Ladies & Gentlemen:Styling-Details für die Mottoparty

Ladies & Gentlemen: Scarlett Johansson bei der "Avengers"-Premiere in einem engen Glitzerschlauch.

Scarlett Johansson bei der "Avengers"-Premiere in einem engen Glitzerschlauch.

(Foto: AFP)

Zur "Avengers"-Premiere erscheint Scarlett Johansson mit seltsamem Fingerschmuck und Benedict Cumberbatchs Ton-in-Ton-Look lässt seine Attraktivität wanken.

Von Julia Werner und Max Scharnigg

Alles für die Fans: Scarlett Johansson

Jeder kennt die unangenehme Lage: ein netter Mensch lädt enthusiastisch zu einer Mottoparty, und man versucht, ihn wenigstens mit einem kleinen Styling-Detail zufriedenzustellen. Genauso ist das mit Superhelden-Filmpremieren. Die Mitwirkenden müssen unbedingt so tun, als liebten sie die Geschichte genau so wie die Fans, am besten soll das schon bei ihrem Outfit deutlich werden.

Scarlett Johansson spielt in der "Avengers"-Reihe nun also die schwarze Witwe. Statt in schwarz wollte sie sich aber für den feierlichen Anlass lieber in einen engen Glitzerschlauch schießen. Was wir verstehen können, weil sie darin großartig aussieht. Ihre Alibi-Avengers-Verneigung ist der seltsame Fingerschmuck. Superhelden-Nerds wissen: dieses Piratenschatzkistengold ist eine Verneigung an das wichtigste Accessoire der Marvel-Saga, nämlich an den "Infinity-Handschuh". Hier ist die todernste Beschreibung einer Fan-Seite: "Auf dem Infinity Gauntlet können die Infinity-Steine montiert werden, wodurch die Macht der einzelnen Steine gebündelt und durch den Machtstein nochmals um ein Vielfaches verstärkt wird. Der Träger des voll besetzten Infinity Gauntlets ist quasi allmächtig."

Das wäre die schöne Scarlett in diesem hochgeschlitzten Hammerkleid sowieso gewesen. Aber wir wissen ja, dass eine Frau besser immer so tun sollte, als bräuchte sie Hilfe.

Moderne Fassade: Benedict Cumberbatch

Ladies & Gentlemen: Benedict Cumberbatch bei der "Avengers"-Premiere als halbseidener Croupier.

Benedict Cumberbatch bei der "Avengers"-Premiere als halbseidener Croupier.

(Foto: Reuters)

Nach Jahren, in denen Benedict Cumberbatch bei jedem Film und jeder Boutiqueeinweihung zwischen Los Angeles und New York dabei sein musste, war es zuletzt ruhiger um ihn. So eine Fastenzeit tut gut, da freut man sich als Yellow-Press-Konsument auf ein Wiedersehen. Eigentlich.

Auf den Fotos von der Avengers-Filmpremiere wirkt es allerdings, als wäre seine schon immer etwas multiple Attraktivität ins Wanken geraten, denn er sieht jetzt offenbar aus wie ein halbseidener Croupier. Buzzcut-Frisur und Wayfarer sind für sich schon fragwürdige Entscheidungen bei seiner Kopfform, im Zusammenspiel erst recht. Aber vor allem zaubert der Ton-in-Ton-Look hier irgendwie gar nicht. Quo vadis, kleine Stubenfliege in bluesteel/black? Die unangenehm schmale Kombination von Hemdkragen und Krawatte laufen der Fasson des Jackets mit seinem altmodisch breit gebrochenem, aufsteigenden Revers zuwider, der ganze Oberbau harmoniert irgendwie nicht.

Schon klar, das soll erwachsen wirken und Gegenentwurf zum frühen Cumberbatch sein, der stets ein bisschen derangiert auftrat. Aber hey, das war doch eben genau das Ding - erst fand man ihn exzentrisch und verwuschelt und auf den zweiten Blick dann: Wow, Wangenknochen, Augen, Lächeln, hilfe, cumberbatched! Jetzt also ein glatter Typ mit Spiegelvisage. Aber davon gibt's doch eigentlich schon genug.

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