Lagerfeld-Villa:Luxuriös, stilvoll und absolut unvernünftig

Allein im Wohnzimmer käme eine Familie unter: Die Hamburger Villa "Jako", in der Karl Lagerfeld einst seinen guten Geschmack unter Beweis stellte, steht zum Verkauf - wieder einmal.

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(Foto: Engel & Völkers)

Der Traum eines Großbürgers: Karl Lagerfeld erwarb die in den 1920er-Jahren erbaute damalige "Villa Schüller" 1991. Das Gebäude hat laut Maklerbeschreibung eine Gesamtwohnfläche von 443 Quadratmetern, die sich über zwei Stockwerke und ein Souterrain mit fünf weiteren Zimmern und drei Bädern verteilen. Drei bis vier Millionen D-Mark soll der Preis damals betragen haben. Seitdem hat das Anwesen nicht nur seinen Besitzer gewechselt, sondern wurde mehrmals zum Verkauf angeboten. Auch wenn sich in all den Jahren kein Käufer fand: Der Preis stieg stetig. Derzeit ist die Villa wieder zu haben - für zehn Millionen Euro.

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(Foto: Engel & Völkers)

Lagerfeld ließ die Räume, deren Zentrum das acht Meter hohe Atrium mit Glaskuppel und Galerie bildet, modernisieren und von einer Kunstrestauratorin veredeln. Er nutzte das tempelartige Gebäude 1997 zur Präsentation seines Parfums "Jako" und als Anzeigenmotiv - so erhielt das Haus den Namen "Villa Jako". Sogar einen Fotoband ("Ein deutsches Haus") widmete Lagerfeld dem Anwesen, laut Vorwort ein autobiografischer Rückblick auf das Elternhaus, die Kindheit und das Stadtviertel, in dem Lagerfeld aufgewachsen ist. Die meiste Zeit jedoch blieb der Prachtbau, den er als "meine Passion" bezeichnete, ungenutzt.

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(Foto: Engel & Völkers)

Auch Choupette hat hier nie eine Tatze hineingesetzt: Bereits 1998, da war Lagerfelds Katze noch nicht geboren, verkaufte er die Villa für acht Millionen Mark an den Musikproduzenten Michael Haentjes. Der Grund: unangenehme "Vibrationen" - angeblich hörte der Modedesigner in dem großbürgerlichen Anwesen die Stimmen seiner Eltern.

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(Foto: Engel & Völkers)

Allein das Wohnzimmer mit seinen 80 Quadratmetern und den vergoldeten Kassettendecken könnte flächenmäßig eine Hamburger Familie beherbergen. Die Rundbogenfenster führen auf die Terrasse mit Garten. Als Haentjes und seine Frau Marlo Scheder 1998 einzogen, ließen sie diesen neu gestalten. Für Seerosenteiche, Barock- und Biedermeiergarten bot das 11 700 Quadratmeter große Grundstück reichlich Platz.

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(Foto: Engel & Völkers)

Den drei Schlafzimmern verlieh Lagerfeld nicht nur jeweils ein eigenes Bad (wie hier abgebildet), sondern sogar eigene Namen: Angelica-Kauffmann-Zimmer, Olbrich-Schliepstein-Zimmer und Schmidt-Rottluff-Schlafzimmer. Natürlich gibt es auch ein Ankleidezimmer und ein Arbeitszimmer - der "Werkbund-Raum" - im Stil der Dreißigerjahre.

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(Foto: Engel & Völkers)

Die Bibliothek im ersten Stock ist zum Atrium geöffnet, so dass die Glaskuppel als natürliche Lichtquelle sichtbar bleibt. Die neoklassizistische Villa im Nobelstadtteil Blankenese bietet "unverbaubaren Blick auf die Elbe", heißt es in der Maklerbeschreibung. Was sie nicht bietet und niemals bieten wird, ist: eine Garage - das gesamte Anwesen steht unter Denkmalschutz.

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