Es kann eine qualvolle Erfahrung sein, in New York essen zu gehen. Man sitzt Schulter an Schulter mit dem Nebentisch, friert bei voll aufgedrehter Air Condition, und die Dunkelheit im Raum macht einen orientierungslos. Ist es noch hell draußen, regnet es? Man weiß es nicht. Unterhalten kann man sich nicht, dafür ist die Musik zu laut. Und kaum hat man die Gabel abgelegt, knallt einem der Kellner mit einem gelogenen „Take your time!“ die Rechnung auf den Tisch und lauert ab jetzt nur noch darauf, dass man endlich geht und er den Tisch an die nächsten Gäste vergeben kann, die schon seit einer geschlagenen Minute darauf warten. In Erinnerung bleiben einem die Besuche hauptsächlich wegen der gesalzenen Rechnung.
New Yorker Gastronom McNallyZu Tisch bei einer Legende
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Keith McNally prägte mit berühmten Restaurants wie dem Balthazar oder dem Pastis die Gastro-Szene in New York. Dann veränderte ein Schlaganfall sein Leben. Jetzt hat er seine Memoiren geschrieben.
Von Johanna Adorján

Wucher in der Spitzengastronomie:„Halbe Leistung zum gleichen Preis? Läuft!“
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