Haben und Sein:Alles smart

Haben und Sein: Vollautomatisiert: Indoor-Sprossenzucht con Ingarden

Vollautomatisiert: Indoor-Sprossenzucht con Ingarden

(Foto: Hersteller)

Gossip über "Vogue"-Chefin Anna Wintour, ein vollautomatischer Indoor-Garten und Sneakers aus Weintrestern: Die Stilnews der Woche

Von Kathrin Hollmer, Mareen Linnartz, Tanja Rest, Jan Stremmel und Silke Wichert

In der Theorie eine schöne Idee: Sogenannte Microgreens wie Radieschen- oder Rucola-Sprossen auf der Fensterbank oder dem Balkon selber ziehen und immer frisch ernten, um sie auf Suppen, Salate oder das Butterbrot zu streuen. In der Praxis sieht das oft anders aus. Die guten Vorsätze scheitern dann doch, weil man vergisst, regelmäßig zu gießen, oder ein paar Tage nicht in der Stadt ist und nach der Rückkehr nur noch vertrocknete Überreste im Topf vorfindet. Das Hamburger Start-up Ingarden hat das passende Accessoire für Menschen ohne grünen Daumen oder botanische Muße: In die hübsch minimalistischen Keramikschalen legt man drei Samenkissen, gießt einmal (ja, wirklich nur einmal!) Wasser darüber und stellt den Timer. Die restliche Arbeit erledigt der vollautomatisierte Indoor-Garten von ganz allein: dank Tageslicht-LEDs und einer zum Patent angemeldeten smarten Bewässerungstechnologie (Starter-Set mit einer Keramikschale aus der Limited Edition und sieben Kräuter-Pads 119 Euro). Nach einer Woche kann man Microgreens in Bioqualität ernten, zum Beispiel Sprossen von Rotkohl, Brokkoli, Senf, Knoblauch, Grünkohl und Pak Choi. Das nährstoffreiche Superfood isst man übrigens roh, das Aroma der Microgreens erinnert an das ausgewachsene Gemüse, ist aber feiner und oft mit einer angenehmen Schärfe. In vielen Cafés streut man die Sprossen nicht nur aufs Avocado-Brot, sondern mixt sie auch in Smoothies. Die gute Nachricht: Im Indoor-Garten gibt es keine Saison, die Microgreens wachsen ganzjährig - und anders als Outdoor-Gärtnerinnen und Gärtner kann man beim Wetterbericht immer cool bleiben (ingarden.com).

Haben und Sein: Caspar David Friedrich schmückt die Capsule Collection von Gosha Rubchinsky und Tolia Titaev.

Caspar David Friedrich schmückt die Capsule Collection von Gosha Rubchinsky und Tolia Titaev.

(Foto: Hersteller)

Caspar David Friedrich auf dem Skateboard, der Fürst der deutschen Romantik bei Flips, Grinds, Grabs & Airs? Aber bitte doch! Das Label Rassvet, das im Umfeld einer Skater-Community um den Moskauer Modedesigner und Fotografen Gosha Rubchinsky und den Skateboarder Tolia Titaev entstanden ist, hat nun eine Capsule Collection lanciert, die um zwei Werke des gefeierten Dresdener Malers kreist: "Morgen im Riesengebirge" und "Zwei Männer am Meer". Die Fotoprints in monochromer Farbpalette finden sich auf zwei Skateboards, einer Decke, einer Denim-Jacke und verschiedenen T-Shirts und sehen dort erstaunlich stimmig aus. Fotografiert wurde die Kollektion am Mont Saint Michel, der eine sehr angemessene romantische Melancholie verströmt. T-Shirts kosten 71 Euro, die Skateboards 84 Euro, die Jeansjacke 432 Euro (doverstreetmarket.com).

Haben und Sein: Hübsche Merkhilfe: Wochenkalender von redfries.

Hübsche Merkhilfe: Wochenkalender von redfries.

