Süddeutsche Zeitung

Lecker auf Rezept - Apfelmaultaschen:Heute ist Mehlspeisen-Tag

So viele Rezepte - und kein Plan, was es zum Abendessen geben soll? Wenn wir eine konkrete Idee brauchen, sind wir angesichts der überbordenden Auswahl oft ratlos. Eine alte Regel kann helfen.

Von Maria Holzmüller

Vor vielen Jahren, in der Grundschule, gab uns unsere Lehrerin den Auftrag, einen Essensplan für die ganze Woche zu entwerfen. Ganz nach unseren Wünschen. Auf meinem Plan stand zum Beispiel "Fleisch mit Blaukraut und Knödel" am Sonntag, "Würstel mit Ketchup" am Samstag. Nein, eigentlich stand da "Blaugraut mit Gnödl" und "Würschtl mit Kedschap". Aber der Wille zählt. Der Plan hängt noch heute in der Küche meiner Mutter. Sie hielt sich damals tatsächlich eine Woche lang exakt daran - das war für mich das Größte.

Heutzutage fehlt mir manchmal so ein Plan, wenn ich auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt stehe und die Zutaten für die nächsten Tage einkaufe. Überall schwirren interessante Rezepte herum - aber wenn wir eine konkrete Idee brauchen, sind wir angesichts der überbordenden Auswahl oft ratlos.

Die Rettung: ein Mehlspeisentag

Manchmal wären ein paar Einschränkungen gar nicht so schlecht. So wie früher, als es zum Beispiel feste Mehlspeisentage gab. Mehlspeise - schon das Wort hört sich weich, warm und süß an. Wenn es also diesen Mehlspeisentag auch heute noch gäbe, würde ich viel öfter auf ein altes, ursprünglich wohl österreichisches Rezept meiner Oma zurückgreifen: Apfelmaultaschen.

Das sind Kartoffelteigtaschen, gefüllt mit Äpfeln und Schmand, in einem Bräter in reichlich flüssiger Butter knusprig ausgebraten, innen fluffig weich und saftig. Zusammen mit einer dampfenden Tasse Milchkaffee die pure Wonne. Und das Beste: Die Apfelmaultaschen schmecken lauwarm oder kalt noch genauso gut wie frisch aus dem Ofen.

Auf keinem Essensplan sollten sie fehlen - und mit "Würschtl mit Kedschap" können sie es jederzeit aufnehmen.

Rezept Apfelmaultaschen (für 3-4 Personen)

Zutaten:

700 g mehlig kochende Kartoffeln

300 g Äpfel, geschält und gewürfelt

2 Eier

150 g Schmand

Mehl

Zucker

4 EL Butter

2 EL Butterschmalz

Salz

Zubereitung:

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die Kartoffeln weich kochen und abkühlen lassen. Dann pellen und mit der Kartoffelpresse zu Brei verarbeiten. Zwei Eier und zwei Teelöffel Salz unter die Kartoffeln rühren. Danach so viel Mehl zugeben, bis der Teig nicht mehr an den Fingern kleben bleibt und sich gut weiterverarbeiten lässt.

Butter und Butterschmalz in einem Bräter schmelzen.

Die geschälten und gewürfelten Äpfel mit etwas Zucker vermengen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu länglichen Fladen ausrollen, die ungefähr die Breite des Bräters haben. Jeden Fladen mit Schmand bestreichen, in der Mitte mit Äpfeln belegen (so dass sich der Fladen noch gut zu einer Rolle weiterverarbeiten lässt, ohne dass die Äpfel herausquellen). Den Fladen zu einer Rolle formen, der "Maultasche". Diese dann einmal in der flüssigen Butter wenden und eine nach der anderen nebeneinander in den Bräter schichten.

Ca. 45 Minuten im Ofen braten, bis die Apfelmaultaschen außen schön golden und knusprig sind.

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