen Monat lang gastiert der schicke Montblanc-Kiosk jetzt in München, und zwar vor dem Restaurant Brenner in der Maximilianstraße 15. Im Stile des Wes-Anderson-Kurzfilms gestaltet, ist der grüne Kiosk sehr pittoresk und lädt zum Nachmittagskaffee ein – eine kleine Übersicht über das lange Leben des Meisterstück-Füllers gibt es auch, außerdem kann man vor Ort Postkarten schreiben und am 29. Juni und 13. Juli jeweils von 9 bis 10 Uhr einen Kalligrafie-Kurs besuchen. Der Kiosk ist bis 20. Juli täglich (außer sonntags) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

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