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Schwarz, schlicht und eine klare Silhouette - so kennt man die Mode von Jil Sander, der bekanntesten deutschen Designerin. Mit ihrem stilbildenden Purismus hat sie die Frauenkleidung vom Überbordenden und Rüschenhaften befreit. Im Bild ein Entwurf des Labels, das im Februar dieses Jahres auf der Fashion Week in Mailand vorgestellt wurde.
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Trotz allem Reduktionismus - die Farben sprechen oft eine klare Sprache in Jil Sanders Entwürfen. Dieses Model zeigt Teile ihrer Kollektion für Frühling und Sommer 2011.
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Erfolgreich mit der eigenen Modemarke: Jil Sander, die am heutigen Mittwoch ihren 70. Geburtstag feiert, bedankt sich 2012 auf der Mailänder Modewoche beim Publikum. Sie trägt ein schlichtes weißes Hemd zur dunklen Hose. Vielleicht hat damals der bevorstehende runde Geburtstag Sanders bereits dazu bewogen, Bilanz zu ziehen über ihr Berufsleben. Nach der Schau in Mailand sagte sie damals hinter den Kulissen: "Ich bin ein wenig erschöpft."
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Das Firmenschild des Modeunternehmens: Wirtschaftlich kämpft der Konzern Jil Sander seit einigen Jahren und schreibt wiederholt rote Zahlen. Die Gründerin arbeitete sich Schritt für Schritt bis zu internationaler Berühmtheit vor. In den 1980er Jahren verzeichnete sie in Deutschland bereits große Erfolge, der internationale Durchbruch gelang ihr in den 1990er Jahren. Heute bietet die Marke Damen-, Herrenmode, Parfum und Sonnenbrillen an. Das Label muss allerdings derzeit wieder ohne seine Gründerin auskommen: Sander hat den Konzern im vergangenen Monat verlassen - bereits zum dritten Mal.
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Ihre erste Herrenkollektion brachte Jil Sander 1997 heraus. Seitdem gehört Mode für Männer dazu und führt die klare Form- und Farbsprache fort, die auch die Damenkollektionen prägt. Hier zeigt das Model Stücke der Frühling/ Sommer-Kollektion 2013 auf der Mailander Modewoche im Juni 2012.
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Minimalismus und Eleganz sind das Markenzeichen Jil Sanders. Früher habe sie diese Art Mode für sich selbst entworfen, sagte Sander der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Und dann tat sie auch anderen gut." In Mailand zeigte die Designerin 2012 ärmellose Mantelkleider und skulpturale Mäntel. Stoffe und Schnitte der Entwürfe sind so gewählt, dass die Mäntel am Körper wie Kleider mitzuschwingen scheinen.
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Zart und hart - die feinen und zugleich energischen Züge ihrer Mode verkörpert auch Jil Sander als emanzipierte Frau. Für Stoffe und Mode interessierte sich die gebürtige Heidemarie Jiline Sander früh: Am 27. November 1943 als ältestes von drei Kindern im schleswig-holsteinischen Wesselburen geboren, absolvierte Sander nach der mittleren Reife eine Ausbildung zur Textilingenieurin. Anschließend verbrachte sie zwei Jahre in den USA, wo sie bei einer Frauen- und Modezeitschrift jobbte. Zurück in Deutschland sei sie mit der hiesigen Kleiderauswahl oft "einfach nicht glücklich" gewesen, sagte sie der Zeitschrift Elle. Ständig habe sie Änderungswünsche vorgetragen. "Bis ich dann gefragt wurde, ob ich das Entwerfen nicht selbst einmal ausprobieren wolle."
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Der Anspruch, den Jil Sander an ihre Mode stellt: Elegant und bequem sollen die Kleidungsstücke sein. Als sie antrat, wollte sie den Frauen eine ähnlich angenehm zu tragende Garderobe verschaffen, wie sie bei den Männern längst üblich war. Sie schuf Damenkleidung aus Herrenstoffen, die nicht maskulin, sondern weich und in ihrer Klarheit schön wirken sollte - wie diese Stücke auf der Modewoche in Mailand im Winter 2006.