Kurz gesichtet:Power-Trio

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Drei Frauen, drei neue Produkte: Die Marke Charlotte Olympia lanciert kühn gekurvte Zaha-Hadid-Schuhe. Kim Kardashians Parfüm war sofort ausverkauft. Und Carla Sozzani hat mit dem Label Moose Knuckels eine Daunenjacke entworfen.

Von Dennis Braatz, Anne Goebel und Julia Rothhaas

(Foto: N/A)

Eigentlich ist das Angebot an hochwertigen Daunenjacken natürlich längst überstrapaziert: Es gibt welche von Woolrich, Canada Goose, Moncler, Peuterey, Nobis, Herno und Stone Island. Die Liste bekannter Hersteller darf nun noch um Moose Knuckles ergänzt werden. Das Label wurde 2007 von Mark Peros (Modedesigner) und Will Poho (Modemanager) in Montreal gegründet. Ihre Anoraks und Bomberjacken konnten sich schnell im hart umkämpften Outerwear-Markt behaupten, weil sie schmaler und weniger voluminös sind als die wuchtigen Modelle der Konkurrenz, aber trotzdem genauso warm halten; laut Herstellerinfo bis minus 40 Grad Celsius. Nun wurde Moose Knuckles von 10 Corso Como geadelt. Der berühmte Mailänder Departmentstore hat mit den Kanadiern eine kleine Exklusivkollektion kreiert. Die Jacken sind verziert mit einem Patch, das beide Markenlogos vereint, den Elch von Moose Knuckles und drumherum "10 Corso Como" in typisch comicartiger Schrift ( 10corsocomo.it).

Zaha Hadid war keine Frau für kleine Lösungen. Die britische Architektin, die vergangenes Jahr im Alter von 65 Jahren starb, hat weltweit Furore gemacht mit gekurvten, fließenden Bauwerken. Jetzt gibt es zwei Accessoires in ihrer Designhandschrift zu kaufen, die ebenfalls nichts für zurückhaltende Kundinnen sind: Eine Tasche und schwarze Pumps, sehr exzentrisch - und sehr teuer (3000 und 1900 Euro). Die Kooperation mit dem Londoner Modelabel Charlotte Olympia wurde noch zu Hadids Lebzeiten begonnen, ihr Designbüro hatte zuvor bereits mit Häusern wie Chanel oder Louis Vuitton zusammengearbeitet. Der Schuh "Zaha Hadid Dolly", gewohnt kühn in der Form, besteht aus Plexiglas und Leder. Die transparente Clutch erinnert an einen länglichen Eiswürfel - eine Assoziation, die auch auf manche Bauwerke der gebürtigen Irakerin zutrifft -, einzige Verzierung ist ein schmaler Streifen aus roséfarbenem Metall. Die Kollektion mit dem geheimnistuerischen Namen "COxZH" ist in limitierter Stückzahl erhältlich ( charlotteolympia.com).

(Foto: N/A)

Sold out. Klar. Alle Dinge, die Kim Kardashian West auch nur berührt, sind kurze Zeit später schon nicht mehr zu haben. Ihr Make up-Set etwa, das sie im Juni auf den Markt brachte, war laut Time bereits nach knapp drei Stunden ausverkauft (und soll rund 14,4 Millionen Dollar eingebracht haben). Ähnlich erging es nun dem von ihr kreierten Parfum, das es in den USA seit Mitte November in drei Duftrichtungen zu kaufen gab. Crystal Gardenia, Crystal Gardenia Citrus und Crystal Gardenia Oud, allesamt blumig, werden in einem Flakon präsentiert, der an einen Kristall erinnern soll. So ein Heilstein soll La Kim geholfen haben, den Raubüberfall in einem Pariser Hotelzimmer im Oktober 2016 zu verarbeiten.

Teppich oder nicht? Wenn es draußen nass und kalt wird, kommen auch Liebhaber puristisch karger Fußböden ins Zweifeln. Dabei ist die Entscheidung viel leichter als früher, Teppiche sind schon lange keine altbackenen Staubmatten mehr. Und da die Craft-Begeisterung im Design anhält, die Vorliebe für Kunsthandwerk, darf es auch auf dem Boden ein bisschen rustikal aussehen. Der amerikanische Keramikkünstler Andrew Ludick, der sein Atelier in der grünen Hügellandschaft von Kilkenny betreibt, hat sich mit der irischen Teppich-Manufaktur Ceadogán zusammengetan. Seine Kollektion für die Firma aus dem County Wexford ist farbenfroh, ohne aufdringlich zu wirken - das Modell "Solar Opposite" zum Beispiel (siehe Bild unten) bringt mit gelben Sonnenhälften Wärme in jeden Raum. Auch im handfesten Sinne: Die Teppiche bestehen aus reiner Wolle ( ceadogan.ie).

(Foto: N/A)

Das Forbes-Magazin hat mal wieder seine alljährliche Liste der bestbezahlten Models raus gegeben. Und es gibt eine Überraschung: Zum ersten Mal seit 2002 ist nicht Gisele Bündchen auf Platz Eins. Die Liga der Topmodels führt jetzt Kendall Jenner an (Jahreseinkommen: 22 Millionen Dollar). Bündchen belegt Platz Zwei. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass im Jahr 2017 erstmals ein Plus-Size-Model in den Top Ten gelandet ist. Ashley Graham (Jahreseinkommen: 5,5 Millionen Dollar) steht nicht nur vor der Kamera und auf dem Laufsteg, sondern verkauft erfolgreich eine eigene Bademoden- und Unterwäschelinie. Gut möglich, dass sie nächstes Jahr noch weiter vorn landet.

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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