Süddeutsche Zeitung

Kochnische zu Chili-Paprika-Marmelade:Ganz schön scharf

Rote Paprika haben Hochsaison. So süß und frisch schmecken die Schoten nur selten. Ideal, um daraus Marmelade zu kochen.

Von Christina Metallinos

Wenn doch nur das ganze Jahr über Sommer wäre. Man hätte jeden Morgen die volle Auswahl am Markt und könnte sich an sonnengereiftem Obst und Gemüse satt essen. Gut, dass man ein wenig vom Sommer zumindest für schlechte Zeiten konservieren, genauer gesagt, einkochen kann.

Im Moment haben rote Paprika Hochsaison. So süß und frisch schmecken die Schoten nur selten. Gegrillt und eingelegt sind sie als Antipasti ein Genuss - für Paprikaliebhaber mit eher schwachem Gaumen. Doch wer im Thai-Restaurant sein Curry grundsätzlich "extra scharf" bestellt und ohne Cayennepfeffer in seiner Küche nicht klarkommt, legt eine Schippe obendrauf.

Als Grundlage für süße Marmelade machen sich rote Paprika bestens. Und in Kombination mit scharfen Chilischoten wird daraus ein Brotaufstrich, bei dem die Geschmacksknospen garantiert etwas zu tun bekommen. Beim ersten Versuch mit 70 Gramm Peperoni auf ein halbes Kilo Paprika habe ich während des Kochvorgangs ein paar Schärfetränen nicht verhindern können. Selbst schuld, wenn man einen Mix mit Habaneros und Jalapeños verwendet.

Wer es nicht ganz so scharf mag, sollte deshalb lieber weniger Chilischoten verwenden oder auf größere rote Schoten zurückgreifen. Und wenn die Marmelade doch zu scharf geraten ist? Dann wird daraus mit ein wenig Frischkäse ein süß-scharfer Dip oder eine Beigabe zur Käseplatte. Und mal ehrlich: Wenn man im Winter ein Glas der Marmelade öffnet, sehnt man sich vielleicht sogar nach ein paar sommerlich-scharfen Hitzewallungen.

Für vier Gläser à 150-200ml

  • 500 g rote Paprika, geputzt und in grobe Stücke geschnitten
  • 20-70 g gemischte Chilischoten, in feine Stücke gehackt
  • 250 g Gelierzucker 3:1
  • 150 ml Branntweinessig
  • 1 TL feines Meersalz

Einmachgläser im kochenden Wasserbad sterilisieren und auf einem sauberen Küchentuch abtropfen lassen. Alle Marmeladenzutaten in einen großen, flachen Topf geben und auf mittlerer Hitze fünf Minuten kochen lassen. Mit einem Stabmixer grob pürieren, bei starker Hitze weitere fünf Minuten sprudelnd kochen lassen. Auf einer kalten Untertasse mit einem Klecks der Masse eine Gelierprobe machen - wird die Marmelade innerhalb von zwei Minuten fest, ist sie fertig. Kochend heiß in die Gläser füllen und diese fest verschließen.

Die Marmelade passt wunderbar auf Ziegenfrischkäse und frisches Bauernbrot. Wem sie doch zu scharf ist, der kann sie mit ein wenig Frischkäse zu einem leicht scharfen Dip oder Brotaufstrich anrühren. Zudem macht sie sich gut zu rotem Fleisch und als scharfe Beigabe auf der Käseplatte.

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