Haben und Sein:Ab in den Frühling

Haben und Sein: Die Replica der Replica: Espadrilles von Maison Margiela.

Die Replica der Replica: Espadrilles von Maison Margiela.

(Foto: Hersteller)

Erfrischendes Wasser in Glasflaschen, Espadrilles an den Füßen und Hailey Biebers Sonnenbrille auf der Nase: die Stilnews der Woche.

Von Anne Goebel, Jan Kedves, Tanja Rest, Max Scharnigg und Silke Wichert

Geht es auf den Sommer zu, wollen die Füße wieder mehr Luft bekommen. Espadrilles sind mit ihrem Stoff-Schaft und der aus Flachs, Hanf, Bast oder Jute geflochtenen Sohle die perfekten Sommer-Vorfreude-Schuhe. Bei jenen hier von Maison Margiela muss man aber zweimal hinsehen. Kennt man die Form nicht irgendwoher? Genau, sie entspricht der Form der Hallensportschuhe, die in den 80er- und 90er-Jahren - ohne offizielle Markenkennzeichnung - von Adidas und Puma für die Bundeswehr hergestellt wurden. Martin Margiela übernahm diese Schuhe Ende der 90er in sein Repertoire, nannte sie "Replica" und fertigte sie aus feinerem Leder an. Jetzt gibt es die Replica der Replica. Damit man mit dieser hübschen Kontextverschiebung aus dem Bereich der Verteidigung in jenen der modischen Sommerfrische nicht ins Rutschen kommt, klebt unter der Jutesohle eine hauchdünne Gummischicht (420 Euro, maisonmargiela.com).

Haben und Sein: Durchblick im Sommer wie Hailey Bieber, die mit Vogue Eyewear eine eigene Brillenkollektion auf den Markt bringt.

Durchblick im Sommer wie Hailey Bieber, die mit Vogue Eyewear eine eigene Brillenkollektion auf den Markt bringt.

(Foto: Hersteller)

15 Seiten. So viele widmete das Magazin des Wall Street Journals kürzlich Hailey Bieber, inklusive Cover, was einiges über den aktuellen Status dieser "American Beauty" aussagt, wie die Überschrift lautete. Bieber ist nämlich nicht nur die Ehefrau eines der bekanntesten Pop-Idole unserer Zeit und ein halbwegs talentiertes Model. Ihre 43 Millionen Instagram-Follower bewundern die 25-Jährige vor allem, weil sie in so ziemlich allen Lebenslagen toll aussieht und top gekleidet ist. Die Unfallquote bei Auftritten in den vergangenen Jahren geht quasi gen null. Deshalb hat Levi's sie vor längerer Zeit unter Vertrag genommen, nun kam gerade die Kollektion Hailey Bieber x Vogue Eyewear auf den Markt. Die vier Sonnenbrillenmodelle gibt es jeweils in vier verschiedenen Farben sowie als Korrekturbrille (99 Euro, vogue-eyewear.com).

Haben und Sein: Sprudelt jetzt in Glas und damit extra sicher: Carbonator Pro von Aarke.

Sprudelt jetzt in Glas und damit extra sicher: Carbonator Pro von Aarke.

(Foto: Hersteller)

CO₂-Wassersprudler haben in viele Küchen Einzug gehalten und sich dort als schnelle Leitungswasser-Veredler bewährt. Während die meisten Geräte eher funktional als hübsch anzusehen sind, stand bei der schwedischen Marke Aarke seit der Gründung im Jahr 2013 auch das Design im Fokus. Die schlanken Modelle der "Carbonator"-Reihe aus Metall unterscheiden sich in dieser Hinsicht bis heute deutlich von der Konkurrenz und fügen sich recht stilvoll neben der Küchenspüle ein. Um auch dem gerade auf dem deutschen Markt oft geäußerten Kundenwunsch nach einer Glas- statt einer PET-Flasche nachzukommen, wurde jetzt in dreijähriger Entwicklungsarbeit der "Carbonator Pro" entwickelt, der neue Maßstäbe beim Selbersprudeln setzen soll. Denn mit dem Einwechseln einer hübschen Glasflasche musste das Gerät beinahe ganz neu konzipiert werden - die schwedischen Ingenieure konstruierten aus Sicherheitsgründen eine absenkbare Schutzkammer, in der die Glasflasche während des Karbonisierungsvorgangs fest eingeschlossen ist. Trotz dieses Aufwands lässt sich der "Carbonator Pro" weiterhin bequem mit einer Hand bedienen und ist mit seinem Edelstahlgehäuse auf maximale Lebensdauer ausgelegt. Nach Angaben des Unternehmens simulierte ein eigens konstruierter Testroboter 10 000 Füllvorgänge mit dem Prototyp - das entspricht einer täglichen Nutzung von etwa 27 Jahren. Die superschlanke Form der Vorgängermodelle war durch den Anbau nicht ganz zu erhalten, seine guten Design-Gene sieht man dem neuen Modell aber weiterhin an (erhältlich in Mattschwarz oder Edelstahl, 300 Euro, aarke.com).

Es hat eine Weile gedauert, bis sich die Schockstarre im Luxussektor löste: Nachdem Russland seinen Angriff auf die Ukraine begonnen hatte, war von Seiten der Mode zwei Wochen lang erst einmal wenig bis nichts zu hören gewesen. Dann erklärten die ersten Häuser, ihre Shops in Russland schließen zu wollen, und alle anderen folgten sukzessive. Ein großes Opfer? Wie man's nimmt. In der Branche sagten sie hinter vorgehaltener Hand: Was kümmert es die reichen Russen, wenn die Boutique von Chanel in Moskau dichtmacht? Sie werden sich die Taschen und Tweed-Kostüme halt im Ausland besorgen! Und exakt dies ist nun tatsächlich mühsam geworden. Wie der Branchendienst Business of Fashion berichtet, sind auf Telegram und Instagram Erfahrungsberichte russischer Chanel-Kundinnen aufgepoppt, die bei Shoppingtouren in Paris, Mailand und Istanbul nach einem schriftlichen Nachweis ihres aktuellen Wohnorts gefragt wurden. Konnten sie nicht nachweisen, dass sie außerhalb Russlands leben, blieb das Chanel-Teil im Laden. Ähnliches berichteten auch Kundinnen von Chloé. So langsam dürften die Maßnahmen also zu schmerzen beginnen. Für den Luxussektor bleiben sie verkraftbar: Nur vier bis acht Prozent des Umsatzes werden von Russen generiert.

Haben und Sein: Frühlingshaft: Geschirr aus der neuen Kollektion India Mahdavi x H&M Home.

Frühlingshaft: Geschirr aus der neuen Kollektion India Mahdavi x H&M Home.

(Foto: Hersteller)

India Mahdavi gestaltete 2014 "the most instagrammed restaurant in the world", die puderrosa Brasserie "Gallery" in London, und hat dem Lokal gerade einen neuen sonnengelben Look verpasst. Wer ein Restaurant mit maximaler Instagram-Frequenz entworfen hat, kann als sichere Bank für stilbewusstes und trotzdem massentaugliches Design gelten. Deshalb hat sich jetzt passenderweise H&M Home mit Mahdavi zusammengetan. Die gebürtige Iranerin, bekannt für leuchtende Farben und eine Vorliebe für Textil, hat eine frühlingshaft optimistische Kollektion vorgelegt: Karierte Kissenbezüge, Vasen in Pastell, Geschirr mit Farbverlauf für Frühstück auf dem Balkon. Und natürlich alles sehr fotogen (erhältlich ab 28.April, hm.com/home).

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:Aufblühen

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