12 Bilder
Quelle: Sebastian Errazuriz
1 / 12
Frauen lieben Schuhe, sagt man - doch wie würden Alice, Anna oder Caroline aussehen, wären sie selber welche? Der New Yorker Künstler Sebastian Errazuriz arbeitet entlang dieser tiefgründigen Frage sein Liebesleben auf. Einblicke in ein zu Pumps mutiertes Beziehungsgeflecht.
Die Beziehung mit einer Frau namens Alison war eher schwierig, erinnert sich Errazuriz - sie habe ihn immer als armen Künstler geneckt. Dementsprechend hämisch fällt der Schuh aus. "Gold Digger", Goldsucher, heißt das glänzende Einzelstück, dessen Absatz-Männchen sich sichtlich abmüht, die Trägerin in den Himmel zu heben.
Quelle: Sebastian Errazuriz
2 / 12
Ebenfalls nicht gerade unkompliziert dürfte die Romanze mit "The Boss" Rachel gewesen sein. "Es war, als würde man mit einer Bombe spielen, ohne zu wissen, wann sie explodiert", schreibt Errazuriz auf der Internetseite des Projekts. Mal sei sie dominant gewesen, dann wie ein kleines Mädchen - aber stets lief alles nach ihrem Willen.
Quelle: Sebastian Errazuriz
3 / 12
Sebastian Errazuriz, der aus Chile stammt, in London aufgewachsen ist und jetzt in New York lebt und arbeitet, will mit seinem Schuh-Werk die Widersprüche und Absurditäten des Alltags hervorheben. Mal geht es in seinen Beitexten nur um Sex, wie bei Caroline, der er den Schuh "Hot Bitch" gewidmet hat. Mal geht es um die Gefühle, die er mit der jeweiligen Frau verbindet - je nachdem, wie tief die Beziehung war.
Quelle: Sebastian Errazuriz
4 / 12
"Cry Baby" Alexandra übernachtete offenbar nur aus Wut über ihren Ex-Freund bei Errazuriz, weinte und schimpfte sich bei ihm aus. Und schlief nur mit dem Künstler, um Rache an ihrem Verflossenen zu üben. Wer dabei wen ausnutzte, lässt sich, wie so oft in solchen Situationen, nicht genau sagen. Wessen Tränen hier ein Denkmal gesetzt werden sollte, kann man nur vermuten.
Quelle: Sebastian Errazuriz
5 / 12
Weniger emotional scheinen die Begegnungen mit Sophie verlaufen zu sein, weshalb ihr Stiletto mit Eiszapfen verziert ist und den Namen "Ice Queen" trägt. Ein Trauerspiel nach dem anderen - Errazuriz könnte dem Betrachter seiner Kunst schon beinahe leidtun, ...
Quelle: Sebastian Errazuriz
6 / 12
... zumal er sich angeblich seit Jahren vor dem Vater einer Frau namens Barbara verstecken muss. Der habe ihn beim ersten Treffen in Militäruniform begrüßt und sei auch sonst nicht gut auf ihn zu sprechen, berichtet Errazuriz. Barbaras Schuhmodell heißt deshalb "GI Jane". Doch der Name hat noch eine andere Bedeutung: Barbara hatte die Angewohnheit, keine Unterwäsche zu tragen, was im Englischen gerne mit dem Ausdruck "to go commando" übersetzt wird.
Quelle: Sebastian Errazuriz
7 / 12
Er wolle mit seinen Schuhen, die mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt wurden, gesellschaftliche Tabus adressieren, sagt Errazuriz. Das Weiberhelden-Image, das ihm dadurch zuteil wird, scheint er durchaus zu genießen. Spätestens beim Honigwaben-Heel "Honey" verflüchtigt sich dann auch das Mitleid mit dem Künstler. "Wir fickten. Sie kochte. Sie putzte", heißt es im Bildtext. Er habe sich das Bein gebrochen, sie habe sich um ihn gekümmert. Als er wieder laufen konnte, machte er Schluss. Die Frau sei einfach zu nett gewesen.
Quelle: Sebastian Errazuriz
8 / 12
Was er von "The Virgin" Anna hält, macht der Schuhkünstler in einem sehr knapp ausfallenden Kommentar deutlich - und durch die Bemerkung, sie habe nach dem Sex wahrscheinlich unter der Dusche gebetet.
Quelle: Sebastian Errazuriz
9 / 12
Überhaupt nichts sei mit "Jet Setter" Jessica gelaufen. Sie habe so viele Reisepläne für die gemeinsame Zukunft gemacht, dass er das Interesse verlor. Man könnte die Lästereien als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Der Betrachter jedenfalls freut sich nach all den Gemeinheiten vermutlich auf den Schuh namens "Heartbreaker".
Quelle: Sebastian Errazuriz
10 / 12
Was folgt, ist allerdings eine herbe Enttäuschung: Im Begleittext geht es hauptsächlich um die Brüste der zum Schuh gehörenden Laura und weniger darum, wie sie Errazuriz das Herz gebrochen hat. Die Idee hinter dem Schuhprojekt sei gewesen, sich selbst, sein Privat- und Intimleben "den prüfenden Blicken und der Beurteilung anderer auszusetzen", wird Errazuriz auf der Internetseite dezeen.com zitiert. Er wolle dadurch auch andere Menschen dazu anregen, ihre ehemaligen Beziehungen zu überdenken.
Quelle: Sebastian Errazuriz
11 / 12
"Als ich mit dem Projekt angefangen habe, hatte ich keine Ahnung, wo es enden würde; es war viel komplexer, offenbarender und schwieriger, als ich dachte", sagt Errazuriz. Besonders intensiv habe er sich mit Valentina beschäftigt, die immer wieder bei ihm aufgetaucht und ebenso plötzlich verschwunden sei, ohne dass er viel über sie erfahren hätte. Der Name des Schuhs: "The Ghost".
Quelle: Sebastian Errazuriz
12 / 12
Und dann ist da noch "The Rock", ein klobiger Schuh, der einem schweren Gesteinsbrocken gleicht. Er gehört zu Alice. Die Erklärung ist kurz und endet mit den Worten: "Ich habe sie so sehr geliebt. Und werde es immer tun."