Männermodewoche in London: Gibt's das auch in eurer Größe?

Oversized-Shorts und Croptops für Männer? Riesen-Sakkos zu Radlerhosen? Überdimensional oder zu eng - bei der Fashionweek in London haben die Designer offenbar alles vergessen, was sie je über Schnitte und Passformen wussten.

Oversized-Shorts und Croptops für Männer? Riesen-Sakkos zu Radlerhosen? Überdimensional oder zu eng - bei der Fashionweek in London haben die Designer offenbar alles vergessen, was sie je über Schnitte und Passformen wussten. Ist dieser Mann sehr klein? War er nicht pünktlich beim Fitting? Fragen, die sich das Publikum bei der Fashionshow von Edward Tautz gestellt haben könnte.

Hemd, Mantel und Schuhe passen diesem Model immerhin. Aber diese Hose. Wie viele Skinny-Jeans der Stoff wohl hergibt?

Exklusiver Schlabberlook: Auch bei Burberry Prorsum setzt man auf weite Schnitte. In diesem bequemen Trenchcoat-Ersatz hätte es sich Humphrey Bogart in den Drehpausen zu Casablanca gemütlich machen können.

Eigentlich ein alter Hut auf Alexander McQueens Laufsteg: Die Hochwasserhose ist längst salonfähig und auch mit darunter hervorblitzenden, verschiedenfarbigen Socken kann der Designer das Publikum wohl kaum noch überraschen. Geradezu langweilig ist in dieser Saison das Mustermix-Sakko - passt ja, wie angegossen.

Ganz anders dieses Exemplar von Xander Zhou: Zum Riesensakko darf ein überdimensionierter Hemdkragen nicht fehlen. Weniger Wert legt der Designer auf Unterbekleidung.

Das gilt auch, wenn das Jackett nicht ganz so lang ausfällt. Eine farblich auf die metllisch schimmernde Jacke abgestimmte Radlerhose tut es allemal.

Am Kleiderschrank der kleinen Schwester sollte sich der modebewusste Mann nur in absoluten Ausnahmefällen bedienen. Dazu gehört zum Bespiel der "Ich-hab's-schon-wieder-nicht-geschafft-zu-waschen-Montag". Designer J.W. Anderson hat ein bisschen zu tief gegraben. Diese Strickjacke hatte die Schwester vermutlich zuletzt mit 14 an.

Auch hier wirkt es, als hätte sich dieser Mann am Kleiderschrank der Schwester bedient. Dieses transparente Croptop von Astrid Andersen hatte sie aber selbst noch nie an - kann man einfach nicht gut kombinieren. Auch nicht zu Hagrids Basketball-Shorts.

Eigentlich tragen nur Nerds ihre Hosen bis unter die Brust gezogen. Mit klobigen Boots und riesiger Wu-Tang-Jeansjacke wird bei den Italienern von Moschino ein Hiphoper aus den Neunzigern draus.

Regencape oder Zeltplane? In diesen großzügingen Mantel von Richard Nicoll kann der Träger bei plötzlichem Wolkenbruch noch ein paar hilflose Passanten ohne Regenschirm einladen. Kommt in London sicher besonders gut an.

Hat hier jemand Zelt gesagt? Dieser Pfadfinder von Liam Hodges perfektioniert den Campinglook. Sein Tipi trägt er bereits am Körper.