Süddeutsche Zeitung

"Lecker auf Rezept" zu Bratapfel:Und ewig lockt der Apfel

Lesezeit: 2 min

Zu Weihnachten vor allem süß gefüllt und aus dem Ofen. Doch welche Sorte eignet sich am besten für die Zubereitung von Bratäpfeln? Das verrät unsere Autorin im Foodblog "Lecker auf Rezept".

Von Maria Holzmüller

Der Bratapfel verkörpert alles, was wir an der Weihnachtszeit lieben. Schon beim Klang des Wortes hat man meist den Duft nach Zimt, Zucker und Apfel in der Nase, das wohlige Gefühl auf der Haut, das sich einstellt, wenn man aus der Kälte ins Warme kommt, und gemütliches Zusammensitzen bei Kerzenschein vor Augen.

Wie schön, dass Bratäpfel so einfach zu machen sind: Ofen vorheizen, Äpfel vom Kerngehäuse befreien, Marzipan, Nüsse und Preiselbeeren an ihre Stelle geben, etwas Butter oben drauf und rein in den Ofen. So lange, bis sich eine goldene Kruste gebildet hat und der Duft durchs Haus zieht.

Natürlich gibt es zahlreiche raffinierte Bratapfel-Varianten ( wie zum Beispiel die mit dem Cassis-Kompott von Christian Jürgens), aber die einfachste Version bleibt doch ein Klassiker. Als Nüsse wählen wir in diesem Fall gehobelte Mandeln, das Marzipan verfeinern wir mit etwas Butter und Zimt, die Preiselbeeren geben eine schöne herbe Note als Kontrast. Am Ende gibt es noch einen Klecks Schlagsahne obendrauf, schon allein, weil die so schön schmilzt und es hübsch anzusehen ist, wie sie an den Seiten langsam herunterläuft. So erhalten wir auch gleich eine wunderbare Soße.

Abgesehen von der Zubereitung kommt es auch auf den richtigen Apfel an. Die Auswahl an den Obstständen ist riesig, die Unterschiede ebenso. Zunächst unterscheidet man zwischen Koch- oder Tafeläpfeln. Tafeläpfel genießt man am besten roh, Kochäpfel entfalten ihr volles Aroma erst beim Erhitzen. Sie sind in den meisten Fällen auch etwas saurer, was sich gerade zum süßen Teig im Apfelkuchen oder - wie in diesem Fall - in Kombination mit Marzipan gut macht.

Klassische Tafeläpfel sind zum Beispiel:

  • der säuerliche, erfrischende Granny Smith mit der markanten grasgrünen Schale;
  • der aus Australien stammende rosarote Pink Lady, der besonders saftig ist und einen hohen Zuckeranteil hat;
  • der fein-säuerliche und knackige Braeburn, der einen hohen Vitamin-C-Anteil aufweist;
  • der Golden Delicious, den man an der gelb-grünen Schale erkennt;
  • der süße, bei Kindern beliebte Royal Gala;
  • der aus Japan stammende, sehr saftige Fuji.

Als Koch- und Backäpfel (und damit auch als Bratäpfel) eignen sich:

  • Boskoop, die erste Wahl für Bratäpfel, so auch in diesem Rezept. Der Boskoop ist sehr saftig und hat ein festes Fruchtfleisch. Seine Schale bleibt nach dem Backen fest, das Fruchtfleisch lässt sich sehr gut auslösen. Allerdings mag nicht jeder die feste Textur der Schale.
  • der aromatische Cox Orange; schmeckt sowohl roh als auch gebacken oder gekocht ;
  • der ausgewogen süß-saure Elstar, ebenfalls ein Tafel- und Kochapfel. Da sein Fruchtfleisch durchs Erhitzen leicht zerfällt, eignet er sich auch gut für die Zubereitung von Apfelmus.
  • der saftige Jonagold, der auch gerne zur Herstellung von Apfelsaft verwendet wird.

Zur Beruhigung für alle, die jetzt Heißhunger auf Bratäpfel bekommen haben und sich fragen, ob sie auch die richtige Apfelsorte im Haus haben: Einfach ausprobieren, der Bratapfel ist gnädig. Auch wenn die Textur am Ende dann vielleicht nicht perfekt ist, so lässt er sich doch aus nahezu jedem Apfel zubereiten.

Rezept Bratäpfel

Zutaten (für 4 Bratäpfel):

4 Äpfel, z. B. Boskoop

150 g Marzipanrohmasse

50 g Butter

4 EL gehobelte Mandeln

4 EL Preiselbeeren

½ Tl Zimt

Schlagsahne zum Servieren

Zubereitung:

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Äpfel waschen, trocknen und das Kerngehäuse mit einem Ausstecher oder einem Messer entfernen. Äpfel in eine Auflaufform setzen. Das Marzipan mit der Hälfte der Butter, den Mandeln und dem Zimt mit dem Handrührgerät vermengen. Die Hälfte der Masse in die Äpfel füllen, darauf je einen EL Preiselbeeren geben und die restliche Marzipanmasse darüber schichten. Am Ende auf jeden Apfel ein Stück Butter geben und 20 bis 30 Minuten im Ofen weich backen. Mit Schlagsahne, Vanilleeis oder Vanillesauce servieren.

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