(Foto: Hersteller)

Leise, still und heimlich haben sich in diesen Spätfrühlingswochen wieder lauter Termine geschlichen: Elternabend am Mittwoch, Theater am Donnerstag, und Freitag Vormittag: Könnte das vielleicht ein guter Moment sein, um die Freibadsaison einzuläuten? So gegen 11? Zwei Pandemiejahre haben einen alle mögliche Kalender wegwerfen lassen, sie waren ja nicht mehr notwendig. Wer jetzt aber Mitten im Jahr wieder analoge Merkhilfe braucht, sollte sich an diesen Wochenplaner von den Regensburger Papeterie-Experten redfries halten. Ein hübscher Abreiß-Block mit 50 Blättern, das Papier ist aus nachhaltiger Forstwirtschaft, - und oben links lacht einen ein aufmunternder Smiley an und erinnert: "Start your day with a smile!" (redfries.com)

Haben und Sein: Feiner Gossip: die Biografie "Anna" von Amy Odell über Vogue-Chefin Anna Wintour.

Feiner Gossip: die Biografie "Anna" von Amy Odell über Vogue-Chefin Anna Wintour.

(Foto: Hersteller)

Einer der lustigsten Videoschnipsel dieser Woche zeigte Anna Wintour, wie sie bei einer Veranstaltung in New York von einer Mitarbeiterin am Eingang nach dem Ausweis gefragt wird, und daraufhin vollkommen konsterniert dasteht, bis jemand anderes herbeieilt und sie schnell durchwinkt. Das ist der Chefredakteurin der amerikanischen Vogue wahrscheinlich die letzten 45 Jahre nicht passiert. Aber die knallharte Realität ist eben: Die Türsteher der Stadt werden auch immer jünger und lesen keine Magazine mehr. Trotzdem ist gerade eine neue Biografie über sie erschienen - "Anna" von Amy Odell -, die verspricht, endlich das wahre Gesicht der Frau hinter der großen Sonnenbrille zu präsentieren. Autorisiert ist die natürlich genauso wenig wie die vorherige, "Front Row" von Jerry Oppenheimer aus dem Jahr 2006. Die ganz großen Enthüllungen und Charakterstudien sind leider nicht zu erwarten, dafür interessante Details: So war die 72-Jährige bei ihrem vorherigen Arbeitgeber New York Magazine dafür bekannt, die Pennies aus ihrem Portemonnaie im Mülleimer zu entsorgen, bei einem Fotoshooting wollte sie das Doppelkinn eines Babys wegretuschieren lassen. Bester Gossip: Andy Wahrhol hielt Wintour für "furchtbar schlecht gekleidet" (28 Euro, simonandschuster.com).

Haben und Sein: Upcycling: Weintrester-Sneakers von Zèta

Upcycling: Weintrester-Sneakers von Zèta

(Foto: Hersteller)

Leder durch pflanzliche Stoffe zu ersetzen, wird bei Schuhen, Taschen, Gürteln und sogar Autositzbezügen immer populärer. Dabei imitieren die Hersteller gegerbte Tierhaut mit Hilfe von Ananasblättern, Apfelschalen oder Pilzmyzel. Das französische Start-up Zèta hat sich als Basis für seine veganen Sneaker einen Rohstoff ausgesucht, der in seiner Heimat Bordeaux zuhauf anfällt: Weintrester. Aus der Haut, den Stielen und Samen der Trauben, die bei der Weinproduktion übrigbleiben, macht man bei Zèta das Kunst-Oberleder, aus dem die schlichten weißen Turnschuhe bestehen. Weil man für geschmeidige Sohlen weiterhin Kunststoffe braucht, verwendet man dafür recycelte Plastikflaschen aus dem Mittelmeer, für die Innensohle außerdem Kork. Zusammengenäht werden die Schuhe in Portugal. Ein EU-Sneaker, wie Emmanuel Macron ihn sich wünschen würde! (zeta-shoes.com)

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