Süddeutsche Zeitung

"Lecker auf Rezept" zu Aprikosenkuchen:An die Gabeln, fertig, los!

Auswendig backen? Beeindruckend! Das Rezept für diesen phantastischen Aprikosenkuchen kann sich jeder merken, der bis drei zählen kann.

Von Maria Holzmüller

Und? Heute schon ein Rezept im Netz gesucht oder Kochblogs nach kulinarischen Neuentdeckungen gescannt? Freunde fürs Wochenende eingeladen, um sie mit Kreationen aus den Kochbüchern von Yotam Ottolenghi, Jamie Oliver oder Nigel Slater zu beeindrucken?

Natürlich glänzen wir gern vor Freunden, wenn wir tolle Rezepte ausfindig machen, die nötigen Zutaten mit Hilfe eines detaillierten, Gramm-genauen Einkaufszettels aus verschiedenen Spezialitäten-Geschäften zusammentragen und das Ganze dann gekonnt nachkochen und stilvoll servieren. Doch wirklich Eindruck machen Köche vor allem dann, wenn sie auf keine technischen Hilfsmittel oder Kochbücher zurückgreifen können. Wenn kein Smartphone mit Wlan auf dem Tisch liegt und kein Einkaufszettel im Supermarkt vorgibt, was man besorgen soll.

Stellen Sie sich vor, sie machen Urlaub mit Freunden in einer karg ausgestatteten Ferienwohnung und verkünden mal eben so nebenbei: "Leute, ich back Euch heute einen richtig guten Kuchen". Und tun das einfach so aus dem Kopf, weil Sie das Rezept auswendig kennen. Schon beeindruckend, oder?

Backen ohne Gedächtnistraining

Solch unkomplizierte Rezepte sind die Asse im Ärmel jedes Hobbykochs. Von Vorteil ist natürlich, wenn sie so einfach sind, dass sie auch ohne Gedächtnistraining in Erinnerung bleiben. Einfach - und lecker. Wie dieser wirklich bemerkenswert gute Aprikosenkuchen, der bei uns zu Hause Dauergast auf dem Kaffeetisch ist.

Die meisten Zutaten hat man eigentlich immer zu Hause, und auch was die Fruchtfüllung angeht, ist man flexibel. Neben Aprikosen schmiegt sich auch gern Rhabarber oder anderes säuerliches Obst unter die knusprige Mürbeteigdecke, die das eigentliche Geheimnis des Kuchens gekonnt verbirgt: die zerkrümelten Amarettini-Kekse, die die Säure der Aprikosen abmildern und nebenbei ein wunderschönes Mandelaroma beisteuern.

Und das war's eigentlich auch schon: buttriger Mürbeteig, saftiges Obst, süße Amarettini. Mit einem Klecks frisch geschlagener Sahne die pure Wonne.

Einfach bis drei zählen

Was den Mürbeteig angeht: Dieses Rezept kann sich wirklich jeder merken, der bis drei zählen kann. Er entsteht nach dem Motto 3-2-1: 300 Gramm Mehl, 200 Gramm Butter, 100 Gramm Zucker, 1 Ei. Besonders praktisch: Man kann den Teig ein paar Tage im Voraus zubereiten und einfach im Kühlschrank kaltstellen. Mit diesem Grundrezept lässt sich immer etwas anstellen, egal ob Törtchen, Kuchenboden oder Kekse.

Und, natürlich, immer wieder dieser Aprikosenkuchen. Dafür werde ich meiner Mutter - die die eigentliche Urheberin des Rezeptes ist - stets dankbar sein. Denn sie lieferte mir gleich noch einen weiteren Tipp mit: Am beeindruckendsten wirkt so ein aus dem Ärmel geschütteltes Rezept mit dem lässigen Kommentar: "Altes Familienrezept".

Aprikosenkuchen mit Amarettini - Zutaten:

300 g Mehl

200 Butter

100 g Zucker

1 Ei

1 kg Aprikosen

150 g Amarettini (italienische Mandelkekse)

Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:

Für den Mürbeteig das Mehl, die Butter, den Zucker und das Ei verquirlen oder mit den Händen zu einem leicht bröseligen Teig verarbeiten. Zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.

Ofen auf 180 Grad vorheizen, eine runde Backform mit Backpapier auslegen und den Rand der Form mit Butter bestreichen. Mürbeteig teilen, jede Hälfte zwischen zwei Stück Frischhaltefolie legen, die mindestens so groß wie die Backform sind. Mit dem Nudelholz kreisförmig auswälzen und mit der einen Hälfte die Kuchenform auslegen. Die Amarettini grob zerkleinern und auf den Teig geben.

Die Aprikosen entkernen und die Hälften mit der Wölbung nach oben in die Kuchenform legen und mit der zweiten ausgewälzten Teighälfte bedecken.

45 Minuten im Ofen backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben. Mit Schlagsahne servieren.

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