Ladies & Gentlemen:Der französische Mann. Die italienische Frau.

Ladies & Gentlemen: Monica Bellucci und Nicolas Lefebvre auf der Paris Fashion Week.

Monica Bellucci und Nicolas Lefebvre auf der Paris Fashion Week.

(Foto: imago)

Sie sind zwei Musterbeispiele ihrer Art und jetzt auch ein Paar: Die Schauspielerin Monica Bellucci und der Künstler Nicholas Lefebvre machen zusammen bella figura.

Bitte genauso bleiben, Monica Bellucci!

Wer einmal Monica Bellucci erlebt hat, wie sie einer Schar von Kellnern, Geschäftsmännern und sonstigen Gestalten in Luxushotels komplett den Kopf verdreht, und zwar nur durch den Verzehr einer Erdbeere, weiß: von dieser Frau kann man jede Menge lernen. So auch wieder letzten Montag, als die Modewelt die Chanel-Show besuchte, um Karl Lagerfeld die letzte Ehre zu erweisen. Lektion 1: Kümmere Dich auf keinen Fall um den Zeitgeist und trage, was dir am besten steht. Also lange Nixenhaare. Und einen tiefen Ausschnitt. Der ist bei einem Chanel-Tweed-Mantel nämlich gar nicht vorgesehen, aber es spricht doch nichts dagegen, ihn ein wenig zu belluccisieren! Was passiert, wenn man modisch ganz vorne dabei sein will, bewies schließlich Front-Row-Nachbarin Naomi Campbell in einem goldverzierten Kopf-bis-Fuß-Look aus Lagerfelds Ägypten-Kollektion - sie wirkte darin wie eine prähistorische Stewardess. Aber gut, war ja Rosenmontag. Lektion 2: Stehe fast zu Deinem Alter. Heißt, lass den Dermatologen ein paar Jahre von Deinen 54 Lenzen abziehen, aber nicht gleich 20. Und wo wir schon dabei sind: Ein paar Kilo über dem internationalen Divendurchschnitt heben nicht nur die Wangen, sondern offensichtlich auch die Laune! Denn einen jungen, langhaarigen Bohemien hatte die Italienerin auch dabei. Was hervorragend aussah, vor allem, weil sie im Gegensatz zu Heidi Klum kein großes Ding draus macht, immer noch Sexbombe zu sein. Fazit: wir müssen mit Spaß älter werden, dann kommt die Würde von ganz allein. Julia Werner

Bitte recht klischeehaft, Nicholas Lefebvre!

Ahhh, französische Männer! Man muss sie einfach gerne haben, weil sie immer noch als Felsen in der ausplätschernden Brandung der Maskulinität herumstehen. Kein Land bringt jedenfalls nach wir vor eine derartige Dichte an akademischen Models und so eine Fülle an gutem Herren-Kopfhaar hervor. Der hier zu sehende Nicholas Lefebvre ist jedenfalls mal wieder ein Musterbeispiel für Lebensart und Klischee. In Paris geboren, war er erst Model und arbeitet jetzt als feingeistiger Bildhauer. Er hat eine bezaubernde Tochter und eine ebensolche Wohnung, mit Bücherstapeln auf dem Boden und afrikanischen Masken, mit Rotweinflecken auf der Dachterrasse und er bewohnt das alles natürlich barfuß, denn sogar Herrenfüße mit sinnlicher Ausstrahlung gibt es in Frankreich. Und jetzt hat er eben auch noch Moncia Bellucci an seiner Seite, was natürlich wunderbar ins Bild passt: Die Anbetung der ewigen Muse! Die Überwindung kleinbürgerlicher Fragestellungen, wie etwa der nach den knapp 20 Jahre Altersunterschied. Was zählt sind der Moment und die Leidenschaft, das ist vielleicht immer noch die wichtigste Botschaft, die man über die Liebe in Frankreich lernen kann. Mit seinem Doppelreiher beweist er außerdem traumwandlerisch gute Selbsteinschätzung. Viele gestandene Ex-Models würde in so einer textilen Schrankwand untergehen oder zumindest hochgradig verkleidet wirken. Nicht so Lefebvre, der damit elegant eine bürgerliche Existenz imitiert - um sie im nächsten Atemzug schon wieder der amour fou zu opfern. MAx Scharnigg

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