Süddeutsche Zeitung

Kurz gesichtet:Herbstfarben

Spätsommer-Shopping: Bunte Wiesn-Socken sowie eine nagelneue MCM-Boutique in München. Und Reebok macht jetzt Schwangerschafts-Mode.

Von Anne Goebel, Julia Rothhaas und Silke Wichert

Wie in jedem Spätsommer kramen nun alle Münchner ihre Dirndl und Lederhosen aus dem Kleiderschrank. Schließlich fängt das Oktoberfest in einer Woche an. Wer genervt ist von dem Trubel, ignoriert den alljährlichen Trachtenwahn und geht in Jeans und Turnschuhen auf die Wiesn. Um sich so ganz ohne Tracht nicht nackt zu fühlen, kann man die Füße in die Bavarian Edition von Happy Socks stecken. Passend zum Oktoberfest gibt es drei Paar Socken in einer Box, darauf Kühe, Berge oder Brezen und jede Menge volle Masskrüge mit Bier (29,95 Euro, happysocks.com).

Die französische Zeitung Le Figaro nannte ihn den Mann der "tausendundeinen Kooperation", wobei die Frage ist, ob das bewundernd gemeint war oder auch ein bisschen tadelnd. Jedenfalls ist der Designer Virgil Abloh ein Kreativer von der hyperaktiven Sorte, der permanent neue Zusammenarbeiten schmiedet mit Konzernen von Ikea über Nike bis Moët & Chandon - und jetzt vom Arzt eine ausgiebige Siesta verordnet bekommt. Drei Monate Pause für das Lieblingswunderkind der Branche, da ging natürlich ein Raunen durch alle Kanäle. Denn der Amerikaner tanzt ja nicht nur auf vielen Hochzeiten, sondern sitzt im Hauptberuf an gleich zwei gewichtigen Schaltstellen der Mode: Als Gründer des Labels Off-White und als Kreativdirektor für die Männerkollektionen des französischen Heiligtums Louis Vuitton. In einem Interview erklärte der 38-Jährige Amerikaner, er habe wegen Erschöpfung medizinischen Rat gesucht und müsse kürzer treten. Und lieferte gleich die positive Nachricht mit: Endlich Zeit, zu Hause in Chicago seine Kinder von der Schule abzuholen! Die Modenschau von Off-White in Paris wird im September ohne Abloh laufen, ebenso die Eröffnung seiner Ausstellung im High Museum in Atlanta.

Umstandsmode ist kein besonders schönes Wort - da klingt "Maternity Tank" schon viel dynamischer: Das Top mit schmalen Trägern für Schwangere ist Teil einer Minikollektion, mit der Reebok in den Markt für werdende Mütter einsteigt. Der amerikanische Sportartikelhersteller lanciert zunächst ein Duo aus Leggings (65 Euro) und Tanktop (40 Euro). Mit extrahohem Bund als Stütze für den wachsenden Bauch, besonders elastischem Material sowie nahtfreier Verarbeitung sollen die Basics für bequeme Bewegungsfreiheit sorgen. Die Modelle gibt es jeweils in den angenehm dezenten Farbtönen Schwarz, Dunkelblau und Puderrosa. Ein Imagegewinn in Genderfragen soll für das Unternehmen natürlich auch herausspringen: Reebok weist darauf hin, man habe mit den Maternity-Teilen nun so viele Artikel für Frauen im Sortiment wie nie zuvor.

Längst lassen sich Handybilder im Handumdrehen ausdrucken zu analogen Fotos in sämtlichen Formaten. Mit dem Polaroid Lab verwandeln sich die Fotos nun auch in klassische Polaroids. Über eine App wählt man das gewünschte Bild auf dem Smartphone aus, legt das Telefon dann mit der Displayseite nach unten auf das Lab, eine Art Miniatur-Dunkelkammer, und heraus kommt das Polaroid mit seinem ikonischen Papierrahmen. Damit steigt für das Bild die Chance, als Foto am Kühlschrank oder über dem Schreibtisch auch mal angeguckt zu werden - anstatt auf immer im Smartphone-Speicher vor sich hin zu gammeln. Erhältlich ab 10.Oktober (129,99 Euro, https://eu.polaroidoriginals.com/).

Mehr MCM für München: Die Luxusmarke hat die zweite Boutique in ihrer Geburtsstadt eröffnet, allerdings mit deutlich anderem Design als bisher. Seit Dirk Schönberger von Adidas als neuer Creative Director übernahm, haben nicht nur die Kollektionen eine sehr viel mutigere und zeitgemäße Ausrichtung. Für die neuen Stores ist das Architekturbüro Gonzalez Haase AAS verantwortlich, das schon mit seinem Interieur bei Balenciaga für Aufsehen sorgte und die MCM-Dependance in Berlin gestaltete. Das neue Design für MCM orientiert sich an den Siebzigerjahren, der Anfangszeit der legendären Münchner Marke, die einst von Michael Cromer gegründet wurde. Die Gestaltung der Läden soll die klassischen Taschenformen - rund, quadratisch, recht- und dreieckig - widerspiegeln und mit typischen Materialien und Farben der Marke spielen. Unschwer zu erraten, wo sich die neue Boutique befindet: auf der Maximilianstraße, Hausnummer 28.

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Quelle:
SZ vom 14.09.2019
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