Kurz gesichtet:Men in Black, Schuhe in Blau und gute  Pullover

Die neuen Anzüge für MiB kommen von Paul Smith, während Prada gerade eher Probleme mit schwarzen Männern hat. Wiener Herrenschuhe sind jetzt blau, und ein Schweizer macht Weltenretter-Pullover.

Von Anne Goebel, Tanja Rest, Max scharnigg

Die Filme der Men in Black-Reihe weisen gleich mehrer filmikonische Requisiten auf - die Blitzdings-Geräte und die dazugehörigen Schutzbrillen etwa. Und natürlich die namensgebenden Anzüge der Agenten, in denen sie so elegant Jagd auf Aliens machen. Für den nächsten Teil der MiB-Reihe, der 2019 in die Kinos kommen soll, bestätigte nun der Londoner Modedesigner Paul Smith seine Zusammenarbeit mit Sony Pictures. Smith liefert also die maßgeschneiderte Anzüge für die Hauptfiguren sowie für weitere Rollen. Die Anzüge seien natürlich schwarz, aber durchaus auch mit den bekannt bunten Paul-Smith-Details versehen. Als Hauptdarsteller werden in dem Film unter anderem Chris Hemsworth, Emma Thompson und Liam Neeson zu sehen sein.

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(Foto: PR)

Dior erweitert seine wuchtige Buchserie über die Designer des Pariser Couturehauses - jetzt ist Gianfranco Ferré an der Reihe. Der Italiener übernahm 1989 für sieben Jahre die kreative Leitung bei Dior, als erster Nicht-Franzose - was damals noch ein Aufreger war. Die Branche fragte sich, ob das gutgehen könne, und es ging gut. Ferré hatte - anders als seine Vorgänger Yves Saint Laurent und Marc Bohan - nie mit Christian Dior zusammengearbeitet, teilte mit dem Gründer aber die Leidenschaft für Opern und, so heißt es, für die Farbe Rot. Dem studierten Architekten gelang es, mit seinen glamourösen Entwürfen aus Lamé oder bemaltem Leder Dior nach Jahren stilvoller Ideenlosigkeit zu verjüngen. Und er verhalf der Marke zur lang ersehnten It-Bag, wie sie andere Labels bereits vorweisen konnten. 1995 entwarf er für Prinzessin Diana die "Lady Dior", inzwischen ein Klassiker, der gerade von Künstlerinnen für eine Sonderedition neu gestaltet wird ("Dior by Gianfranco Ferré", erschienen bei Assouline zum Liebhaberpreis von 180 Euro, assouline.com).

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(Foto: PR)

Die Wiener Schuh-Manufaktur Ludwig Reiter setzt eigentlich stets auf Understatement und zurückhaltende Herrenmode. Für eine limitierte Edition geht es bei Reiter jetzt aber ziemlich bunt zu - dafür sorgt eine Kollaboration mit dem Künstler Conor Mccreedy. Der in der Schweiz lebende Südafrikaner hat 200 Paar Sneakers mit seiner Signature-Farbe "Mcreedyblue" so verziert, dass sie aussehen wie seine eigenen Schuhe nach einem Tag an der Staffelei: voller Flecken und Farbspritzer nämlich. Jedes Paar ist anders verkleckst und ein Unikat, das deshalb auch mit Echtheitszertifikat des 31-jährigen Künstlers kommt - und wahrscheinlich gleich in die Vitrine wandert. Jedenfalls sollte man, falls sie doch benutzt werden, diese Schuhe nur sehr vorsichtig putzen.

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"Der vielleicht letzte Pullover der Welt": Das ist natürlich übertrieben, aber schön griffig formuliert - und wenn's einer guten Sache nützt, sind Zuspitzungen erlaubt. Der Schweizer Ableger des World Wildlife Fund for Nature (WWF) wirbt mit dem alarmierenden Spruch für einen Pulli des Zürcher Designers Julian Zigerli. Der Erlös aus dem Verkauf des buntgescheckten Modells kommt WWF-Initiativen gegen die Folgen des Klimawandels zugute, vor allem in der Arktis. "Damit das ewige Eis auch ewig bleibt", heißt es auf der Webseite der Umweltorganisation zu Zigerlis Projekt "The Last Sweater". Und weiter: "Wenn wir jetzt nicht entschieden gegen den Klimawandel vorgehen, ist bald Schluss mit dem Kuschelklima." Julian Zigerli, 34, hat den Pulli aus Bio-Merinowolle passend zum Thema mit schmelzenden Smileys und SOS-Eisbären versehen (215 Euro, erhältlich unter shop.wwf.ch).

Die Mode tut sich doch erstaunlich schwer mit ethnischer Korrektheit, ein Lapsus jagt den nächsten. Da war der indianische Federschmuck bei der Victoria's-Secret-Show, da waren die als Geisha geschminkte Karlie Kloss in einer Modestrecke der Vogue und ein Koranvers auf einem Chanel-Body. Im November beleidigten Domenico Dolce und Stefano Gabbana ganz China, als sie in einem Promotion-Video ein chinesisches Model Spaghetti mit Stäbchen essen ließen und sich dann nicht mal ordentlich entschuldigten. Nun hat auch Prada seinen kleinen Skandal: Im Schaufenster der Boutique in SoHo landeten zwei sündteure schwarze Nippesfiguren mit roten Wulstlippen, die von Betrachtern als rassistisch empfunden wurden. Der Konzern versicherte, dass es sich nicht um "blackfacing" handele - und nahm die Figuren aus dem Sortiment.

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