Kurz gesichtet:Durchblick

Die dezenten Entwürfe des Designers Christian Haas kann man jetzt in Berlin sehen, Oliver Peoples setzt im Herbst auf eine Unisex-Sonnenbrille und Demna Gvasalia nimmt Abschied von seinem Modelabel Vetements. Die Stil-News der Woche.

Von Anne Goebel, Silke Wichert

Kurz gesichtet: Die Möbelgalerie von Andreas Murkudis in Berlin zeigt eine Auswahl von Arbeiten des deutschen Designers Christian Haas.

Die Möbelgalerie von Andreas Murkudis in Berlin zeigt eine Auswahl von Arbeiten des deutschen Designers Christian Haas.

(Foto: Ana Santl)

Frische Grüntöne, gekachelte Böden, der Blick nach draußen geht auf Palmen: Der Designer Christian Haas lebt in beneidenswert schöner Umgebung in Porto, und vielleicht fließt die unaufgeregte portugiesische Schlichtheit in seine Entwürfe mit ein. Der gebürtige Deutsche lebt seit sechs Jahren an der Atlantikküste. Jetzt zeigt die Möbelgalerie von Andreas Murkudis in Berlin eine Auswahl an Arbeiten (im Bild) von Haas. Ob Tischplatten, die an gefaltetes Papier erinnern, oder der Stuhl "Scout" mit verkürzter Sitzfläche in Zitronengelb: Der 45-Jährige setzt mit seinen Entwürfen, die Langlebigkeit und dezente Eleganz verbinden, die konventionelle Formensprache gern außer Kraft. Haas arbeitet für Firmen wie Villeroy & Boch oder Karakter, seine berühmten "Ropes"-Lampen bestehen aus ineinander verknäulten Seilen mit LED-Leuchten (bis 2.11., andreasmurkudis.com).

Das Ende musste natürlich schon etwas hochtrabend klingen. "Ich denke, ich habe meine Mission erfüllt", sagt Demna Gvsalia über den Abschied von seiner Marke Vetements. Es geht hier zwar um Mode und nicht um Schicksalsfragen, aber ein gewisses Pathos hat den gebürtigen Georgier immer begleitet. Sowohl, was den großen Ernst betrifft, mit dem er locker sitzende Streetwear zum stilistischen Non Plus Ultra erklärte, als auch hinsichtlich der Verehrung seiner Fans. Als Gründer des Labels Vetements, mit dem er die Vorstellung vieler von Designerentwürfen auf den Kopf stellte, und als Kreativdirektor von Balenciaga wurde Gvasalia der böse Lieblingsbube der Branche. Er brachte junge und nicht mehr ganz junge Frauen dazu, ihre Füße in klobiges Schuhwerk zu stecken oder sich Knistertaschen im Discounterlook umzuhängen. Er habe Vetements "aus Langeweile über die Mode" gegründet und sehe seine Aufgabe nun woanders, ließ der 38-Jährige wissen. An seiner Position bei Balenciaga ändere die Entscheidung, den Posten als Designer im eigenen Haus aufzugeben, nichts. Sein Bruder Guram Gvasalia bleibt Geschäftsführer von Vetements.

Kurz gesichtet: Oliver Peoples bringt zusammen mit der Denimmarke Re/Done das Unisex-Modell „The Oliver“ heraus.

Oliver Peoples bringt zusammen mit der Denimmarke Re/Done das Unisex-Modell „The Oliver“ heraus.

(Foto: Hersteller)

Der Sommer ist zwar fast vorüber, aber Sonnenbrillen sind ja inzwischen selbst bei uns so zeitlos wie Ganzjahresreifen. Oliver Peoples bringt seine neue Kooperation also einfach mal Mitte September auf den Markt: Zusammen mit der Denimmarke Re/Done haben sie das Unisex-Modell "The Oliver" entworfen. Zum Glück nicht mit Bügeln in Jeansfarben - das gab's ja auch schon mal von Chanel - sondern mit klassisch schwarzem Acetatrahmen im Stil der Sechzigerjahre und braunen Gläsern. Re/Done stammt wie Oliver Peoples aus Kalifornien und wurde vor einigen Jahren dafür bekannt, alten Levi's-Jeans einen neuen, zeitgenössischen Schnitt zu verpassen. Mittlerweile gibt es auch Shirts und Cardigans in der Kollektion. Die erste Brille wird deshalb ebenfalls zusammen mit einem Vintage inspirierten T-Shirt geliefert.

Loki Schmidt wäre in diesem Jahr 100 geworden, ihre Naturschutz-Stiftung wird hingegen 40. Anlass genug für den Uhrenhersteller Nomos Glashütte, das Modell "Tangente" als Sonderedition auf den Markt zu bringen. 100 Euro pro verkaufter Uhr kommen der Stiftung zugute, auf die nur ein winziger Schriftzug im Blatt verweist. Die Auflage von 100 Stück ist bei Wempe erhältlich.

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