Essens-Abbildungen auf Handtaschen sind Geschmackssache. Sind Macarons oder Cupcakes wirklich immer die passende Ergänzung zur Garderobe? Die französische Luxusmarke Longchamp hat ihrer faltbaren und extraleichten Kulttasche "Le Pliage" jedenfalls in der "Munich Edition" nun einen großen Brezen-Print verpasst. Salziges Laugengebäck auf hellblau leuchtendem Kunststoff, Kennern reicht das als klare Bayern-Zuordnung - aber der weiße Munich-Schriftzug quer über die Vorderseite räumt auch bei Ortsfremden die letzten Zweifel aus. Kein München ohne Brezen, keine "Le Pliage"-Tasche ohne Nylon, dazu Henkel aus schwarzem Leder. Der Anblick macht jedenfalls hungrig. Wie gut, dass im Inneren Stauraum en masse ist für eine Brotzeit. Die Tasche ist ab September exklusiv in der Münchner Boutique erhältlich, gerade rechtzeitig also vor der lang ersehnten Wiesn ( longchamp.com).
Upcycling war vor ein paar Jahren die nachhaltige Design-Idee der Stunde. Will man den Planeten nicht weiter zumüllen und trotzdem ab und zu dem Materiellen frönen, gibt es wohl wenig Sinnvolleres. Die 29-jährige Architektin Lena Charlene Roof hat sich auf Möbel-Upcycling spezialisiert. Vor zwei Jahren hat sie die Firma Möbelentfalter gegründet, weil sie nach dem Studium, wie sie auf Instagram schreibt, etwas in der Gesellschaft bewegen wollte. Statt Häuser zu entwerfen, rettet Roof alte Möbel in und um Hamburg: Vitrinen, Tische und Sessel, die sonst in Kellern verstauben oder auf dem Sperrmüll landen würden. In der Werkstatt in der Hamburger Neustadt werden sie abgeschliffen, lackiert oder neu gepolstert und für einen fairen Preis weiterverkauft. Um Profit, so Roof, gehe es ihr nicht, sondern um eine Alternative zu Massendesign, Wegwerfprodukten, Ausbeutung und weiten Lieferwegen. Auch Auftragsarbeiten nimmt sie an. Am 19. August startet Roof ein Crowdfunding auf Startnext, mit dem sie Geld für eine Fläche für Werkstatt, Laden, Lagerfläche und Workshops finanzieren und ihre Mitarbeiter anstellen will. Bisher werden die Stücke in einem kleinen Laden in einem Hinterhof in der Schanze verkauft, alle im Team arbeiten ehrenamtlich.
Anspruchsvolle Lego-Bausätze von Autoklassikern haben eine große Fangemeinde - die allerdings meist schon deutlich im erwachsenen Alter ist, schließlich ist ein gewisser Hang zur Automobil-Nostalgie Voraussetzung dieser Bauvorhaben. Neueste Zuwächse in der exklusiven Lego-Garage sind der Chevrolet Camaro Z28 und ein Ferrari Daytona SP3 im Maßstab 1:8. Gerade der Ferrari gehört mit fast 4000 Bauteilen und einem Preis von 399 Euro zu den Extrem-Bausätzen, wie gemacht für die erste frühherbstliche Regenwoche. Für Tifosi und andere Benzin-Feinschmecker wurde dabei der originalgetreue V12-Motor mit Acht-Gang-Getriebe besonders aufwendig nachgebildet, Details wie die Flügeltüren und Bremsen sollen nicht nur beim Bauen, sondern auch später beim Spielen Freude machen. Bis es soweit ist, braucht man nicht nur Zeit und eine ruhige Hand, sondern auch ein bisschen Platz. Denn mit fast 60 Zentimetern Länge ist der Ferrari aus Bausteinen im Regal oder auf dem Schreibtisch etwa genauso eindrucksvoll wie sein großer Bruder auf der Straße. Zum Modell wurde diesmal auch ein aufwändig produzierter, limitierter Bildband präsentiert, in dem in opulenten Bildern die Entstehung des Bausatzes und der Abgleich mit dem Original dokumentiert sind - das Buch war allerdings schon kurz nach Verkaufsstart vergriffen. ( lego.com)
Sind diese Sneakers inspiriert von den Temperaturrekorden der neuen Heißzeit? Ihre Gummisohlen sehen jedenfalls aus, als seien sie auf lavaglühendem Asphalt zerlaufen wie Eis. Ihr Design stammt vom Japaner Mihara Yasuhiro, eine große Nummer in der Welt der High-Fashion-Turnschuhe. Schon 1999, als man in der Luxus-Industrie sonst über Sneakers eher noch die Nase rümpfte, entwarf er in Kollaboration mit Puma Modelle, die aussahen, als sei die Ferse in ein großes Gummi-Ei getreten. Seine aktuellen Interpretationen von Canvas-Skaterschuhen lassen auch an die wulstig zerschmolzenen "Fat"-Skulpturen des Künstlers Erwin Wurm denken. Mihara Yasuhiro arbeitet offenbar nach einer Verkürzung des Design-Leitsatzes, "form follows fun". Denn wenn solche Schmelzsohlen eine Funktion haben, dann ja die, zum Schmunzeln anzuregen (erhältlich unter luisaviaroma.com).
Ein Heimatdichter und Bergfotograf mit dem schönen Namen Domenic Feuerstein als Pate für Naturkosmetik - das ist marketingtechnisch schon mal ein klarer Pluspunkt. Die Enkelin des Engadiners hat die Firma Feuerstein Essentials gegründet und sich für das Logo aus dem Familienfundus bedient. Der Großvater hatte bei seinen Streifzügen Felsformationen, Tiere und Pflanzen aufgenommen, eine seiner Gebirgsblumen ist auf den Aromasprays abgebildet. Sie riechen, was sonst, nach Alpenwiesen, Fichten oder Pfefferminze. Alle Produkte, ob Gesichtscreme oder Lindenblüten-Körperlotion, werden in der Schweiz hergestellt. Und der Firmensitz hat auch einen klangvollen Namen - St.Moritz (34 Euro, feuerstein-essentials.de).