Karnevalskostüme:Ziemlich irre

Noch kein Kostüm für Karneval oder Fasching? Dann aber los, die tollen Tage beginnen heute. Wir haben elf verschiedene Verkleidungen getestet.

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Jeckenkostüme

Quelle: Daniel Hofer; Daniel Hofer

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Noch kein Kostüm für Karneval oder Fasching? Dann aber los, die tollen Tage beginnen heute. Wir haben elf verschiedene Verkleidungen getestet.

Unter Boulevardzeitungsmachern heißt es: Tiere gehen immer. Das gilt auch für den Karneval. Ein Tierkostüm findet jeder irgendwie knuffig und die Verkleidung hält auch in zugigen Kölner, Düsseldorfer oder Mainzer Altstadtgassen angenehm warm. Blöd nur, dass der Tiger vorn ein wenig wie ein Lätzchen aussieht.

Alle Kostüme waren eine Leihgabe von Karneval Universe Super Store, Gewerbestr. 15, 85652 Landsham, Tel 49­(0)­89-944 028 50

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In Köln gibt es unter langjährigen Karnevalsgängern eine inoffizielle Klassifizierung. Je nach Alltagstauglichkeit des Kostüms gibt es drei Kategorien: A, B, und C. Diese Variante hier - die grüne Fee Tinker Belt - würde vielleicht in die B-Kategorie fallen. Eigene, möglicherweise vorhandene Fettpölsterchen lassen sich damit zwar gut kaschieren, der dicke Bauch stört allerdings ein bisschen, wenn man sich in engen Karnevals-Kaschemmen zur Theke durchquetschen muss. Immerhin lassen sich auf dem Kunst-Bauch ein, zwei, drei Kölsch abstellen.

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In Anlehnung an Woody Allens wunderbaren Auftritt als verängstigtes Spermium kurz vor dem Absprung in "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" haben wir hier das Model Supersperm. Doch an schnellen Sex ist in diesem 99,90 Euro teueren Kostüm gar nicht zu denken. Allein das Ausziehen raubt schon jeden Nerv (inklusive Lust) - deshalb deutlicher Punktabzug und nur B minus.

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Dieses rot-leuchtende Ganzkörperkostüm ist in erster Linie eine Dienstleistung an Freunde und Bekannte, die einen im Straßenkarneval begleiten. Damit ist man auch auf 500 Meter in einer riesigen Menschenmenge noch leicht auffindbar. Sinn einer Verkleidung ist ja, dass die die Identität desjenigen verhüllt, der sie anlegt. Diese Vorgabe ist hier geradezu in Perfektion erfüllt.

Die Kölner würden in der Gesamtwertung wohl trotzdem nur ein B bis C vergeben. Weil es nicht einmal Sehschlitze gibt und man durch die rote Hülle hindurch bestenfalls schemenhaft etwas von der Außenwelt erkennt. Weil man sehr lange braucht, bis man sich aus der engen Umhüllung wieder herausgepellt hat. Und weil das Bützchengeben an Weiberfastnacht durch eine Synthetikstoffhülle doch ziemlich unsexy ist. Außerdem verbirgt sie das Bierbäuchlein nicht.

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Auch dieses Elvis-Kostüm bedeckt Körper und Gesicht, ist jedoch besser handbabbar als die rote Ganzkörperhülle. Und weil der King hier nicht wie ein Charmeur aussieht, dem alle zu Füßen liegen, sondern eher wie scheintot, kann man sich, wenn der Karneval vorbei ist, mit diesem Kostüm eventuell auch als Statist im Zombiefilm bewerben. B plus.

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Sich verkleiden bedeutet ja nicht nur in ein Kostüm zu schlüpfen, sondern immer auch ein bisschen in eine andere Identität. Wer sich da nicht entscheiden kann, kombiniert einfach mehrere Stile, Epochen und Daseinsformen, so wie hier in der Version Piratin mit lila Monsterfratze. Originelle Kombi, aber vielleicht etwas zu wild und deshalb nur B.

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Dieses Kostüm hier ist wieder etwas klassischer: Bugs Bunny. Trägt sich angenehm flauschig und selbst das leicht abgeknickte rechte Hasenohr hat irgendwie Charme. Ist eigentlich glatt A, allerdings soll es am Wochenende im Rheinland regnen. So wird aus dem smarten Bugs Bunny ziemlich schnell ein begossener Pudel. Schade.

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Das Schlumpfkostüm eignet sich gut für Karnevalsgänger, die nicht viel Aufwand betreiben wollen. Ein hellblaues Shirt und ein rote Hose hat so mancher ohnehin im Kleiderschrank. Fehlen nur noch die rote Zipfelmütze und die Schlumpfmaske, deren einziger Nachteil der leicht penetrante Plastik-Geruch ist, der einem dauernd in die Nase steigt. Weil dieses Schlumpf-Exemplar hier extrem grumpy aussieht, eignet es sich eventuell auch, falls Sie demnächst vorhaben, einen Banküberfall zu begehen und ihnen die Motorrad-Sturmhaube zu old-fashioned ist. Insgesamt ein B mit Tendenz zu A.

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Noch schneller angelegt sind diese Masken: Waldorf und Statler aus der Muppet-Show. Bräuchte man nur noch einen Balkon, von dem aus man über die anderen lästern kann. A minus.

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Ganz, ganz schlimm ist hingegen dieses Jeckenkostüm, in das ein Mitarbeiter selbstopferungsvoll gezwungen werden musste. Sogleich fing er an zu sabbern und verlangte nach Muttermilch. Kategorie C, weil diese Verkleidung wohl nur bei Frauen über 90 mit ausgepägten Kinderwunsch zum Erfolg führen wird.

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Diese Verkleidung hier bekommt die Bestnote, die karnevalistische Rating-Agentur vergibt ein AAA. Das Kostüm ist extrem leicht anzulegen, preiswert, das T-Shirt harmoniert wunderbar mit Blue-Jeans und die Krawatte hat den Vorteil, dass sie an Weiberfasching nicht abgeschnitten werden kann.

© Süddeutsche.de/olkl/lala
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