"Ich verdiene mein Geld nur, um es auszugeben." Bitte, bei 300 000 Büchern, wie soll man da anders posieren als in siegreicher Feldherrenmanier, also auf dem Tisch? All die klugen Gedanken müssen schließlich erst mal niedergerungen werden. Karl Lagerfeld und sein Papieruniversum: Hunderttausende Bände sollen es sein, die der Morgenleser (Zeitungen, Magazine, Immanuel Kant) gesammelt hat. Ob die Zahl stimmt, ist nicht wichtig, es weiß ja auch niemand, auf wie viele Domizile sie verteilt sind. Sieben Häuser und Wohnungen oder sechs? Als gesichert gelten das Quartier am Quai Voltaire, außerdem ein weiteres Pariser Apartment sowie eine Hamburger Villa und Wohnungen in Monte Carlo, Vermont und Rom. Er bestückte die Räume wie Museen. Geld? Kann man nicht sehen, außer man gibt es aus. Als visueller Mensch hatte Lagerfeld auch eine Schwäche für Präsente. Legendär waren seine großzügigen Feste. Den Freund und Modejournalisten André Leon Talley überraschte er einmal mit einer Weihnachtsgabe - Fabergé Diamanten.